Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Labyrinth aus Stein heraus und kamen auf eine Wiese auf der mehrere Bänke und Tische standen. Ein Brunnen stand in der Mitte der Fläche. Es sollte eine steinerne Frau sein, der beim Singen, Wasser aus dem Mund spritzt.
Jace seufzte vor Erleichterung und blickte sorgenvoll in den Himmel, der die Farbe des Ozeans angenommen hatte. Er strich sein braunes Haar aus dem Gesicht und seufzte abermals. Natürlich hatte er keine Lust starke Verbrennungen zu bekommen oder sogar den Tod zu finden. Die Welt brauchte ihn.
Das sanfte helle Blau am Horizont habe er schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Es ist schon wunderlich, dass helle Farben romantisch sein können, obwohl sie ebenso tödlich sind. Es ist verlockend hier zu stehen und auf den Sonnenaufgang zu warten. Arianna war neben ihm stehengeblieben und blickte nur ebenfalls hinauf.
"Du wirst heimkehren müssen, vermute ich. Vielleicht können wir uns hier wieder treffen. Ich könnte warten."
Jace schüttelte den Kopf.
"Es würde zu viel Zeit kosten und ich könnte wetten, dass sich Sandy gewaltige Sorgen machen wird."
Arianna seufzte und knetete ihre Fingerknöchel.
"Außerdem will ich nicht so schnell zurück. Sie werden bestimmt schon wissen, dass ich dir bei der Flucht geholfen habe und Kail kümmert sich nicht so oft um andere Gefühle. Er wird mich der Sonne aussetzten. Da bin ich mir gewiss. Nein, ich werde mir einen Unterschlupf suchen müssen."
Das Mädchen schauerte und griff nach seiner Hand. Überrascht zog Jace eine Augenbraue in die Höhe.
"Wie schrecklich. Sandy bestraft uns nicht. Sie hat nicht einmal Susan bestraft, als sie ihre kleine Schwester angegriffen hatte. Du tust mir leid."
"Wer ist Susan? Auf jedenfalls keine von uns."
Arianna schüttelte den Kopf.
"Nein, wenn sie eine von euch wäre, hätte Sandy nicht so ruhig reagiert, denke ich. Da ihr ja ihre Mom auf dem Gewissen habt. Nein Susan, ist eine von uns. Eine seltsam Unheimliche. Ich mag sie nicht besonders. Es ist aber auch verständlich. Sie hat ihr Baby bei der Geburt verloren. Auch sie wäre gestorben, wären wir nicht zur Stelle gewesen."
Der Vampir nickte und verlor jegliches Interesse an dieser Susan. Doch Sandys Schwester regte an seiner Neugier.
Sie war also noch ein Mensch. Hatte sie denn keine Angst unter Vampiren zu leben oder warte ... Wusste sie gar nichts davon? Er schüttelte den Kopf und eine braune Strähne rutschte ihm vor die Augen. Sehr unwahrscheinlich, dass das Kind nichts mitbekommen hätte.
"Sandy hatte bestimmt nicht nur zugesehen."
"Nein, sie war einfach gruselig. Sie war so wütend, dass es geschmerzt hatte. Wie weit sie Susan davon geschleudert hatte, es war genial."
Jetzt kam ihm wieder die alte Frage in den Sinn, die er ihr gestellt hatte, aber leider keine Antwort bekam. Vielleicht würde er ja jetzt Glück haben.
"Wie wurdest du zu einem Vampir?"
Sie hob den Kopf und lächelte ihn traurig an. Ihre Bernsteinaugen glitzerten und ihr Haar stand ihr wirr zu allen Seiten ab.
"Naja, ein Unfall ..."
Nun hing die Antwort zur Hälfte in der Luft und seine Neugierde fand keine Grenze.
"Ein Unfall?"
Sie nickte bestimmt.
"Ja. Aber am besten ist es, wenn ich von vorn beginne. Also ich war ein Waisenkind, da ich, nachdem meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind, keine Verwandten mehr hatte. Dort hatte ich keine Freunde und meine Versuche abzuhauen, waren bis zu diesen einem Tag gescheitert. Ich hatte es geschafft zu entkommen und da ich so glücklich war, achtete ich nicht auf den Verkehr."
Das Mädchen stockte und schluckte nervös. Jace konnte sich denken, was als nächstes kam und er wollte sie nicht drängen.
"Und ... plötzlich ist ein Auto in mich hinein gerannt. Ich bin fort geschleudert worden und ein anderes ist über mich gefahren. Mein Körper war lebensunfähig, doch mich wundert es noch immer, dass so eine Verwandlung den gesamten Körper wieder vollständig heilen kann, wenn es nicht zu spät ist."
Jace konnte die Bilder vor sich sehen und ihm graute es. Auch Ariannas Härchen sträubten sich. Darauf wollte er nicht mehr näher eingehen. Es musste ja schrecklich sein, von seinem eigenem Tod zu erzählen.
"Wie war das erste Mal Blut trinken?"
Ups. Falsche Frage. Das Mädchen wurde käseweiß und blickte verlegen beiseite.
"Das war heute."
Sie fing an zu zittern.
"Wir haben Susan entdeckt, die ein Kind gebar. Das ganze Blut ..."
Ihm wurde heiß und seine Arme fingen an zu brennen. Was zum Teufel
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