Dauergeil
dass der Verkäufer wusste, dass sie nicht genug Geld hatte und dies eine Ausrede war.
Draußen sog sie die kühle Luft ein und sah auf die Uhr. Kurz vor acht, gleich würde sie Andreas treffen.
„Guten Abend. Entschuldigung, dass ich so spät bin, du musst Laura sein“, sagte Andreas, der plötzlich neben ihr auftauchte.
Sie suchten sich einen Fensterplatz im verabredeten Lokal, von dem aus sie die Leute beobachten konnten, die schubweise den Bahnhof verließen. Kurz darauf kam der Wirt und zündete eine Kerze an, die vor ihnen auf dem Tisch stand, fragte was sie zum Trinken haben wollten und ging wieder.
„Wie bist du darauf gekommen, in der Kontaktbörse zu surfen?“, begann Laura das Gespräch.
„Ich habe diese Seite zufällig entdeckt, als ich eine ganz andere Information wollte. Ich bin daran hängen geblieben, man kann sich dort wunderbar unterhalten.“
„Mir ging es ähnlich. Und jetzt sitzen wir uns gegenüber, so schnell geht das.“ Laura freute sich, diese Bekanntschaft gemacht zu haben. Sie hörte weiter zu, wie Andreas ihr von sich erzählte. Sie verfiel immer mehr seiner sympathischen, melodischen Stimme, die leise und beinahe zärtlich auf sie wirkte. Laura ertappte sich dabei, wie sie die Worte, die Andreas sprach gar nicht wahrnahm, sondern nur den Klang seiner Stimme. Andreas legte seine Hände auf den Tisch. Er näherte sich langsam den ihren.
Als die Berührung stattfand und Andreas seine Hände über ihre legte, hatte sie das Gefühl, in eine weiche, alles umfassende Wärme gezogen zu werden. Andreas‘ Finger glitten sanft und weich über Lauras Handrücken.
Sie mochte ihn, es war ein wunderbares Gefühl, obwohl sie ihn überhaupt nicht kannte. Zu sehr erweckte er ihr Vertrauen und als er sie fragte, ob sie mit ihm käme, sagte sie ja.
„Schön, das freut mich, ich werde dir meinen kleinen Hund zeigen, er ist ein Westie, ein liebes Tier, und genau so lieb wie ich.“ Dabei zwinkerte Andreas und stand auf.
Die beiden fuhren über einige ländliche Gebiete, bis sie an einem Haus in einem Neubaugebiet ankamen. Die Gegend hier sah noch sehr kahl aus, an manchen Stellen standen Kräne und Betonmischer, die Straße war gerade erst befestigt worden. Noch nicht einmal Bäume hatte man gepflanzt und Grünflächen waren auch noch keine angelegt. Andreas wohnte hier erst seit Kurzem.
„Lass uns reingehen“, meinte Andreas. „Der Hund wartet bestimmt schon auf meine Rückkehr.“
„Ich bin gespannt.“ Laura nahm den Arm, den Andreas ihr gentlemanlike bot und schritt über die restlichen trockenen Baustellenstreifen, um an den Eingang des Hauses zu gelangen. Leises Kläffen war von innen zu vernehmen. Der kleine Westie freute sich auf sein Herrchen. Als er die Tür aufschloss, sprang das kleine, weiß-zottelige Tier auf Andreas zu und an seinen Beinen hinauf. Laura bückte sich und sofort kam der kleine Hund auf sie zu. Zögerlich beschnupperte er ihre ausgestreckte Hand, wedelte aber gleichzeitig mit seinem Schwanz. Schon meldeten sich Lauras frivole Gedanken. Ob Andreas wohl auch mit dem Schwanz wedelte, wenn er sie sah? Sie musste ein Lachen unterdrücken.
„Nimm doch bitte schon mal Platz.“
„Danke.“ Laura schaute sich um. Die Wohnung war großzügig eingerichtet, viel Platz. An den Wänden hingen moderne Bilder. Solche, auf denen man nicht erkennen konnte, was sie darstellten. Man konnte sie sowohl quer als auch längs aufhängen. Andreas‘ Geschmack war extravagant und eigenartig. Er kam kurze Zeit später mit einem Tablett ins Wohnzimmer und stellte fein säuberlich und geordnet die Tassen an ihren Platz, steckte die Kaffeelöffel in die noch leeren Tassen und goss heißen Kaffee ein. Andreas setzte sich zu Laura und legte seinen Arm um ihre Schultern.
„Na das hätte ich auch nicht gedacht, dass wir zwei so schnell auf meiner Couch sitzen. Wie gesagt, ich bin erst seit einigen Tagen in dieser Partnerbörse. Ich hege den Wunsch nach einer dauerhaften Beziehung.“
„Ich eigentlich auch“, erwiderte Laura, obwohl sie den Wunsch nach heißem Sex nicht verleugnen konnte.
Nun kam er ihr etwas näher, rutschte unauffällig neben sie, sodass sie Körperkontakt hatten. Laura bemerkte das, ließ es auch zu, denn sie hatte Vertrauen in diesen Mann, der so eine wunderbare, zarte und wohlklingende Stimme besaß, dass sie am liebsten nur noch den ganzen Tag zuhören wollte, was er zu sagen hatte.
Die Umarmung wurde inniger, Andreas fuhr mit seiner Hand an ihren Oberarm
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