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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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lodernden Augen funkelte mich das Mädchen an. Ich sah ihr an, dass sie noch eine spitze Bemerkung hinzufügen wollte.
    "San hat recht. Was wäre wenn wir in die Arme eines Nightvamps laufen?"
    "Allein hätte dieser nicht die geringste Chance gegen uns. Ich denke nicht, dass sie noch so früh umherstreifen. Die ersten Sonnenstrahlen sind nicht mehr so weit entfernt. Es wäre ein großes Risiko für sie."
    "Na eben, du sagst es. Es dauert nicht mehr lange bis der Morgen anbricht, also können wir auch warten."
    Isabell wirbelte zu Maik herum und das Feuer ihrer Augen musste ihn innerlich verbrennen. Er zuckte nicht mit der Wimper und ich nickte ihm, dankbar für die Unterstützung, zu.
    "Was ist mit Arianna? Ihr könnte auch in dieser kurzen Zeit etwas geschehen, oder nicht?"
    "Es ist gut! Wir suchen sie, wenn der erste Sonnenstrahl die Straße beleuchtet. Und jetzt will ich nichts mehr hören. Wir können noch einmal auf den Dachboden nachsehen."
    Ihr Kopf wandte sich wieder zu mir und sie öffnete den Mund um zu widersprechen. Mit einer hastigen Handbewegung brachte ich sie zum Verstummen.
    "Nur zur Sicherheit. Vielleicht will sie uns einen einfachen Streich spielen. Mehr nicht."
    Isabell schnaubte wütend, trat jedoch gehorsam an ihre Matratze und setzte sich auf die Knie. Unruhig kaute sie auf ihren Fingernägeln herum.
    "Wer geht mit mir nach oben?"
    "Kann ich mit gehen?"
    "Natürlich."
    Eddi rappelte sich auf und wir gingen zusammen auf den Flur und die knarzende Treppe nach oben. Abgestandene, staubige Luft schlug uns entgegen. Wir hörten die Flügel vieler Fledermäuse flattern und die Mäuse, die quiekend im Dreck wühlten.
    Wir öffneten eine dünne Tür und mir stockte der Atem. Ein riesiger Berg, von verschiedenen Dingen stapelte sich in der Mitte des Zimmers. Der Turm wurde nur von dem schwachen Licht, das durch das kaputte Fenster schien, erleuchtet und ließ einige Schatten noch dunkler wirken.
    "Wow", murmelte Eddi entzückt.
    Ich nickte eifrig. Wir erkannten mindestens zwei Fernsehgeräte, zwei Radios und etwa fünf Computer. Ich glaubte, dass die Bildschirme in der Nähe zu finden sein mussten. Vielleicht würde jemand eines dieser Geräte in Funktion bringen können. Das würde das Leben hier bestimmt um einiges erleichtern. Doch für die nächsten Tage war keine Zeit dazu. Kleine Töpfe und ein zerbrochener Spiegel, waren zu finden. Hier und dort hingen zerrissene Stoffe.
    Zwei große graue Teppiche waren zusammengerollt und lagen an der Wand. Ich sah einen Tisch, der auf dem Kopf stand und drei Beine in die Luft streckte. Vor allem waren etliche alte Matratzen neben dem Haufen zu einem Stapel gelegt worden.
    Wenn ich jemals etwas suchen sollte, wäre mein erster Weg hier hinauf gewesen. Doch leider konnte ich diesmal nicht herum wühlen und nach etwas suchen, dass mir nicht gehörte.
    "Arianna.", rief ich, aber ich bekam keine Antwort. Ebenso wurden mein zweiter und dritter Ruf nicht beantwortet. Es war doch albern, oder nicht? Wenn sie hier wäre, würde sie doch antworten. Die Sorge um sie war in meiner Stimme zu deutlich, um nicht erkannt zu werden. Arianna würde uns das nicht antun.
    Auf einmal wurde es etwas heller im Zimmer und ich wandte mich zum kaputten Fenster. Die ersten Sonnenstrahlen beleuchteten nun diesen Raum. Im selben Moment ging Eddi ächzend in die Knie. Der Vampir hielt sich den schmerzenden Kopf und wimmerte, wie ein kleines Kind. Vor Schreck rannte ich auf ihn zu und packte ihn bei den Schultern.
    "Eddi! Ed."
    Er stöhnte und unterdrückte einen lauten Schrei. Seine Augen waren fest zusammengekniffen und bei seinen Oberarmen traten Muskeln hervor.
    "Eddi. Was ist los?"
    Der Vampir hörte mich nicht und fing an zu zittern. Seine Zähne schlugen wild aufeinander. Doch dann hörte es plötzlich auf. Er löste die Hände von seinem Kopf und schlug die Augenlider auf. Ernst sah er mir in das Gesicht und fragte mit fester Stimme:
    "Wer muss heute auf die Jagd."
    Wie bitte? Eddi schrie zuerst beinahe vor Schmerz und jetzt stellte er mir diese Frage. Verwirrt starrte ich ihn an.
    "Und?"
    Er stand auf und der fragende Blick ging mir auf die Nerven. Was wollte er von mir?
    "Wer braucht frisches Blut? Maik? Rose? Wer?"
    Ich verstand und mir fiel Eddies Gabe wieder ein. Ich wurde blass und Übelkeit regte sich in meinem Magen. Schuldgefühle fingen an mich zu plagen.
    "Frank und Maik müssten auf die Jagd gehen? Sie könnten Susan mitnehmen. Wo und was ist passiert?"
    Eddi grinste

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