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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Stühle aus dem Weg und griff nach der Klappe im Tisch. Einen Moment lang hatte sie Mühe, sie zu fassen zu bekommen, dann klappte sie sie auf, sodass sie flach auf dem Tisch lag. Am langen Ende gegenüber den Scharnieren befand sich ein schwarzer Streifen aus einem bürstenartigen Material, etwa einen Zentimeter breit, durch den bei geschlossener Klappe die Kabel verlaufen konnten, aber in der jetzigen Position schlossen die Faserenden genau mit dem Rand des Tisches ab.
    Im Gegensatz zum Holz der Tischfläche war die Unterseite der Klappe nicht poliert. Sie war überhaupt nicht bearbeitet. Stattdessen war sie mit Dutzenden brauner Flecken übersät, die wie Blut aussahen. Viele der Flecken überlagerten sich. Es war wahrscheinlich keine große Menge Blut, aber es war tief in die Maserung eingezogen. Unmöglich, es wieder zu entfernen, es hatte ein unauslöschliches Muster gebildet, das entfernt an die Tintenbilder erinnerte, die Psychiater einem gerne vorlegen.
    Lesley trat beiseite, und der Große stieß sich von der Wand ab, kam zum Tisch und schob den Wagen so, dass Cyrils Unterleib gegen die Tischkante gedrückt wurde. Er vergewisserte sich, dass die Unterseite von Cyrils Hodensack auch richtig auf der Klappe lag. Er berührte ihn nicht, sah ihn nur an, und als er mit dem, was er sah, zufrieden war, stellte er die Bremsen an den Hinterrädern des Wagens fest und nahm seinen Platz an der Tür wieder ein.
    Lesley zog die Jacke aus und hängte sie über die nächste Stuhllehne. Dann nahm sie die Gummihandschuhe aus der Mappe und streifte sie sich über. Den Öffnungen am Handgelenk entstiegen eine kleine Wolke von Talkumpuder und ein leichter Hauch von Lavendel. Dann nahm sie zwei der langen Kupfernadeln vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger, damit sie die Gummihandschuhe nicht beschädigten, und hielt sie Cyril vor das Gesicht.
    Der begann zu jammern.
    Lesley nahm den Hammer und stellte sich neben Cyril. Sein Jaulen wurde lauter, und er begann, um sich zu schlagen und verzweifelt an den Lederfesseln zu reißen. Lesley nahm eine der Nadeln zwischen die Lippen und näherte sich mit der anderen dem Tisch. Noch bevor die Spitze ihn überhaupt berührt hatte, ging Cyrils Jammern in ein durchdringendes, kreischendes Geheul über. Als Lesley die Nadel durch die linke Seite seines Hodensacks stieß und vorsichtig an der Klappe festnagelte, erschien Blut, bildete einen Moment lang ein paar Bläschen an der Nadel und lief dann über seine Haut. Einiges fing sich in den blonden Haaren, aber das meiste lief auf die raue Oberfläche der Klappe, wo es kleine Pfützen bildete, die langsam versickerten und neue, dunklere Flecken hinterließen. Lesley schlug die zweite Nadel auf der anderen Seite ein und zupfte einmal an der Haut. Die Nadeln hielten. Dann vertauschte sie den Hammer mit dem Skalpell, zog mit der linken Hand die Haut straff und machte kurz unterhalb der Peniswurzel zwei Einschnitte wie ein umgekehrtes V vom Körper weg zu den Schenkeln hin. Blut lief über die Stahlklinge und die Spitzen der Handschuhe, während sie sich langsam vorarbeitete. Als sie fertig war, hämmerte sie mit den restlichen Kupfernadeln das Hautstück an die Holzplatte, sodass ein sauberes, dreieckiges Loch entstand.
    Ich konnte nicht anders, ich musste durch das Loch auf das graue, fibröse Gewebe starren. Mit dem Skalpell machte Lesley einen geraden Schnitt von etwa drei Zentimetern nach unten, nahm die kleine Zange und führte sie durch das Loch ein. Sie winkelte sie nach links ab und tastete vorsichtig damit in seinem Hodensack herum, in kleinen, ruhigen Kreisen. Nach etwa zehn Sekunden hielt sie plötzlich inne, presste die Griffe zusammen, bis sie einrastete, und zog die Zange dann vorsichtig wieder heraus. Zwischen ihren Enden klemmte ein drei Millimeter großes Stück Gewebe.
    » Da ist ja das erste kleine Bürschchen«, stellte sie fest.
    Cyril war jetzt ruhig und hielt ganz still. Fasziniert sah er an sich selbst hinunter, unfähig zu glauben, was er sah. Lesley zog die Hand noch ein Stück weiter hervor, nahm die Schere und setzte damit am Gewebe knapp über der Zange an. Plötzlich hielt sie inne und legte die Schere weg.
    » Was mache ich denn bloß?«, sagte sie. » Da nehme ich die Burdizzo-Zange und habe das neue Zuhause noch gar nicht vorbereitet.«
    Lesley ging zu dem Schrank, in dem der Wagen gestanden hatte, und kam mit einem Glasbehälter in der einen und einer Edelstahlflasche in der anderen Hand zurück. Der Behälter

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