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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Hamsa, dem Symbol ihres neuen Status. »Brimstone hat mich deinen Körper machen lassen«, sagte sie dann. »Ich hab Diamanten benutzt.« Verschwörerisch fügte sie hinzu: »Aber verrate es lieber keinem.«
    Dann half sie Chiro, sich aufzusetzen. Das Fell ihrer Katzenhüften war weich, die Haut ihrer menschlichen Arme ebenso. Unbeholfen berührte sie ihre Hüften, ihre Rippen, die menschlichen Brüste. Erwartungsvoll kletterte ihre Hand über den Hals hinauf zum Gesicht, fühlte das Fell dort, die Schakalschnauze – und erstarrte.
    Sie stieß einen Laut aus, der klang, als würde sie ersticken, und zuerst dachte Madrigal, sie hätte Schwierigkeiten mit ihrer neu erschaffenen Kehle und dem Mund, der noch nie Worte geformt hatte. Aber das war es nicht.
    Chiro schüttelte Madrigals Hand ab. »
Du
hast das gemacht?«
    Unwillkürlich wich Madrigal einen Schritt zurück. »Es ist … es ist perfekt«, erklärte sie stockend. »Es ist beinahe genauso wie dein wirklicher …«
    »Etwas Besseres habe ich also nicht verdient?«, fiel Chiro ihr ins Wort. »Tiererscheinung? Danke, Schwester.
Vielen Dank.
«
    »Chiro …«
    »Hättest du mich nicht hochmenschlich machen können? Was sind denn schon ein paar Zähne mehr oder weniger für dich? Für Brimstone?«
    Der Gedanke war Madrigal überhaupt nicht in den Kopf gekommen. »Aber … Chiro. Das bist
du

    »Ich?« Ihre Stimme hatte sich verändert und war jetzt tiefer als vorher. Madrigal konnte nicht beurteilen, wie viel daran lag, dass sie neu war, doch was immer es sonst noch sein mochte, es war bitter und hässlich. »Würdest
du
vielleicht ich sein wollen?«
    Verletzt und verwirrt antwortete Madrigal: »Ich verstehe dich nicht.«
    »Nein, wie solltest du auch?«, erwiderte Chiro. »Du bist ja schön.«
    ***
    Später hatte sie sich entschuldigt. Es war der Schock, sagte sie. Der neue Körper hatte sich eng angefühlt, starr, sie konnte kaum atmen. Als sie sich daran gewöhnte, lobte sie seine Kraft und Geschmeidigkeit. Sie konnte schneller fliegen als früher, ihre Bewegungen waren flink, Zähne und Augen schärfer. Sie verglich sich mit einer Violine, die gestimmt worden war – sie war die Gleiche, nur besser.
    »Danke, Schwester«, sagte sie, und nun schien sie es ehrlich zu meinen.
    Aber Madrigal erinnerte sich, wie hasserfüllt sie geklungen hatte, als sie hervorstieß: »Du bist ja schön.« Und so klang sie auch jetzt.
    Nwella war überschwänglicher. »Wunderschön!«, jubelte sie. Dann erschien eine steile Falte auf ihrer mit Schuppen bedeckten Stirn, und sie zupfte an dem Talisman, den Madrigal um den Hals trug. »Das hier muss natürlich weg«, verkündete sie, aber Madrigal zog ihn ihr schnell weg.
    »Auf gar keinen Fall«, sagte sie und legte die Hand darauf.
    »Nur heute Abend, Mad«, redete Nwella ihr zu. »Das passt einfach nicht zu so einer Gelegenheit.«
    »Lass es«, beharrte Madrigal, und damit war die Sache erledigt, ihr Ton überzeugte Nwella.
    »In Ordnung«, sagte sie seufzend, und Madrigal nahm die Hand von ihrem Wunschknochen, so dass er sich wieder an seine übliche Stelle legte, dorthin, wo ihre Schlüsselbeine sich trafen. Natürlich war er nicht schön und auch nicht elegant, sondern einfach ein Knochen, und auch Madrigal selbst sah, dass er ihrem Dekolleté nicht gerecht wurde. Aber es war ihr gleichgültig. Sie legte ihren Talisman niemals ab.
    Mit gequältem Gesichtsausdruck betrachtete Nwella den Knochen und begann dann, in ihrer Schublade mit den Kosmetiktuben und Salben zu kramen. »Na, dann aber wenigstens das hier.« Damit zog sie eine silberne Schale und einen großen weichen Pinsel heraus, und ehe Madrigal wusste, wie ihr geschah, hatte Nwella ihren Ausschnitt, ihren Hals und ihre Schultern mit einer Art glitzerndem Puder bestäubt.
    »Was …?«
    »Zucker«, antwortete Nwella und kicherte.
    »Nwella!« Madrigal versuchte das Zeug abzubürsten, aber es war fein wie Staub und klebte fest. Puderzucker! Das trugen Mädchen, wenn sie vorhatten, sich »probieren« zu lassen. Wenn Madrigals Rosenblätterlippen und ihr nackter Rücken als Einladung für Thiago nicht genügten, würde der Zucker ihm bestimmt den Rest geben. Der verräterische Schimmer auf ihrer Haut hätte auch ein Schild sein können, auf dem stand: LECK MICH AB !
    »Jetzt siehst du wenigstens nicht mehr aus wie ein Soldat«, stellte Nwella fest.
    Es stimmte. Sie sah aus wie ein Mädchen, das eine Entscheidung getroffen hatte. Aber stimmte das denn? Weil alle so

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