Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
wird. Bei uns gibt es so etwas wie eine Vorentwicklung. Der Mensch erleidet furchtbare Schmerzen, die einfach nicht aufhören wollen. Erst nachdem die gesamte Kraft am Ende ist und man somit aufgeben muss, hört es auf. Doch das ist nicht bei jedem so. Viele geben zu früh auf und erleiden einen schrecklichen Tod."
Arianna erbleichte. So etwas Schreckliches hatte sie nicht erwartet.
"Und wenn man meint, die Verwandlung geschafft zu haben, irrt man sich gewaltig. Man braucht das Blut einer Person in sich, der man alle Geheimnisse anvertrauen kann, sonst wird man innerlich von dem Gift zerfressen."
Die Kleine schnappte geschockt nach Luft und Mitgefühl für Jace überrollte ihre Gefühle. Auch er hatte diesen Horror überstehen müssen. Nach einer kurzen Zeit, fiel dem Mädchen wieder ein, was Sandy von ihrer Verwandlung erzählt hatte.
"Ähm ... Jace... Unsere Anführerin Sandy wurde ebenfalls von einem Nightvamp gebissen. Aber warum wurde sie keine Nightvamp?"
Er drehte ihr wieder seinen Kopf zu und lächelte liebevoll.
"Kein Nightvamp kann im ersten Lebensjahr jemanden zu einem von uns verwandeln. Doch warum Sandy so ist wie sie ist, weiß ich auch nicht so genau. Es heißt sie wäre die Tochter des Lichts. Aber ich glaube, dass es an ihr lag. Es gab vor langer Zeit einen Sunnyvamp, der jedoch schnell getötet wurde. Es heißt, er wäre ein Verwandter von ihr gewesen."
Cool, was für eine Vorstellung. Tochter des Lichts. Sie lachte. Die Stimmung unter ihnen war wieder gestiegen und Arianna wollte sie nicht mit dummen Fragen zerstören. Also fragte sie neugierig nach seinem Alter. Schelmisch grinste Jace sie an.
"Ich bin 18. Zumindest bin ich für die Augen eines Menschen 18."
Das Mädchen schnaubte verärgert.
"Ja, das hätte ich auch erraten können. Mich interessiert wie alt du wirklich bist."
"Du willst es wirklich wissen?"
"Ja"
"Nun ja, also ..."
"Hey, spann mich nicht so auf die Folter. Sag es doch einfach."
"Okay. Ich bin genau warte ... Welches Jahr haben wir?"
"2015."
"Gut dann bin ich 326 Jahre alt. Ja, genau vor drei Monaten müsste ich 326 geworden sein."
Uff, das war alt, oder nicht? Es wäre richtig klasse wenn auch sie so alt werden würde. Der Nachteil war, dass sie immer so klein blieb. Auch Lil würde größer werden. Eine richtige Erwachsene und eigentlich war Arianna doch älter. Sie seufzte. Nachdenken brachte nichts. Lieber ließ sie sich überraschen.
"Sterben Vampire auch? Ich meine, ohne das wir umgebracht werden?"
Jace nickte.
"Ja. Nach etwa 1200 Jahren verlässt einen die Kraft und man verwest. Aber manchen passiert das schon früher. Ich kannte einen Vampir, der mit 360 Jahren starb. Solch ein früher Tod ist sehr sehr selten. Es heißt aber auch, dass es einmal jemand bis ins tausendvierhunderte Lebensjahr geschafft hatte."
Arianna blickte in die dunkle Nacht, die mit Sternen übersät war. War es gut oder schlecht, wenn man so alt werden würde? Fände man das Leben nach einer Weile nicht langweilig?
"Ist es bei uns Sunnyvamps auch so?"
Er zuckte mit den Schultern und folgte ihrem Blick in das dunkle Firmament. Der Mond war schon wieder ein weites Stück gewandert und Arianna spürte Müdigkeit in ihren Knochen hoch dringen. Nein. Sie würde nicht schlappmachen.
Plötzlich leuchtete ein grelles Licht auf und ein leises Brummen wurde rasch lauter. Erschrocken sprangen sie beiseite und entkamen dem Auto nur knapp.
"So ein Idiot!", schimpfte Arianna vor sich hin und wedelte sich die Abgase, die das Fahrzeug hinterlassen hatte, aus dem Gesicht.
"Die Menschen können nicht mal mit dem Licht in der Nacht gut sehen. Solch ein Nachteil."
Da fiel Arianna wieder etwas ein.
"Hey, Jace. Wusstest du, dass wir nie mehr eine Taucherbrille brauchen werden."
Verständnislos blickte er in ihre Augen. Waren sie noch dunkler geworden? Arianna erschauderte.
Armer Jace, dachte sie.
"Was ist eine Taucherbrille?"
"Was? Du kennst keine Taucherbrille?"
"Nein. Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht."
"Du meine Güte. Ist ja auch egal. Wir können unter Wasser ebenso scharf sehen, wie hier in der freien Luft."
Nachdem etwa zwei Sekunden verstrichen, fingen beide an wild loszulachen und machten sich weiter auf den Weg. Schon kamen sie in den nächsten Park. Die wenigen Lichter, die in den Wohnungen noch geleuchtet hatten, wurden ausgeknipst und die Straßenlaternen die um dem Park herum standen, strahlten grell. Der Mond erhellte den gesamten Garten mit einem matten milchigen
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