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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hoheit dies wünschen. Oder auch vor jedem anderen Zauberer, der Lügen erspüren kann.«
    Ythbane bewegte wortlos die Lippen. Schließlich wandte er den Kopf und brüllte »Botschafter Krushjor!«
    Ein älterer, massiver Jotunn bahnte sich mit den Schultern einen Weg durch die Menge. Er trug einen Metallhelm und einen langen Pelzumhang, der am Hals zusammengehalten wurde und darunter eine silbrig behaarte Brust zeigte Nordländer verachteten Hemden. Seine blauen Augen funkelten wütend.
    »Eure Hoheit?«
    »Berichtet Than Kalkor, daß es hier einen dritten Anwärter auf den Thron von Krasnegar gibt.«
Der Jotunn stemmte die Fäuste in die Hüften, sein Umhang öffnete sich noch weiter und enthüllte eine juwelenübersäte Gürtelschnalle und grobe Kniehosen aus Leder. »Die Abrechnung muß vollzogen werden. Sobald eine Herausforderung ausgesprochen wurde, gibt es kein Zurück mehr.«
    Ythbanes blasse Wangen erröteten wieder. »Aber Herzog Angilki möchte seinen Anspruch vielleicht gerne öffentlich widerrufen.«
     
    »Er hat ihn fälschlicherweise angemeldet. Nun muß er die Konsequenzen tragen.«
     
    Epoxague setzte an: »Aber…«, und brach ab.
    Der Regent ließ seinen Blick über die riesige Menge am Rand des Feldes gleiten. Die Leute wurden ungeduldig, man hörte einen leicht gereizten Unterton in den Gesprächen mitschwingen, wie ein ruheloses Meeresungeheuer, das in den Tiefen erwacht.
    In genau diesem Augenblick trat ein Mann in rotem Umhang aus einem der Zelte und hob eine Trompete an die Lippen.
     
    »Haltet ihn auf!« rief der Regent.
    »Ich kann das nicht und Ihr auch nicht!« sagte der Botschafter. »Bei allem nötigen Respekt, Eure Hoheit, hier seid Ihr lediglich Zuschauer bei einer geheiligten Zeremonie.«
    Der metallische Klang der Herausforderung tönte über den Campus, und die Menge beruhigte sich. Die berittene Patrouille galoppierte auf die gegenüberliegende Seite des Feldes und stellte sich in einer Reihe als Zuschauer auf.
    Ythbane warf Inos einen wütenden Blick zu, und sie trat eilig zurück. Der Senator nahm ihren Ellbogen und führte sie beiseite. Er wirkte mitgenommen. »Hat nicht funktioniert!« flüsterte er.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie ebenfalls. »Eure Freundlichkeit hat Euch in Schwierigkeiten gebracht.«
     
    Er schüttelte wütend den Kopf. »Das ist jetzt gleichgültig«, murmelte er. Die Abrechnung nahm ihren Lauf. Waren das gute oder schlechte Nachrichten für Krasnegar?
    Alle beobachteten das Feld. Ein weiterer Mann trat aus einem anderen Zelt und wiederholte den Vorgang. Während sein roter Umhang im Wind flatterte, blies er eine Antwort. Dann traten beide zur Seite.
    »Habt Ihr das in dem Fenster gesehen?« flüsterte Azak irgendwo hinter und über Inos.
    »So ungefähr.« Doch warum regnete es nicht. Der Himmel war trübe genug, doch in der Prophezeiung hatte es geregnet.
Die beiden Wettkämpfer erschienen gleichzeitig, und beide trugen nur einen Pelz, der um ihre Lenden geschlungen war. Kalkor war von Inos zu weit entfernt, als daß sie ihn erkennen konnte, aber sein silbriggoldenes Haar und die blasse bronzefarbene Haut waren unzweifelhaft jotunnisch. Der andere war grotesk massig mit einer Haut im Farbton eines schlammigen Pilzes, und er hatte offenbar einen wolligen Bart. Doch das konnte sie auf diese Entfernung nicht genau erkennen. Erst als sie ihn mit den Zuschauern verglich, sah sie, daß er ein Riese war, so fleischig wie ein Ochse und vielleicht noch größer als Azak.
    Hinter den beiden Kämpfern tauchten wieder die Diener mit je einer Axt in den Händen auf. In Inos Kehle machte sich ein schrecklich dicker Klumpen breit, als sie das Ritual beobachtete. Kalkors Rolle hatte sie in der Vision des magischen Fensters gesehen. Jetzt gab es keinen Rap, der für sie kämpfte.
    Und es fiel kein Regen. Das Fenster hatte eine fehlerhafte Prophezeiung gemacht.
    Kalkor schwang seine Waffe auf seine Schulter – wie vorhergesehen – und marschierte forsch über das Gras. Der Troll schlurfte auf ihn zu und wedelte mit der Axt, als sei sie nicht schwerer als eine Fliege. Die Menge murmelte anerkennend.
    Schließlich blieb der Troll stehen und erhob einen Arm so dick wie ein Baumstamm über den Kopf und wirbelte die riesige Waffe wie ein Stöckchen herum, um zu zeigen, wie leicht ihm das fiel. Die Menge rumorte und brüllte entzückt auf. Mord of Grool, der Favorit, schickte sich an, den mordenden Krieger der Gerechtigkeit zu überantworten.
    Kalkor war ebenfalls

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