Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
Vom Netzwerk:
Blättern, die
lautstark verkündeten, dass der große Gandolfo endlich wieder eine neue Liebe
gefunden habe. Schließlich war es seit Jahren nicht mehr passiert, dass er sich
öfter als einmal mit derselben Begleiterin blicken ließ, geschweige denn, dass
eine seiner Affären über Wochen ging!
    Die
Sache wurde also für das dankbare Publikum immer interessanter.
    Und
für Emma Stück für Stück immer unangenehmer.
     

Kapitel 7
     
    Langsam
wurde es Abend. Emma versuchte, nicht allzu ungehalten zu wirken, aber der
ganze Trubel, der sich seit dem frühen Morgen in Davides Wohnung abspielte,
ging ihr gehörig auf die Nerven.
    Sie
war am Morgen noch nicht richtig mit Anziehen fertig gewesen, da waren bereits
die ersten Mitarbeiter der Catering-Firma eingetroffen und hatten angefangen,
Unmengen an Material anzuschleppen. Sie brachten einfach alles: Tische, Stühle,
Sonnensegel, Kübelpflanzen, Gläser, Teller, Besteck, Tischtücher und
Servietten. Sie kehrten besonders in der Küche und auf der Terrasse das
Unterste zuoberst, gestalteten eine strandähnliche Atmosphäre und waren einfach
überall.
    Sie
fragte ihn schließlich, warum er diesen ganzen Rummel nicht in seinem
Ferienhaus auf der Insel veranstaltet hatte und bekam neben einem
verständnislosen Blick nur die kurze Antwort, dass das wegen der
Zugangsbeschränkung zu kompliziert gewesen wäre.
    Schließlich
gab sie auf und flüchtete in ihre Wohnung, doch ihre Nervosität blieb. Sie
wusste, dass er diese Party schon ewig geplant hatte, lange bevor sie sich
kennengelernt hatten und er hatte sie überredet, daran teilzunehmen, wogegen
sie sich eigentlich mit Händen und Füßen gesträubt hatte. Aber er hatte ihr
erklärt, dass er ihr damit sicher auch hilfreiche Kontakte ermöglichen konnte. Sie
sollte endlich einen neuen Schritt wagen, fand er, und was sie an Hilfe zuließ,
das würde er für sie tun.
    Wenn
er sie wenigstens gefragt hätte, ob sie das überhaupt wollte! Aber so war er
nun mal, er ließ sich nicht binnen so kurzer Zeit von seiner Dominanz
abbringen. Er war es gewohnt, Anweisungen zu erteilen und zu organisieren und
das fing er ganz automatisch auch in ihrem Privatleben und für sie an.
    Sie
seufzte. Die letzten Tage waren sehr ernüchternd für sie gewesen. Seine Arbeit
ließ ihm neuerdings oft auch abends wenig Spielraum, also hatte er sie bekniet,
doch öfter bei ihm zu übernachten, auch wenn sie nicht gemeinsam unterwegs
gewesen waren. Sie hatte sich widerstrebend dazu überreden lassen und das auch
ein paar Mal gemacht, es aber dann doch gelegentlich nicht bis zum Morgen in
seinem Bett ausgehalten. Dann war sie einfach nach nebenan gegangen, wenn er
eingeschlafen war, und hatte den Rest der Nacht allein in seinem großen,
ruhigen Gästebett verbracht. Morgens hatte sie dann jedes Mal Mühe gehabt, ihm
das Warum zu erklären. Es wurde langsam anstrengend mit ihm.
    Außerdem
waren da noch der Butler und die Haushälterin, beide äußerst sympathische und
diskrete Personen, aber Emma konnte sich einfach nicht an ihre ständige
Gegenwart gewöhnen. Sie empfand es beim besten Willen stets als das Fehlen
jeglicher Intimsphäre und so sehr sie sich auch vorgenommen hatte, tolerant zu
sein, so schwer fiel es ihr. Dass jemand, der nicht zur Familie gehörte, für
sie kochte, das Essen servierte, in der Küche hantierte, ihre Wäsche wusch und
sortierte, dass immer fremde Personen anwesend waren, wie dezent und
unauffällig sie auch sein mochten, das empfand sie einfach als beklemmend. Und
es verdarb ihr auch ganz eindeutig die Lust auf ihn, alles entwickelte sich deutlich
zum Schlechteren und sie fragte sich bereits, wie lange sie das noch durchhalten
würde.
    Es
nervte sie, obwohl sie ehrlicherweise zugeben musste, dass sie nichts anderes
hatte erwarten dürfen. Beziehung hin oder her, auch eine nur auf Sex basierende
Affäre bedeutete bei einem solchen Partner ganz einfach Stress. Sie beide wurden
immer noch durch den Kakao gezogen, denn dass einer wie Davide Gandolfo wochenlang
mit derselben Frau ausging, und dass sie beide noch dazu versuchten, sich vor
der Öffentlichkeit zu verstecken, sorgte in gewissen Kreisen immer wieder aufs
Neue für Gerede. Sehr zu ihrem Leidwesen war Emma dadurch ziemlich in den Fokus
der Aufmerksamkeit gerückt. Zwar würde das Interesse irgendwann auch wieder
nachlassen und sich auf neue, lohnendere Objekte richten. Gandolfo war, wenn
auch millionenschwer, schließlich kein internationaler VIP, sondern nur

Weitere Kostenlose Bücher