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Das zweite Zeichen

Titel: Das zweite Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Verkauf angebotenen
Häuser wie eine Boulevardzeitung gefaltet in seiner Jackentasche steckte. Er schlug leicht mit
der Hand dagegen. Rebus nickte lächelnd.
»Ich weiß noch, wie ich meine Wohnung gekauft habe«, sagte er. »Ich habe wochenlang diese ganzen
kostenlosen Zeitungen durchstöbert, bis ich was gefunden hab, was mir gefiel.«
»Gefallen?« Holmes schnaubte. »Das wäre ein zusätzlicher Vorteil. Mein Problem ist, was zu
finden, das ich mir leisten kann.«
»Sieht es so schlimm aus?«
»Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?«, fragte Holmes leicht ungläubig. Er steckte so sehr in
der Sache drin, dass er sich kaum vorstellen konnte, dass andere das nicht taten. »Die Preise
steigen ins Unermessliche. In der Nähe der Innenstadt könnte ich mir vielleicht gerade mal eine
Hundehütte leisten.«
»Ja, jetzt erinnere ich mich, dass mir jemand davon erzählt hat.«
Rebus war nachdenklich. »Gestern beim Mittagessen. Wissen Sie, ich war mit diesen Leuten essen,
die das Geld für Farmer Watsons Anti-Drogen-Kampagne zur Verfügung stellen. Einer von ihnen war
James Carew.«
»Doch nicht etwa von Carew Bowyers?«
»Der Chef persönlich. Möchten Sie, dass ich mal mit ihm rede? Ob er Ihnen nicht einen Rabatt
geben kann?«
Holmes lächelte. Das Eis zwischen ihnen war ein wenig gebrochen.
»Das wäre super«, sagte er. »Vielleicht kann er ja einen Sommerschlussverkauf veranstalten, mit
tollen Sonderangeboten.«
Holmes hatte den Satz mit einem Grinsen begonnen, doch das verlor sich genauso rasch wie seine
Worte. Rebus hörte nicht zu, war weit weg in Gedanken versunken.
»Ja«, sagte Rebus leise, »ich muss eh ein Wörtchen mit Carew reden.«
»Ach?«
»Wegen eines etwas heiklen Angebots.«
»Haben Sie auch vor umzuziehen?«
Rebus sah Holmes verständnislos an. »Wie dem auch sei«, sagte er. »Wir sollten wohl so eine Art
Schlachtplan für heute aufstellen.«
»Ach ja.« Holmes schien sich unbehaglich zu fühlen. »Darüber wollte ich gerade mit Ihnen reden,
Sir. Ich hatte heute Morgen einen Anruf. Ich arbeite seit einigen Monaten an einer
Hundekampf-Sache, und jetzt steht eine Verhaftung kurz bevor.«
»Hundekämpfe?«
»Ja, Sie wissen schon. Man packt zwei Hunde in eine Grube. Lässt sie sich gegenseitig in Stücke
reißen. Wettet auf den Sieger.«
»Ich dachte, das war mit der Weltwirtschaftskrise ausgestorben.«
»Es ist in jüngster Zeit wieder aufgelebt. Und da gibt's ziemlich üble Sachen. Ich könnte Ihnen
Fotos zeigen...«
»Woher kommt dieses erneute Interesse?«
»Wer weiß? Die Leute suchen nach immer neuen Kicks, irgendwas, das weniger zahm ist als eine
Wette beim Buchmacher.«
Rebus nickte jetzt, schien schon wieder in seine eigenen Gedanken versunken.
»Würden Sie sagen, dass das eine Yuppie-Sache ist, Holmes?«
Holmes zuckte die Achseln. Es geht ihm langsam besser. Er hat aufgehört, mich mit Vornamen
anzureden.
»Ist auch egal. Sie wollen also bei der Verhaftung dabei sein?«
Holmes nickte. »Wenn das geht, Sir.«
»Natürlich geht das«, sagte Rebus. »Und wo findet das Ganze statt?«
»Ich muss noch mal genau nachsehen. Auf jeden Fall irgendwo in Fife.«
»In Fife? Meine heimischen Gefilde.«
»Tatsächlich? Das wusste ich nicht. Wie war noch mal dieses Sprichwort...?«
» Wenn du mit einem Fifer Suppe essen willst, brauchst du 'nen langen Löffel. «
Holmes lächelte. »Ja, das ist es. Es gibt auch ein ähnliches Sprichwort über den Teufel,
oder?«
»Das bedeutet nur, dass wir eine enge Gemeinschaft bilden, Holmes, dass wir fest zusammenhalten.
Wir haben für Dummköpfe und Fremde nicht viel übrig. Und nun ab mit Ihnen nach Fife, dann werden
Sie schon sehen, was ich meine.«
»Ja, Sir. Was ist mit Ihnen? Ich meine, was werden Sie unternehmen im Hinblick auf...?« Sein
Blick war wieder auf das Foto gerichtet.
Rebus nahm es vom Schreibtisch und steckte es vorsichtig in die Innentasche seiner Jacke.
»Machen Sie sich um mich keine Sorgen, mein Junge. Ich hab reichlich zu tun. Allein das Bemühen,
Farmer Watson nicht über den Weg zu laufen, ist Arbeit genug für einen Tag. Vielleicht schnapp
ich mir auch das Auto. Schöner Tag für eine kleine Spazierfahrt.«

»Schöner Tag für eine kleine Spazierfahrt.«
Tracy gab sich alle Mühe, ihn zu ignorieren. Sie starrte aus dem Beifahrerfenster, als würde sie
sich brennend für die an ihnen vorbeifliegenden Geschäfte und Kauflustigen interessieren, für die
Touristen und die Kinder, die nun, wo die Sommerferien angefangen

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