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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückzuziehen, Majestät!« Azak war sprachlos.
     
    »Auf Wiedersehen, Azak«, sagte Inos. Ihre Stimme klang sanft, doch auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. »Danke für all Eure Hilfe.« »Ihr seid meine Frau!«
     
    »Jetzt nicht mehr.« Sie trat auf ihn zu und sah ihn traurig an. »Es wäre nicht gutgegangen. Ich wäre niemals glücklich geworden.«
     
    »Ihr habt geschworen –«
    »Ja, und das tut mir leid. Ich wußte es nicht. Aber ich wäre nicht glücklich geworden, und ich glaube, Ihr auch nicht. Ich bin sicher, daß Ihr Euch viel Mühe gegeben habt. Ihr hättet es versucht. Ich bin sicher, Ihr hättet es versucht. Es ist besser so.«
    Der große Mann ballte die Fäuste und starrte auf sie hinunter. Dann richtete er seinen Blick auf den Imperator auf seinem Thron. »Ich hatte geglaubt, Ihr wünschtet Frieden zwischen meinem Land und dem Eurem?« drohte er.
    Die Zuschauer erstarrten, und Emshandar zuckte zusammen. Kade dachte, daß Kriege schon aus weniger wichtigen Gründen angezettelt worden waren als wegen des Diebstahls der Frau eines Monarchen..
    Inos legte ihren Kopf auf die Seite und betrachtete den Sultan nachdenklich. »Ihr mögt keine Zauberei, Azak, oder? Ich bin jetzt eine Geweihte.« »Geweihte?« Er zuckte einen Schritt weit zurück.
    »Eine Geweihte. Rap nannte mir zwei seiner Worte. Er hatte zuviel Macht, versteht Ihr? Das läßt den weltlichen Vektor ausbrennen…« Sie hielt inne und zog ihre Nase kraus. »Vielleicht habe ich das nicht ganz richtig verstanden! Rap kann es erklären, wenn er zurückkommt. Aber er hat mir zwei Worte genannt, und danach war alles gut. Ich bin jetzt eine Geweihte, Azak.«
    »Zauberei!« murmelte er, als handele es sich dabei um eine Obszönität.
    Inos Lächeln wurde falsch. »Natürlich könnte es sein, daß Ihr als Mann gar nicht so schlecht seid – jetzt, wo ich Euch kontrollieren kann, wenn Ihr aus dem Ruder lauft.«
    Azak schüttelte heftig den Kopf und trat noch einen Schritt zurück. »Nein? Nun, dann – auf Wiedersehen, Azak!«
Sie tat, als wolle sie ihn küssen, und er zog sich noch weiter zurück.
    »Ihr dürft Euch zurückziehen, Eure Majestät!« wiederholte der Imperator fest.
     
    Azak knurrte wütend, als plane er einen kriegerischen Angriff. »Ich weiß, daß Ihr mich geliebt habt«, flüsterte Inos. »Niemand bezweifelt das.«
    Schweigen… Die Zuschauer schienen den Atem anzuhalten. »Liebe!« murmelte er wütend. »Ich habe mir das selbst zuzuschreiben, meint Ihr?« Schließlich verbeugte er sich steif vor dem Thron, wirbelte auf dem Absatz herum und schritt steif davon, ein arroganter Riese mit verletztem Stolz. Der Klang seiner Stiefel verhallte in der Dunkelheit. Die Zuschauer entspannten sich.
Inosolan schwebte zwischen den Kandelabern hindurch, als tanze sie, und sie ging zu Kadolan, und die anderen machten ihr nervös Platz. »Es ist in Ordnung«, sagte sie leise. »Alles ist in Ordnung.« Kadolan stand auf, und dieses Mal half ihr eine Hand, anstatt sie aufzuhalten.
    »Ich bin so froh, Liebes. So froh.«
    Sie umarmten sich, und Inosolan fühlte sich auf jeden Fall ganz solide und normal an. Ein schwacher Geruch nach verbrannten Kleidern umwehte sie, doch das war alles. Kadolan sandte ein geheimes Gebet des Dankes an die Götter und versprach, noch viel mehr Gebete zu sprechen – später, wenn sie mehr Zeit dazu hatte.
    Inzwischen unterhielten sich die Menschen wieder. Marschall Ithy verbeugte sich vor Inosolan und küßte ihr die Hand. Eine Senatorin murmelte ihre Glückwünsche. Der Imperator saß mit gesenktem Kopf da, als sei er eingeschlafen, und einige der Kerzen waren bereits heruntergebrannt. Visionen eines weichen, warmen Bettes schwebten durch Kadolans Kopf wie die Versuchung des Bösen, doch offensichtlich wartete der Imperator auf seinen Zauberer, und niemand würde die Rundhalle vor ihm verlassen. Oh, wie müde sie war!
    »Sire?« Das war Senator Epoxague, der sich vor dem Thron verbeugte. Der Imperator rieb sich die Augen. »Eure Eminenz?«
    »Darf ich es wagen zu fragen, ob das Impire meine Cousine jetzt als Königin von Krasnegar anerkennt?«
    Emshandar zwinkerte mit den Augen und lächelte schwach. »Es sieht so aus, als habe sie jeglichen Anspruch auf Arakkaran aufgegeben. Die Wächter…« Er warf einen Blick auf die leeren Throne in ihren isolierten Lichtkegeln. »Ja! Wir erkennen ihren königlichen Status an. Ich sehe keine Hindernisse.«
    Inosolan kicherte. Sie legte ihren Arm um Kade und zerrte

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