Davide
etwas schief.
„Klingt
nicht sehr überzeugend!“
„Ich
hatte da nur gerade an etwas gedacht…“ er sprach nicht weiter, da sie nun
ungeniert anfing, sein Hemd aufzuknöpfen.
„Wir
haben noch Zeit“, wisperte sie verführerisch an seinem Mund, ehe sie begann,
mit ihrer Zunge um seine Lippen zu spielen. „Mm, du schmeckst nach caffè!“
Er
hielt ihre Hände fest, noch ehe sie in Regionen vordringen konnten, die auf
ihre Berührungen zurzeit übersensibel reagierten. Emma sah ihn mit erstaunt
erhobenen Augenbrauen fragend an.
„Was
– keine Lust? Hab ich dich etwa schon zur Strecke gebracht?“
„Denkst
du eigentlich immer nur an das eine?“
Sein
finsteres Stirnrunzeln passte so gar nicht zu der deutlichen Erektion, die sie
unter ihrem Gesäß bereits spüren konnte. Nach einem Augenblick des ungläubigen
Staunens brach sie in so belustigtes Kichern aus, dass sie beinahe von seinem
Schoß gefallen wäre.
„Das
fragst du mich?“, keuchte sie zwischen zwei Lachsalven, „ausgerechnet du ?
Oh, verkehrte Welt! Hör mal, mein Lieber“, sie räusperte sich schließlich, um
wieder normal sprechen zu können, „ich glaube, du verwechselst da was. Diese
Frage stellen wir Frauen euch Männern und nicht umgekehrt, kapiert?“
„Wir
leben im Zeitalter der Gleichberechtigung, da darf ich das!“ Seine Stimme klang
ruppiger, als er eigentlich beabsichtigt hatte.
„Also
schön, dann lass dir sagen, dass ich fast nur noch daran denke, wenn ich mit
dir zusammen bin“, gestand sie mit halblauter Stimme an seinem Ohr. „Und wenn
ich nicht mit dir zusammen bin, ist es auch nicht viel besser.“
Er
schloss die Augen, fühlte sich irgendwo zwischen überwältigt und überfordert.
Ganz egal welche Motive sie auch haben mochte, sie traf so genau seinen
empfindlichsten Nerv, dass auch er von ihr noch lange nicht genug hatte. Und zugleich
wurde die Frage in ihm immer drängender, wo das hier letzten Endes hinführen
sollte!
Momentan
stand für ihn nur eins fest - jetzt wollte er keinen Sex.
„Zieh
dich lieber an“, ermahnte er sie und schaffte es, seine Stimme einigermaßen
sanft klingen zu lassen, „und lass uns nachsehen, ob der Hubschrauber mit
meinen zwanzig Jungfrauen schon gelandet ist!“
Schmunzelnd
gab sie nach.
Kapitel 4
Der
Abend stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Mit ihrem Outfit ging
es weiter und seine Gereiztheit stieg. Emma hatte in den nicht sehr üppigen Vorräten
ein tief ausgeschnittenes Etwas gefunden, das für ein Shirt zu lang, aber für
ein Kleid zu kurz war, also hatte sie es mit schwarzen Leggins kombiniert.
Damit war es wenigstens unten herum entschärft.
Allerdings
störte Davide sich am oberen Ende.
„Hast
du nicht Angst, dass dir da was herausfallen könnte? Oder genauer gesagt –
jemand hinein?“
Sie
sah an sich hinunter. „Naja, schon – aber ich dachte, du magst diesen Anblick!“
„Ich
mag ihn sehr wohl, aber andere vielleicht auch!“
„Ach
was“, sie machte eine wegwerfende Handbewegung, „da ist doch nichts dabei. Und
außerdem – du solltest dich bei demjenigen beschweren, der die paar Sachen hier
eingekauft hat. Da ist nicht ein Teil dabei, das auch nur annähernd anständig
aussieht. Aber schließlich sind wir am Strand und da ist es dunkel.“
Da
er keine Lust auf eine Diskussion hatte und ihr bezüglich der Auswahl leider recht
geben musste, beließ er es zähneknirschend dabei. Sein Fehler, er hätte daran
denken sollen, mit ihr Einkaufen zu gehen, anstatt sie halb bewusstlos zu
vögeln. Schließlich hatte er ja gewusst, dass sie auf ein Wochenende nicht
vorbereitet gewesen war!
Sie
gingen zu Fuß, der Strand war gerade mal ein paar Hundert Meter von Davides
Villa entfernt. Als sie am Meer ankamen, war die Fete schon in vollem Gange.
Ein Lagerfeuer brannte, Fackeln erleuchteten ein großzügig bemessenes Quadrat
und etwa dreißig junge Leute, über die Hälfte männlichen Geschlechts und fast
alle eher in Emmas Alter als in seinem, hatten sich eingefunden, um zu grillen,
zu singen und ein bisschen zu tanzen.
Mit
Befremden stellte Davide fest, dass Emma sie fast alle kannte und von ihnen herzlich
begrüßt wurde. Zu herzlich, fand er. Es gab ein großes Hallo, begleitet von ‚erinnerst
du dich noch an den Zeichenlehrer?’ und ‚du hast dich seit damals überhaupt
nicht verändert’ und ‚du musst mir unbedingt deine Telefonnummer geben’ und weiteren
Peinlichkeiten. Er stellte außerdem fest, dass ihm das überhaupt
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