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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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gebeten.« »Ha! Schlagfertigkeit liegt also auch in der Macht eines Geweihten?« Wellen!
»Was war das?« rief Rap und sah sich um.
»Was war was?«
    »Ich habe etwas gespürt.« Doch das Schiff neigte sich und schlingerte weiter. Die Seeleute an Deck zeigten keine Anzeichen von Beunruhigung.
    »Wie >etwas    »Ich bin nicht sicher.« Rap war sich nicht einmal sicher, wie er dieses Gefühl überhaupt empfunden hatte. Weder Laut noch Bewegung, weder in den Ohren noch in den Knochen oder auf der Haut. Er konnte auch nicht sagen, aus welcher Richtung es gekommen war, aber er war sicher, daß er irgend etwas gespürt hatte – es war nur schwach, aber real gewesen. Er erschauerte bei der unheimlichen Berührung durch eine Vorahnung, aber sie sagte ihm, es ist wichtig, aber nicht besonders gefährlich. Er mochte diese eigenartigen neuen Talente nicht. Sagorn tat das Problem mit einem Schnauben ab. »Die Nerven!«
    »Vielleicht. Erzählt mir von diesem Risiko.«
    »Ich habe einen alte Freund aufgesucht, einen Gelehrten und eine Art Autorität in Fragen der imperialen Politik. Wir haben uns dreißig Jahre lang nicht gesehen.«
    »Warum war das ein Risiko?«
    »Weil ich nicht als Zauberer angeprangert werden möchte. Ich bin in diesen dreißig Jahren nicht um dreißig Jahre gealtert.« Seine aquamarinblauen Augen funkelten in plötzlicher Belustigung auf.
    »Und?«
»Er auch nicht!«
Rap lachte leise. »Das war für Euch beide peinlich.«
    »Ziemlich. Er sieht immer noch genauso aus wie früher. Durch die Hilfe Eures Gnomfreundes sehe ich heute vielleicht noch jünger aus als damals. Aber mein Freund hat mich herzlich aufgenommen, und wir haben ein langes Schwätzchen gehalten. Er gehört einer sehr großen und mächtigen Familie an. Er ist ihr Experte für politische Fragen, und ich nehme an, auch ihr Stratege für Einmischungen in diese Fragen. Er wurde von Emthar nach Noom verbannt, und es gefiel ihm dort so gut, daß er niemals darum bat, zurückkehren zu dürfen. Dennoch behält er Hub ganz genau im Auge.«
    »Inos? Krasnegar?«
    »Er wußte von Krasnegar.« Sagorn verzog seine Lippen zu dem grausamen Lächeln, das Rap immer an eine Tierfalle erinnerte. Er wartete aufreizend lange. Als er keine Reaktion provozierte, fuhr er fort. »Die Imps haben sich zurückgezogen, wie ich es vorhergesagt hatte. Es gibt viel Klatsch über die Kosten. Viele Männer sind gefallen.«
    »Ich glaube nicht, daß es mir leid tut.« Rap machte sich wenig aus Kobolden, aber die Imperialen Truppen waren schlimmer, und sie hatten mit den Feindseligkeiten begonnen. Ihre Besetzung würde der kleinen Stadt bittere Wunden zufügen – vergewaltigte Frauen und deren Männer getötet oder verstümmelt bei dem Versuch, ihnen beizustehen, Eigentum ausgeplündert oder zerstört. Diese Truppen waren Abschaum der Imperialen Armee gewesen. Es war besser, nichts Genaues darüber zu wissen.
    Interessanter als die Nachricht an sich war die Verwicklung von Zauberei in diese Angelegenheit. Eindeutig war der okkulte Schutz, den Hexenmeister Olybino um seine Legionäre gelegt hatte, erfolgreich abgeblockt worden, entweder durch Raspnex, den Zwerg, der sich als Kobold verkleidet hatte, oder durch Bright Water selbst.
    »Der Marschall der Armeen hat die Angelegenheit dazu genutzt, um dringend benötigte Säuberungsaktionen zu rechtfertigen.« Sagorn lachte hämisch. »Längst überfällig! Das Oberkommando ist ein Sumpf voller Kröten. Er schickte eilends die Zwölfte Elitelegion nach Norden, wo Kobolde über die Berge gekommen sind und in Nordwest-Julgistro einige Überfälle gestartet haben. Er hat auch noch andere Probleme. In Farther Shimlundok sind Revolten ausgebrochen – natürlich der übliche Streit mit den Zwergen um den Zugang zum Dark River –, auch halb Guwush liegt in Schutt und Asche. Absolut nichts kann den Senat eher wachrütteln als der Gedanke, daß einfache Kobolde imperiale Truppen besiegen. Das ist…«
    »Was ist also in Krasnegar geschehen, nachdem die Imps abgezogen waren?« Rap hatte gehört, wie Bright Water von Überfällen der Kobolde geredet hatte, schon vor Monaten, und der Rest interessierte ihn nicht.
    Das Licht wurde jetzt schnell schwächer. Für Raps Augen war Sagorn kaum noch erkennbar, aber seine Sehergabe sagte ihm, daß er mit den Achseln zuckte. »Wer weiß?«
    »Die Wächter natürlich.«
    »Ganz recht. Aber Ihr seid der einzige Weltliche, von dem ich je gehört habe, daß er herumläuft und ganz

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