Dauergeil
Rücken.“
Sie tat es, Spannung durchlief erneut ihren Körper, denn sie wusste nicht, was jetzt kam.
„Einen Moment.“ Manuel ging zu einem Wandregal und griff ein schwarzes, kleines Ding heraus. Dann näherte er sich ihr.
„Ohne Maske geht es nicht. Du kennst meinen Fetisch. Aber auch du solltest nun eine tragen, damit sich all deine Sinne auf die Behandlung einstellen können.“
„Behandlung?“ Laura hob erschreckt den Kopf und dachte sofort an das Klinikzimmer.
„Es ist nicht schlimm, nur ganz sacht. Du vertraust mir doch?“
„Ja.“ Sie legte den Kopf wieder auf das rote Lackleder. Manuel näherte sich mit einer schwarzen, um die Augenform leicht schräg gestellte Maske, wie sie im Karneval oft zu sehen war. Mit einem Gummi wurde sie am Kopf gehalten. Als Manuel ihr die Maske auflegte und den Gummi über ihren Kopf rutschen ließ, fühlte sie sich, als sei sie in ein unbekanntes Dunkel eingetaucht. Sie sah nichts mehr. Unwillkürlich dachte sie an die Dunkelkammer im Silky Sexlife, als sie das erste Mal Kontakt zu einem fremden Mann hatte. Sie hörte, wie Manuel am Rand der großen Scheibe hantierte. Sie lauschte den Geräuschen und vernahm ein silberhelles Rasseln. Manuel hatte eine Kette in die Hand genommen, die am Rand der Scheibe befestigt war. Er nahm vorsichtig Lauras Hand und legte sie in eine weiche Handschelle. Es klickte und ein wenig surrte die Kette auf dem Lackleder, wenn sie sich bewegte. Der helle Klang der Metallkettenglieder hatte schon immer eine mystische Wirkung auf sie. Laura mochte dieses Geräusch, konnte in diesem Moment nicht genug von dem Klang bekommen und bewegte dazu ihre Hand absichtlich. Ganz langsam nur, damit sie das Rasseln der silbernen Fesseln genießen konnte. Die Ketten lagen nicht streng am Handgelenk, jedoch waren sie fest genug, um sie in der liegenden Position zu halten. Manuel ging um die Scheibe herum und nahm ihre andere Hand, um sie mit der Kette zu fixieren. Dann wurde es still.
Laura lauschte in die Dunkelheit, hörte Manuels Hantieren nicht mehr. War er verschwunden? Sie hob den Kopf, als ob sie dadurch besser hören könnte. Angestrengt erfasste sie jedes Geräusch. Vogelstimmen, die durch das offene Fenster drangen, ab und zu ein vorbeifahrendes Auto. Sekunden vergingen, ehe sie wieder ein Geräusch wahrnahm. Es hörte sich an, als ob sich jemand hinter sie stellte, wie ein leises Schleichen, oder war es Einbildung? War etwas hinter ihr oder täuschte sie sich? Laura hielt den Atem an, um besser lauschen zu können, es tat sich nichts mehr. Sie ließ den Kopf wieder sinken, berührte die Lackfläche mit den Haaren. Sie bewegte eine Hand, die Kettenglieder klirrten wieder in hellem Klang. Es kam ihr vor, als seien viele Minuten vergangen, bis sie Manuels klackernde Schuhe endlich wieder vernahm. Er hatte sich nur wenige Schritte von ihr entfernt.
„Wie fühlst du dich?“
„Ich dachte, du bist gegangen.“
„Meinst du, ich würde dich alleine hier liegen lassen?“
Laura lächelte, obwohl sie nichts sehen konnte, spürte regelrecht, wie Manuel sie ansah. „Ich weiß nicht.“
„Achtung“, sagte er und sie vernahm seine Stimme fast an ihrem Ohr. „Ich fange an.“
„Oh“, hauchte sie und bemerkte, wie Manuels Stimme sie erregte. Er flüsterte sanft in ihr Ohr.
„Hab keine Angst.“
Laura wusste nicht, was Manuel vorbereitet und geplant hatte. Mehr als das Wort Behandlung hatte er nicht gesagt und sie hatte nicht gefragt. Sie wollte die Spannung spüren, den Nervenkitzel erleben. Die Luft schien zu knistern, ihre Sinne waren auf Manuel ausgerichtet. Was er wohl tun würde?
Sie spürte wie einen Lufthauch etwas an ihrer Wange entlang streichen. Ein bisschen zuckte sie zusammen. Was war das? Wieder zog ein leichtes Wehen über ihre Wange, dieses Mal auf der anderen Seite. Sie hielt den Atem erneut an, war gespannt, horchte in die Dunkelheit.
„Es ist spannend, nicht wahr?“
„Was tust du?“ Sie war zum Platzen gespannt.
„Ist das schön?“
„Ja.“
„Noch mal?“
„Ja, bitte.“ Sie spürte die hauchzarte Bewegung etwas deutlicher. Im Zeitlupentempo strich etwas an ihrer Wange entlang, dann auf der anderen Seite. Wie vorhin. Was war es? Sie konnte nur ahnen, wusste es aber nicht mit Gewissheit. Noch einmal bemühte sie sich, das eben Gespürte zu erkennen. „Was streichelt mich?“
Manuel antwortete nicht, setzte die streichelnden Bewegungen weiter fort. Lauras Hals wurde berührt. Hauchzart strich das Etwas über
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