Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
gut."
Isabell wirkte nicht zufrieden, ging aber zu Rose, ohne eine weitere Frage zu stellen. Es klingelte an der Haustür. Hektisch sprang ich auf und blickte auf die Neuen herab.
"Tom, Barbara versteckt euch. Ich tue alles, was ich kann, um sie an einer Hausdurchsuchung zu hindern."
Kapitel 26
Endlich zu Hause!
Arianna
Arianna genoss die Wärme auf dem Gesicht. Das rote Licht unter den geschlossenen Augen machte sie glücklich. Die zarte Brise spielte mit ihrem Haar und ließ ihre Wimpern zucken. Das harte Holz auf dem sie saß knarzte, als sie sich in eine bequemere Position rückte.
Die kleine Vampirin hatte sich auf einer dunklen Holzbank niedergelassen und ließ die Füße baumeln. Sie lauschte der Musik der Vögel und versuchte ab und zu mitzupfeifen. Ihre Mutter brachte es ihr bei, als sie fünf Jahre alt war. Es machte ihr so viel Spaß, dass sie nicht mehr aus dem Haus ging ohne ein Ständchen zu pfeifen.
Doch im Waisenhaus war es verboten. Schon am ersten Tag in diesem Haus hatte sie sich unwohl und unbeliebt gefühlt. Arianna erzählte dies auch der Leiterin, doch die hatte nur unbekümmert mit den Schultern gezuckt und gemeint, es würde sich nach einer Weile legen.
Aber es war nie leichter geworden. Es wurde eher noch viel schlimmer. Die Kinder hatten Arianna schon seit dem ersten Tag verachtet und geärgert. Das Mädchen war intelligent und wusste mehr, als der Durchschnitt in ihrem Alter. Nie hatte sie bei kindischen Dummheiten mitgemacht und eher besserwisserische Kommentare dazu abgegeben.
Jedoch verriet Arianna die anderen nie. Das Mädchen wollte schließlich keine Spielverderberin sein. Also verstand sie nicht, was so schlecht an ihr war.
Einmal hatte sie einen Freund gefunden. Er besaß einen ähnlichen Charakter wie sie. Auch er war klug und hatte viel in Büchern gelesen. Mit seiner Brille sah er auch aus wie ein richtiger Streber. Sie war damals sieben und Klemens war acht. Sie hatten sich gegenseitig viele Geschichten vorgelesen und gemeinsam geweint und gelacht.
Doch eines Tages ging er fort. Er kam in eine Pflegefamilie und Arianna traf ihn nie mehr wieder. Sie hatte ihn beneidet, war aber auch sehr stolz auf ihn. Arianna wusste, dass er die Familie stolz machen würde.
Ihr Schicksal entschied sich anderes. Keine Familie hatte sie auch nur angesehen und ein klein wenig Interesse gezeigt. Selbst den dummen Jose suchte jemand aus, kurz nachdem er Arianna den Arm gebrochen hatte. Im Alter von zehn fasste sie ihren Mut zusammen und startete die Ausbruchsversuche. Weit war sie allein ja nicht gekommen.
Zuerst dachte sie an Jace, den seltsamen Nightvamp. Die anderen beiden, die sie von der Vampirart kennen gelernt hatte, entsprachen den Geschichten, die sich die Sunnyvamps manchmal erzählten. Doch Jace war total anders.
Er war nett, freundlich und hilfsbereit. Ein richtiger Gentleman. Vor Allem fühlte sich die kleine Vampirin bei ihm sicher. Kein Hass loderte in seinen Augen und auch sie empfand keine Abneigung gegen ihn.
Arianna fand es mutig, dass sich der Nightvamp von seinem Volk abgewendet hatte, um für den Frieden auf der Welt zu kämpfen. Wenn er zu seiner Familie zurückkehrte, würde er wohl viele Feinde haben. Dies ließ sich leider nicht mehr vermeiden.
Arianna öffnete die Augen und blinzelte in das grelle Sonnenlicht. Keine Wolke weit und breit. Sie stand auf und blickte sich um.
Niemand war zu sehen. Der Park war schön, vor allem war der Brunnen und die Apfelbäume bewundernswert. Doch er war langweilig und die Menschen verachteten die Langweile. Immer hatten sie etwas zu tun. Zumindest redeten sie sich das immer wieder ein. Das war auch der Grund warum niemand hierherkam.
Arianna fand es cool den Park ganz für sich alleine zu haben, obwohl es nicht der selbe war, den sie gesucht hatten. Er war schön. Das Mädchen rieb sich ihren schmerzenden Hintern und musste dabei schelmisch grinsen. Nie hatte sie sich im Waisenhaus ihren Allerwertesten reiben dürfen, egal wie lange sie gesessen hatte. Der Garten dort, in dem sie selten war, war richtig klein. Schrecklich.
Arianna ging zu einem der Apfelbäume, pflückte sich einen unreifen Apfel und biss hinein. Sie wusste ihr würde übel werden, wenn sie ihn aß. Aber das wollte sie ja nicht. Das Mädchen wollte nur etwas wässrigeres auf der Zunge spüren, als Blut. Das Stück das sie abgebissen hatte spuckte sie wieder aus und den kühlen Saft strich sie sich mit der Zunge auf den Gaumen. Danach ging sie
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