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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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mich dankbar an und ich nickte wissend. Der Vampir schloss die Augen und eine Falte trat ihm auf die Stirn. Mir fiel auf, dass er bei dieser Haltung sehr viel älter aussah.
    " Etwa zwei Straßen weiter nach Rechts. ... Motorradfahrer, mit einer Beifahrerin, ist gegen ein Auto gerannt. Sie sind beide gegen eine Hausmauer geschleudert worden. Beide schwer verletzt. Dem Autofahrer ist nichts passiert."
    Er öffnete wieder seine Augen.
    "Maik und Frank müssen sich beeilen. Es wird nicht mehr allzu lange dauern und ein Hubschrauber wird die Verletzten abholen."
    Okay. Mehr musste ich nicht zu Ohren bekommen. Mir war jetzt schon übel. Zwei Stufen auf einmal nehmend sprang ich die Treppen hinunter und platzte in das Zimmer, in dem ich leise Stimmen hörte.
    "Maik, Frank weckt Susan auf und dann kommt. Beeilt euch."
    Zuerst blickten mich die beiden Männer verwirrt an. Aber sie spürten meine Aufregung und sprangen eilig auf. Ich hätte beinahe laut aufgelacht, als ich sah, dass Maik Susan einfach auf die Schultern nahm und sie sich ein paar Sekunden darauf fürchterlich beschwerte.
    Schon waren sie hinter mir und ich rannte zur Haustür, die nach einem heftigen Tritt aufschwang. Wir kamen auf die Straße und das Sonnenlicht strömte sofort in mich hinein und stärkte mich. Es war keine Zeit für Erklärungen. Ich musste es ihnen zeigen.
    "Maik lass sie runter. Sie muss uns folgen aber ich habe meine Bedenken, dass sie das tun würde, wenn du sie loslässt."
    Ich vernahm ein protestierendes Schnauben an Maiks Seite. Doch der Vampir befolgte meinem Befehl und wir liefen los.
    "Hey, Sandy. Warum hält er mich fest?"

"Weil ich nicht weiß, ob du auch mitkommst, wenn Maik dich los lässt."
    "Soll das dein Ernst sein? Natürlich komme ich mit."
    Ich zuckte nur mit den Schultern und wusste somit nicht, ob Maik sie nun in Ruhe ließ, oder nicht. Es war mir jetzt auch  ziemlich egal.
    Eine sengende Hitze drückte uns auf das Gemüt und brachte unsere Energie zum Kochen. Kein Sommer war bisher so heiß gewesen. Oder war es eigentlich gar nicht Sommer? Egal, früher hatte es jeden zweiten Tag geregnet und an den Tagen, an denen es trocken blieb, hing eine schwere Luft mit tiefen Wolken über uns. Seit dem Tag, zu dem ich ein Sunnyvamp wurde, gab es diese Hitze. Wahrscheinlich war ich zu aufgebracht und verband es deshalb mit meiner Verwandlung.
    Plötzlich tauchte Frank neben mir auf und passte sich meinen schnellen Schritten an.
    "Weißt du wo Arianna ist? Ist sie in Gefahr?"
    Ich schüttelte mit dem Kopf und zuckte einen kurzen Moment darauf mit den Schultern.
    "Nein. Ein Unfall. Eure erste Jagd."
    Mehr wollte ich noch nicht sagen. Weshalb auch. In der Ferne konnte ich schon die stetige schmale Rauchsäule sehen, die hinter ein paar Häusern weiter aufstieg.
    Nach ein paar Sekunden entdeckte ich einen roten Ford, der quer auf der Fahrbahn stand. Er hatte eine riesige Delle an der Fahrertür. Davor lag ein kaputtes Motorrad, das vor sich hin rauchte.
    Die kleine Menschenmenge, die sich hier versammelt hatte, war neugierig und manchen sah man die Panik in den Augen. Ein kleines Mädchen, etwa im Alter von drei Jahren, klammerte sich an das Hosenbein der Mutter.
    Ein Mann in einem schwarzen Anzug, der mit der linken Hand ein Telefon an sein Ohr hielt und mit der anderen seine Krawatte befummelte, brummte etwas in den Hörer. Seine Stimme klang kalt und gefasst und ich kannte ihm an, dass es niemanden gab, der ihm jemals widersprach.
    "Kommt schneller."
    Wir bahnten uns einen Weg durch die bedrückte Menge und erblickten zwei Gestalten, die bewusstlos neben einer Hausmauer am Boden lagen. Ein Mann mit schäbigem grauem Haar kniete neben ihnen und maß den Puls der Frau. Ein dünnes Blutrinnsal lief ihr über die Stirn und brachte meinen Magen zum Rumoren.
    "Was tun wir jetzt? Wir können sie nicht vor den Augen der Menschen hier beißen."
    Ich schüttelte den Kopf und nickte danach. Frank hatte recht und viel Zeit blieb uns auch nicht mehr, da der Hubschrauber bald kommen würde. Warte! Ich hatte eine Idee.
    "Frank, Maik kniet euch neben den Verletzten nieder und tut so, als würdet ihr euch auskennen. Den Puls messen und so. Susan?"
    Ich drehte mich zu ihr um und erkannte den wilden Blick, der das Rot auf der Stirn der Frau musterte.
    "Susan?"
    Sie zuckte zusammen und wandte sich mir zu.
    "Kann ich auf deine Hilfe zählen?"
    Die schwarzhaarige Frau nickte eifrig.
    "Gut, stell dich auf die andere Straßenseite und kreische so laut

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