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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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für den letzten Schlag, doch bevor ich ihn landen konnte, wurde der Mann plötzlich hell angeleuchtet. Das Licht kam von der Straße. Ich bemerkte, dass neben uns ein Motor lief. Das Fahrzeug stand. Dann öffnete sich eine Tür, gleich darauf eine zweite. Ich hörte Schritte von zwei Personen. Die eine kam direkt auf mich zu, die zweite ging nach rechts.
    » NYPD!«, rief eine Frauenstimme. » Stehen bleiben! Keiner bewegt sich!«
    » Das Telefon«, drängte ich den Kerl. » Woher haben Sie es? Sagen Sie es uns, dann können wir Ihnen helfen. Wir können das hier sofort beenden.«
    » Ruhe!«, befahl die Polizistin. » Die Hände dahin, wo ich sie sehen kann! Alle! Sofort!«
    Tanya und Lucinda gehorchten augenblicklich. Ich gab dem Mann noch zwei Sekunden, um zu antworten, dann ließ ich seine Handgelenke los und hob meine Hände. Er stolperte seitwärts, lehnte sich an die Wand und hatte Mühe, seine Hände auf Brusthöhe zu heben.
    » Sie da im Ledermantel, drehen Sie sich zu uns um«, verlangte die Polizistin.
    » Das kann ich nicht«, erklärte ich. » Ich kann diesem Kerl nicht den Rücken zudrehen. Er ist ein Psychopath. Das FBI sucht ihn. Mehrfacher Mord.«
    » Ruhe. Umdrehen. Sofort.«
    » Hören Sie mir zu. Mein Name ist David Trevellyan. Ich arbeite mit dem FBI zusammen. Special Agent Lavine leitet die Untersuchung. Seine Telefonnummer ist in meinem Handy gespeichert. Ich werde jetzt in meine Jacke greifen und …«
    » Nein! Keine Bewegung! Die Hände dahin, wo ich sie sehen kann.«
    » David! Schnell!«, rief Tanya. » Halt ihn auf!«
    Der Mann aus dem Pub lächelte, aber es war kein normales Lächeln, sondern ein verzücktes, geradezu ekstatisches Grinsen. Wieder bewegte sich seine rechte Hand und stahl sich in seine Innentasche. Diesmal hielten sich die Beamten nicht mit einer Warnung auf, sondern feuerten jeder zwei Kugeln ab. Alle Kugeln trafen ihn dicht beieinander in die Brust. Danach – christliche Auferstehung hin oder her – gibt es keinen Weg zurück.
    » Zu langsam«, meinte Tanya. » Verdammt. Wir hätten ihn lebend gebraucht.«
    » Vielleicht nicht«, sagte ich. » Sieh mal auf seine Hand.«
    Die Beamten hatten ein paar lebenswichtige Organe zerschossen, aber sie hatten verfehlt, wonach er gegriffen hatte.
    Mansells Telefon.

26
    Mein erstes Mobiltelefon war riesig.
    Es war so groß, dass es fest in meinem Auto installiert werden musste. Ich weiß noch, wie ich zugesehen habe, als es angeschlossen wurde. Die Mechaniker bauten das halbe Innenleben des Wagens aus wie Zollbeamte bei der Drogensuche. Sie bauten Verstärker, Lautsprecher, Mikrofone, Antennen, ellenlange Kabel, spezielle Sicherungen und eine große Ladeschale für das Gerät ein. Und dann funktionierte es nicht einmal besonders gut. Die Telefone heute sind besser. Sie sind kleiner, stärker, zuverlässiger und einfacher in der Bedienung.
    Und man kann mehr damit machen, als nur zu telefonieren.
    Lavine hielt die Vorfälle vor dem Bulldog für bedeutend genug, um seinen Boss darüber zu informieren, daher wurde Varley zum Treffen am nächsten Morgen dazugebeten. Das hieß, wir mussten in den großen Konferenzsaal hinauf. Die drei Männer vom FBI waren bereits dort, als ich mit Tanya kurz vor halb neun erschien. Varley saß schon auf seinem Platz. Neben ihm hatte jemand ein Tablett mit Kaffee abgestellt, und Weston bediente sich. Lavine verteilte Papierstapel an den Plätzen, auf denen wir das letzte Mal gesessen hatten.
    Ich griff nach dem dickeren Stapel vor mir und begann, ihn durchzublättern. Das erste Blatt war eine Anrufliste. Danach kamen die Abschriften von Textnachrichten, einschließlich Tanyas, in denen sie das Treffen mit Mansell vereinbart hatte. Der Rest waren Fotografien, insgesamt siebzehn. Sie waren auf zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter vergrößert worden, wodurch die Farben verwaschen und die Bilder grobkörnig und unscharf wirkten. Typisch für eine niedrig auflösende Handykamera.
    » Guten Morgen«, begrüßte uns Varley. » Setzen Sie sich, nehmen Sie sich einen Kaffee. Wir wollen heute keine Zeit verschwenden. Bart, fangen Sie bitte an.«
    » Ja, Sir«, sagte Lavine und griff nach dem dünneren Papierstapel. » Das hier ist eine Liste aller Anrufe von einem der Telefone, die bei dem Vorfall gestern Abend sichergestellt wurden. Sie stimmt genau mit den Daten überein, die Mr. Trevellyan bei Tungsten besorgt hat, und zeigt, dass jedes der vorangegangenen Opfer kurz vor seinem Tod von diesem Telefon aus

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