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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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unheimlich schwer gefallen, nicht in Wut zu geraten, als er anfing, alles kaputt zu machen.«
    Erleichterung! Dieser Alptraum verfolgte sie seit Wochen. »Es wird also nicht geschehen? Die dritte Prophezeiung?«
    »Keine Prophezeiung – das habe ich dir schon gesagt. Aber – nein, ich glaube nicht, daß es sich um eine Prophezeiung handelt. Es ist nicht ganz, absolut, völlig sicher, und du darfst darüber nicht mit Little Chicken reden, falls du ihn siehst. Aber nein, ich glaube nicht, daß er darauf bestehen wird. Gleichgültig! Wann möchtest du nach Krasnegar fahren?«
    »>Bestehen     
    »Vergiß das kleine Schrägauge! Wann möchtest du nach Krasnegar fahren, und was willst du tun, wenn du dort bist?«
     
    »Was rätst du mir?«
     
    »Du willst Königin sein, dann mußt du auch lernen, deine eigenen Entscheidungen zu treffen.«
     
    »Rap!« Inos wurde wütend. »Hör auf, alberne Spielchen mit mir zu spielen. Warst du dort?«
     
    Er nickte und sah ein ganz kleines bißchen so aus, als schäme er sich. »Ich habe mich umgesehen. Niemand hat mich gesehen.«
     
    »Dann berichte. Du kannst nicht erwarten, daß ich eine Entscheidung treffe, wenn ich die Situation nicht kenne.«
    Er verzog das Gesicht. »Es ist schlimmer, als ich zunächst dachte. Dieser Greastax ist ein junger Rüpel – er sieht sogar aus wie eine jüngere Ausgabe von Kalkor. Seine >Männer< sind zum großen Teil nicht viel mehr als Jungen. Greastax ist kein Than, und die ganze Sache war nur ein Streich. Er hatte von dem Erbe gehört, nahm ein Schiff und erhob im Namen seines Bruders Anspruch.«
    »Was hätte Kalkor dazu gesagt?«
    »Gesagt?« spottete Rap. »Er hätte die ganze Bande wegen Unverfrorenheit abgeschlachtet.«
»Wie viele?« Sie versuchte sich Krasnegar im Winter vorzustellen, wenn die Straßen von Schneewehen verstopft und Torf so kostbar wie Gold war, wenn die frische Luft schneidend war und manchmal Bären den Hafen unsicher machten.
    »Greastax und vierzig Männer.«
     
    »Sie halten die ganze Stadt?« Was für Schafe hatte sie bloß als Untertanen? »Jungen, sagst du? Und nur einundvierzig?«
    Rap schüttelte den Kopf. »Du hast leicht lachen, Inos. Aber du bist nicht dort. Du hast weder Frau noch Kinder, weder Geschwister noch Eltern. Einige der Nordländer sind gestorben, richtig. Nur Jugendliche, aber sie sind groß, sie sind bewaffnet, und sie sind unbarmherzig! Die Imps haben alle Waffen mitgenommen, und am nächsten Tag kamen diese jungen Rohlinge. Sie töten jeden Mann, der Widerworte gibt. Sechs oder sieben haben mehr aufgestöbert, als sie verkraften konnten und starben dafür, doch die anderen haben als Vergeltung Kinder umgebracht und Häuser abgebrannt.«
    Es schien ihr so ungerecht, daß so wenige so viele tyrannisieren konnten, doch in Krasnegar hatte man lediglich Erfahrung mit Kneipenschlägereien. Solange die Eindringlinge im Gegensatz zu den Bürgern der Stadt bewaffnet waren und gemeinsam vorgingen, bedeutete Widerstand entweder Selbstmord oder Massaker an Unschuldigen. Das verstand sie nun, da sie sich daran erinnerte, wie man Kade in Arakkaran benutzt hatte, um etwas gegen Inos in der Hand zu haben.
    Rap beobachtete sie aufmerksam. »Er regiert in Kalkors Namen, wer sollte es also wagen, sich ihm zu widersetzen?
    Niemand kann Krasnegar verlassen. Einige haben es versucht, und die Kobolde haben ihre Augen in Tüten zurückgeschickt. Die Imps ließen niemanden auf die Schiffe, weil keiner Geld hatte.«
    Sie zitterte, aber nicht vor Kälte. »Ich glaube, ich verstehe. Und wie kannst du dabei helfen?«
    Einen Moment lang entglitt ihm die kalte, ironische Maske, und er wirkte verwirrt. »Ich? Alles, was du willst. Hofzauberer. Ich werde die Burg einschmelzen, falls du es verlangst.«
    »Das erscheint mir ein wenig übertrieben.«
     
    »Du entscheidest, was du willst. Mach deine Kutsche fertig, wenn du zur Abreise bereit bist.«
     
    »Rap!« rief sie hastig, denn sie fürchtete, daß er wieder verschwinden könnte. »Gib mir einen Anhaltspunkt?«
     
    Er runzelte die Stirn. »Wenn du jemandem ohne Gegenleistung etwas gibst, dann wird er es entsprechend würdigen.«
     
    »Ich weiß es zu würdigen –«
    »Dich meine ich nicht damit. Das ist der Anhaltspunkt. Sprich mit den Göttern darüber!« Sein Blick wurde eisig. »Und noch etwas – vergiß uns, Inos! Es gibt für uns keine Zukunft! Wenn du einen Mann suchst, mit dem du den Thron teilen kannst und der dir das Bett wärmt, mußt du

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