Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Toilette führte. Jace bemerkte ihre Verlegenheit und stöhnte entsetzt auf.
"Oh, nein. Arianna, ich will dich nicht das ganze Stück tragen müssen, falls du zu müde wirst, um unseren Spaziergang fortzusetzen."
"Werde ich nicht. Glaub mir."
Er zuckte nur mit den Schultern und dabei rutschten ihm die braunen Haare auf den Rücken. Der Vampir beugte sich nach hinten und klopfte sich den Staub von seinem T-Shirt. Anschließend stand er unter dem Fenster und zog sich hinauf.
Arianna musste einen Schritt zur Seite springen um ihn herauszulassen und dabei fiel ihr etwas an seinen Augen auf, die angestrengt auf die andere Straßenseite gerichtet waren.
"Jace, sind deine Augen nicht dunkler geworden?"
Der Nightvamp stand auf und warf einen Blick in den Himmel, der die Farbe vom tiefem Ozean hatte und stetig dunkler wurde. Nach einer Weile blickte er auf die Vampirin herab.
"Ja, sie werden dunkler, wenn man längere Zeit nichts mehr trinkt."
Neugierig studierte sie die Weinroten Augen, die gelassen auf sie hinab sahen.
"Warum hast du nichts mehr getrunken?"
Jace wandte sich abrupt ab und ging mit großen Schritten los. Arianna tat sich schwer mitzuhalten
"Ist das also nicht der richtige Park?"
"Nein"
"Bist du dir sicher?"
Eifrig nickte sie und musterte im selben Moment den Vampir ärgerlich. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn jemand eine ihrer Fragen ignorierte. Der Jemand konnte ihr sagen, dass er sie nicht beantworten wollte. Das konnte sie verstehen, aber so etwas konnte sie nicht leiden.
"Was ist jetzt? Warum hast du nichts getrunken?"
Jace knurrte genervt und ließ sein langes braunes Haar nach vorn fallen, so dass es sein wütendes Gesicht verdeckte.
"Ich hatte keinen Durst.", sagte er knapp, doch das Mädchen ließ nicht locker.
"Du willst mir etwa weismachen, dass du in diesem Moment keinen Durst hast?"
Er schnaubte zustimmend.
Langsam leuchteten die Sterne am Firmament auf und die richtige Nacht war hereingebrochen. Eilig rückte sie näher zu Jace. Die Erinnerungen an die letzte Nacht, machten ihren Spaziergang auch nicht angenehmer.
"Jace, ich glaube dir nicht und du kannst mir vertrauen."
Eine Weile blieb er still und stapfte weiter in die Richtung des anderen Parks. Arianna hatte es schon aufgegeben auf die Gegend zu achten, an der sie vorüber kamen.
Doch der Vampir gab auf und strich sich mit einem tiefen Seufzer das Haar wieder nach hinten. Er wandte ihr den Kopf zu und lächelte sie an. Sein Blick war sanft, aber müde.
"Du gibst nicht auf, was?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein."
"Also gut.", sagte er und seufzte abermals.
Plötzlich huschte ein kleiner Schatten, an Ariannas Seite vorbei. Vor Schreck zuckte sie zusammen und quiekte auf.
"Es war nur eine Fledermaus.", flüsterte Jace ihr in das Ohr. Oh. Ein beschämtes Grinsen huschte auf ihr Gesicht.
"Also noch mal zu dem Thema "Kein Blut trinken wollen". Es liegt daran, dass ich keinen Menschen mehr wehtun will und vor allem möchte ich sie nicht zu einem Monster machen."
"Oh, das kann ich verstehen."
Jace seufzte wieder und beschleunigte seinen Schritt.
"Nein, wirklich. Ich kann es verstehen.", rief sie aufgebracht.
Arianna musste fast rennen um mit seinem Tempo mithalten zu können. Das Opfer der Nightvamps, das Arianna die Nacht zuvor getroffen hatte, huschte ihr wieder in den Sinn. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken.
"Beißen alle Nightvamps einfach irgendwelche Menschen?"
Der Vampir nickte knapp.
"Wir beißen keine gesunde Menschen. Wir trinken das Blut nur von Menschen, die im Sterben liegen oder die, die bleibende schwere Schäden nach einem schwerwiegendem Unfall davontragen sollten. Wir erlösen sie somit von ihrem Leid. Ich würde keinen gesunden Menschen verwandeln wollen.
Sollen wir uns nach einem kranken Menschen umsehen, damit du trinken kannst? Sandy würde nichts dagegen haben. Sobald er sich verwandelt, könntest du ihm auch gleich von deinem Vorhaben erzählen und er würde nicht die faulen Worte, deines Anführers zu hören bekommen."
Jace spannte sich an und rief:
"Arianna! Wenn es doch nur so einfach wäre."
Das Mädchen verstand nicht was er damit meinte. Es war doch einfach. Das Problematischste würde immer noch die Suche nach so einem Menschen sein. Arianna wollte schon nachfragen, was er damit meinte, doch als hätte er ihre Gedanken gelesen, beantwortete er die Frage selbst nach einer Weile.
"Wenn wir jemanden beißen, heißt das noch lange nicht, dass er auch zu einem Nightvamp
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