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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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natürlich!“
    „Ich
auch!“
    Wenn
er gehofft oder erwartet hatte, dass sie nachfragte, was denn für ihn die
Wahrheit war, dann sah er sich getäuscht. Emma hatte ganz offensichtlich nicht
die Absicht, näher auf seine Andeutungen einzugehen oder ihm die ihren zu
erhellen.
    Inzwischen
waren sie am Uferdamm angekommen, stiegen die Böschung hinauf, überquerten die
schmale Straße und folgten dem Trampelpfad auf der anderen Seite in die Aue
hinunter. Es war warm und im hohen Gras zirpten die Grillen. Der
Beobachtungsturm war aus massivem Holz gebaut, sie stiegen die Treppen hinauf
und sahen sich um. Oben auf der überdachten Plattform, die von einem stabilen,
palisadenartigen Geländer umgeben war, wehte ihnen ein sanfter Wind um die
Ohren, während sich vor ihnen ein stilles, mit Seerosen überwuchertes Altwasser
ausbreitete.
    Emma
lehnte am Geländer und sah schweigend über das Wasser. Er betrachtete sie einen
Moment lang von der Seite, bis ihr sein Blick bewusst wurde und sie den Kopf zu
ihm umwandte. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, es breitete sich von den
Mundwinkeln her aus und entzündete ein flackerndes Funkeln in ihren Augen.
    „Schau
mich nicht so an“, empfahl er ihr flüsternd, und ein schelmischer Zug legte
sich um seinen Mund.
    „Warum
nicht?“ Sie ging auf sein Spiel ein.
    „Mir
fällt gerade ein, dass wir seit unserer Anreise noch eine Rechnung miteinander offen
haben!“
    „So
nennst du das?“, sie kicherte leise. „Lernt man das auf der Universität? In
meinen Kreisen sagt man eher so was wie ‚Ich bin scharf auf dich’!“
    „Tatsächlich?“
Die Belustigung klang nun auch durch seine Stimme.
    „Ja!
Probier’s doch auch mal!“
    „Ich
bin scharf auf dich!“
    „Siehst
du! Geht doch ganz leicht!“
    „Ist
nur nicht ganz so einfach!“
    „Warum
das?“
    „Weil
es mich wirklich scharf auf dich macht! So schnell kann aus Spaß Ernst
werden …“
    Emma
antwortete nicht mehr. Ihre funkelnden Augen waren auf seinen Mund gerichtet,
auf seine vollen Lippen, die ihr schon gefallen hatten, als sie ihn das erste
Mal in ihrer Garderobe gesehen hatte.
    Er
wandte sich unvermittelt zu ihr und küsste sie. Umspielte ihre Lippen sanft mit
seiner Zunge, bis sie ihm bereitwillig Einlass gewährte, suchte ihre Zunge,
umwarb sie, lockte sie, liebkoste sie, bis Emma mit der gleichen Leidenschaft
antwortete. Mit langsamen, aber zielstrebigen Bewegungen fing er nun an, sie
auszuziehen.
    „Lass
uns da weitermachen, wo wir im Auto aufgehört haben“, flüsterte er ihr mit
rauer Stimme ins Ohr. „Ich bin gerade so scharf auf dich!“
    Emma
gab nur noch ein Stöhnen zur Antwort. Sie lehnte den Kopf zurück und stützte
sich gegen das Geländer. Er ließ sich Zeit, streichelte sie, küsste sie,
erforschte genüsslich die Konturen ihres nackten Körpers, reizte sie, bis sie
laut keuchte.
    Er
lachte leise und ließ sie los. Trat dann einen Schritt zurück, um sie zu
betrachten und lehnte sich lässig an einen der massiven Holzbalken in der Mitte
der Konstruktion. Er konnte sehen, wie Schauer über ihre Haut liefen und dass
sich ihre Brustwarzen bereits verhärtet hatten vor Erregung. Ihr Atem ging
schnell und heftig.
    Sie
öffnete ungläubig und schockiert die Augen. Ihr Schoß pulsierte vom Verlangen,
das er geweckt hatte, längst war sie feucht und aufs Äußerste erregt, und nun
zog er sich einfach zurück?
    „Was
machst du? Warum hörst du auf?“
    „Weißt
du eigentlich, wie sehr du mich anmachst?“, fragte er statt einer Antwort und
seine Stimme klang belegt. Er brannte vor Verlangen, doch es bereitete ihm ein
fast schmerzhaftes Vergnügen, sie einfach nur anzusehen.
    „Ja?
Gefalle ich dir etwa immer noch?“, auch ihre Stimme war nur noch ein heiseres
Flüstern.
    „Und
wie!“
    Er
lehnte noch immer bewegungslos an seinem Platz und sah sie nur an. Wartete gespannt
darauf, was sie tun würde. Wünschte sich mit jeder Faser seines glühenden
Körpers, dass sie noch einmal die sein würde, die sie auf seiner Terrasse
gewesen war, an diesem ersten, erregenden und unvergesslichen Morgen: eine
schamlose Verführerin, eine lüsterne Katze, die um ihn herumstrich und ihn
begutachtete. Es hatte ihm merkwürdigerweise gefallen, ihr den aktiven Part zu
überlassen, es hatte ihn ungeheuer aufgereizt, sich zurückzuhalten. So auch
jetzt. Es fiel ihm schwer zu atmen, als sie tatsächlich erriet, was er von ihr
erwartete und sich mit einem wissenden Lächeln nun langsam auf ihn zu

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