Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
und legte sich auf mein stilles Herz. Tiefer Hass. Ich wollte diesen Vampir tot sehen oder nein, ich wollte ihn töten. Er könnte gefährlich für meine Familie werden. Ich hatte keine Macht mehr über meine Gedanken. Sie dachten was sie wollten.
Ich drehte mich und lag nun auf dem Vampir. Schnell gab ich ihm einen Schlag in den Magen, sprang auf und entfernte mich ein paar Schritte. Ich dachte, ich hätte ihn stark erwischt, doch er sprang sofort auf und stürzte sich wieder auf mich.
Diesmal wich ich ihm aus und schlug ihm mit dem Ellenbogen in sein Genick. Er strauchelte, fing sich aber und rannte wieder auf mich zu.
Das Erstbeste, das ich zu fassen bekam, war mein Wecker. Mit einiger Kraft schleuderte ich ihm das Ding gegen die Stirn. Mein Wecker landete zu Boden und hinterließ einen roten Fleck auf seiner Haut zurück.
"Du Miststück!", schrie er.
Der Vampir war eindeutig männlich und ziemlich sauer. Er fletschte die Zähne. Die weißen, breiten und scharfen Reißzähne kamen zum Vorschein und leuchteten im Licht der Straßenlaterne.
LICHT. Ich brauchte Licht.
Ich musste es irgendwie anbekommen. Dem Vampir würde dies gar nicht gefallen. Einen kurzen Moment lang war ich von seinem Anblick abgelenkt. Er nutzte diesen Augenblick, umrundete mich und griff mir von hinten an den Hals. Der Vampir drückte zu.
Ich strampelte und versuchte ihn zu treten, aber ich kam nicht an ihn ran. Das Atmen fiel mir immer schwerer und ich bekam Panik. Er drückte noch fester.
Ein letztes Mal schnappte ich nach Luft und hielt sie an. Ich wartete darauf, dass mir die Lungen schmerzen und mir schwarz vor die Augen werden würde, aber ich spürte keines von beiden. Es fühlte sich unbeschreiblich an, nicht zu atmen.
Vor Verwunderung blieb ich erstarrt stehen.
Der Vampir dachte, ich würde aufgeben, doch sein Griff wurde stärker. Schmerzen schossen mir von den Schultern bis zum Hals und ich stöhnte. Es reichte. Vor Wut verdrehte ich meinen Arm seltsam und zerkratzte ihm heftig das Gesicht. Zufrieden hörte ich wie er aufschrie und fluchte. Von meinen Fingernägel tropfte Blut.
"Du Mistvieh. Ich brech dir das Genick."
Verdammt, ich bekam es mit der Angst zu tun. Mit festem Griff umfasste er mit dem rechten Arm, meine Stirn.
Nein. Mir wurde schlecht und die Dunkelheit um mich herum, machte es auch nicht besser. Licht! Ich brauchte verdammt nochmal Licht.
Ich dachte an den grellen Schein der Sonne. Dieses wundervolle Bild behielt ich vor den Augen. Ich spürte sie. Ihre Wärme, die sich in etwa einer Stunde über das Land ausbreiten würde. Doch für mich wäre es zu spät.
Auf was wartete der Vampir? Genoss er den Augenblick des Sieges? Schlecht, für ihn. Noch immer hatte ich das Bild der Sonne vor Augen und im selben Moment starrte ich auf meine Zimmerlampe. Noch nie hatte ich mir das Licht mehr gewünscht, als in dieser Sekunde.
Ich wollte es. Unbedingt! Die Wärme und die Helligkeit. Das Strahlen. Ich brauchte es.
Unerwartet spürte ich wie Macht aus meinen Körper strömte und hinauf glitt. Die Lampen fingen plötzlich an zu schimmern und dann kräftig zu leuchten.
Ich spannte mich an und dachte, jetzt würde er mir das Genick brechen. Doch er tat es nicht.
Ich war unendlich froh, als er seine Arme von meinem Kopf löste und einige Schritte zischend von mir fort trat.
"Verfluchte Sunnyvamp. Dein Schicksal ist der Tod. Hörst du mich. Nun, nicht ich werde dich töten, sondern jemand dessen Pflicht es ist. Jemand, der die Gefahr erst in die Welt gebracht hatte."
Auf einmal hörte ich eine leise Stimme hinter meiner Zimmertür. Dumpf und schwach, aber doch verständlich drang sie durch das Holz.
"San, ist bei dir wirklich alles in Ordnung? Ich hörte vorhin etwas seltsam Kreischen. Das warst nicht du, oder?"
Ich antwortete nicht. Mein gesamtes Inneres wurde eiskalt vor Sorge.
"San?"
Die Tür öffnete sich langsam.
Im letzten Moment, huschte der Vampir aus dem Fenster und blickte mich dabei noch einmal kurz an. Das schelmische Grinsen in seinem blutverschmierten Gesicht, konnte ich lange Zeit nicht vergessen.
"San?"
Lil stand an der Tür und blickte mich verweint an. Ich streifte meinen Kummer vorerst ab und lächelte.
"Komm her."
Traurig schüttelte sie den Kopf und streckte den Zeigefinger aus. Zuerst dachte ich, sie würde auf mich deuten, doch langsam drehte ich mich um und erblickte die zerbrochene Lampe. Erneut liefen meiner Schwester Tränen über die Wange.
"Ach nicht doch. Ich hatte nur
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