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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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schlecht geträumt und schau mal, sogar den Wecker habe ich durch das ganze Zimmer geworfen. Ich werde mir wohl einen neuen kaufen müssen."
    Ich grinste ihr aufmunternd zu und Lil schien mir zu glauben. Sie erwiderte schwach mein Lächeln.
    Ich schloss kurz meine Augen und sofort blickte ich wieder in das schelmischen Grinsen. Die roten Augen, die sich dabei zu schmalen Schlitzen verzogen hatten, gingen mir nicht aus dem Kopf. Kalt lief es mir den Rücken hinunter. Ich dachte an seine Warnung und glaubte daran. Er würde mit Sicherheit zurückkommen und wenn nicht, dann jemand der genauso Böses wollte.
    Wer war derjenige, der die Gefahr in die Welt gebracht hatte und welche Gefahr?
    Kurz nahm ich an, ich wäre diese Gefahr. Es könnte doch sein. Er hatte mich eine verfluchte Sunnyvamp genannt. Sunnyvamp klingt nach Sonnenvampir und es wäre tatsächlich etwas Wahres an dieser Bezeichnung. Ich überreagierte wenn es dunkel war und liebte stattdessen das Licht.
    Diese Anzeichen passten nicht zu einem Nachtwesen. War ich tatsächlich zu einem Vampir geworden, von dem ich noch nie gelesen hatte? Gab es noch mehr von diesen Sunnyvamps?
    Nein, vermutlich war ich die Einzige.
    Warum wäre ich eine Gefahr für die Nachtwesen? Dachten sie ich würde Probleme machen? Wollen die Nachtwesen mich deshalb aus dem Weg schaffen?  Ich musste Tess fragen, vielleicht konnte sie etwas in Erfahrung bringen.
    Ich glaubte einfach fest daran, dass Tess noch immer meine Freundin war.
    Wenn ich so eine Gefahr für die Vampire darstellte, wäre dann meine Familie ebenso in Gefahr? Wer sollte auf sie acht geben, wenn nicht ich?
    "Komm schon San. Sag was? Ich habe dich was gefragt?"
    Abrupt wurde ich wieder in mein Zimmer geschleudert.
    "Was?", fragte ich benommen.
    Sie schnaubte verärgert.
    "Soll ich es Mom sagen?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    "Nein, ich gehe selbst zu ihr."
    "Jetzt?"
    "Ja. Könntest du bitte wieder ins Bett kriechen."
    "Ist gut."
    Schon verschwand Lil um die Ecke. Ich musste richtig lächeln und vergaß dabei meine gesamten Probleme. Ich ging die Treppe hinauf und mein Magen rebellierte vor Angst. Ich wollte Mom nicht noch mehr gegen mich aufbringen, doch ich musste ihr die Situation irgendwie erklären, in der wir uns befanden.
    Alle Lichter waren abgeschaltet und nichts rührte sich. Kate schlief. Meine Hand zitterte an der Türklinke ihres Schlafzimmers.
    Bleib ruhig. Sie wird dir schon nichts antun, dachte ich. Aber es stellte sich heraus, dass es nicht so war.
    Es kam noch viel schlimmer. Eilig stieß ich die Tür auf und sie krachte gegen den Wandschrank. Etwas fiel im inneren polternd zu Boden.
    Mom schreckte auf und saß erstarrt aufrecht im Bett. Mehrere Strähnen ihres Haares standen ab und ein verwirrtes "Oh" bildete ihr Mund.
    "San? Was machst du?"
    Ich knipste das Licht an und sie blinzelte. Eine Hand schirmte das grelle Licht ab.
    "Hey."
    Erst, als sie die Augen wieder normal öffnen konnte, fragte sie:
    "Was ist mit dir los? Du siehst seltsam aus."
    Ich hatte weder die Zeit, ihr eine Antwort zu geben, noch auf weitere Erklärungen. Ich begann sofort mit dem wichtigsten Punkt.
    "Mom. Wir müssen hier weg."
    "Wie weg?"
    "Na fort von hier. Wir sollten ausziehen und uns irgendwo ein neues Haus kaufen."
    Ich fuchtelte mit meinen Händen und dachte schon, ich würde mir selbst eins überziehen. Noch immer wollte meine Mutter es nicht verstehen. Ich wusste, es kam alles viel zu schnell aus meinem Mund, doch sie musste es verstehen.
    "Wir sind in Gefahr. Wir müssen fort. In den Süden oder sonst wohin."
    Jetzt hatte ich zwar ihre Aufmerksamkeit, aber leider nicht so wie erhofft. Kates Gesicht verfinsterte sich und sie schien sich wieder an gestern Abend zu erinnern. Noch eine Weile war es still, doch anschließend zischte sie spöttisch:
    " Tochter, du spinnst."
    Ich schüttelte den Kopf. Warum konnte sie es nicht verstehen?
    Weil es sich verrückt anhört? Die Antwort konnte ich mir selbst geben. Einen Versuch musste ich noch wagen:
    "Aber Mom, so lass es mich doch erklären."
    "Was willst du mir erklären? Vielleicht, warum du deiner Mutter den Schlaf raubst? Erkläre es mir bitte, aber du kannst dir die Antwort darauf selbst geben."
    "Mutter, ich weiß es klingt verrückt. Aber seit zwei Tagen, hatte ich selbst keine Ruhe mehr und ich werde auch keine mehr finden. Wir müssen so bald wie möglich fortziehen. Es ist so viel passiert. Ich werde dir noch alles erzählen, aber erst wenn wir im Auto Richtung Süden

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