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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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es nicht. 
    Es war leider viel zu schnell vorbei. Leise hörte ich schon die Sirenen. Ich riss mich los und blickte noch einmal in das Zimmer. Aufmerksam und angespannt konnte ich noch ein leises Stöhnen hören.
    Es kam aus der Richtung des umgekippten Sofas.
    Die Sirenen waren schon deutlich lauter. Schnell, ich muss mich beeilen.
    Ich sprang hinüber und drückte das Sofa wieder auf seine Beine. Darunter keuchte ein Mädchen oder eine junge Frau. Langsam hob sie den Kopf und sah mich mit verschleiertem Blick an. Sonst rührte sie sich nicht. Nicht mal ein kleines Zucken, in dem verwundeten Bein. Allein das wenige Blut ließ meinen Magen rebellieren. Doch ich wollte sie nicht beißen, bevor ich es nicht wusste.
    "Komm schon. Steh auf!"
    Sie sagte nichts, blickte mich aber direkt an. Ich kniete neben ihr und nahm ihren Arm in meine Hand. Schlaff lag das Körperteil auf meiner Handfläche. Oh, ich hatte es befürchtet. Sie musste gelähmt sein.
    Die Sirenen wurden immer lauter und von draußen kamen aufgeregte Schreie. Ich fing an zu schwitzten. Daraufhin biss ich sie. Sie sagte nichts und tat auch sonst nichts um sich zu verteidigen. In gierigen Schlücken trank ich ihr Blut. Jedoch nicht besonders viel.
    Ich ließ sie los.
    Befehle wurden auf der Straße gebellt und ich dachte, die Sirenen, die schon vor dem Haus waren, würden meine Trommelfelle zerreißen. Ich sprang auf und stürzte an der Treppe vorbei, in den Nebenraum.
    Mit zitterten Knien blieb ich stehen. Küchengeräte waren fein säuberlich an eine Wand gestellt und der Tisch war zum Essen gedeckt. Nur schwach leuchtete die Sonne durch das kleine runde Fenster. Leise zog ich die Tür hinter mir ein Stück weiter zu. Mein Blick glitt durch den Türspalt hinaus.
    Der Mann stand auf der Schwelle und hielt das tote Kind an sich gedrückt. Ein Arzt im weißen Anzug versuchte es ihm zu entnehmen, doch er riss sich los und stolperte ein paar Schritte nach hinten.
    "Geben sie schon her. Ist ja gut. Wir tun ihr ja nichts."
    Doch noch immer ließ der Mann das Baby nicht los, bis Polizisten ins Haus kamen und es im aus den Armen rissen. Er stieß einen verzweifelten Schrei aus, stürzte zu Boden und schlug sich den Kopf etwas härter an der Treppe an.
    Zwei Sanitäter trugen den bewusstlosen Vater zur Tür hinaus.
    Der Arzt kümmerte sich nicht weiter darum und ging in das ehemalige Wohnzimmer. Drei Sanitäter und eine Polizistin folgten ihm hinein.
    Jetzt konnte ich nur noch lauschen, sonst nichts. Zur Sicherheit schloss ich die Tür leise. Eine Männerstimme redete beruhigt auf jemanden ein. Während im Hintergrund ein anderer angestrengt schnaufte.
    "Jemand war schon hier gewesen."
    "Ja, wer denn wohl. Ich würde sagen, der Vater. Er hatte ja auch das Baby im Arm."
    "Doch, warum hatte er sie liegen gelassen?"
    "Womöglich war er so unter Schock."
    "Wahrscheinlich haben Sie recht. Jetzt müssen wir sie erst einmal ins Krankenhaus bringen. Jedoch kann ich Ihnen gleich sagen, dass sie gelähmt bleiben wird. Da sehen sie hier, es muss ein schlimmer Bruch sein. Ein Wunder das sie noch lebt."
    Ich hörte das mindestens zwei Personen aus dem Haus gingen und wieder zurückkamen.
    "Hier, legen Sie sie hier hin."
    Wieder beruhigende Worte und darauf hörte ich einen verwunderten Schrei.
    "Doktor, sehen Sie!"
    Schritte und ein Seufzen.
    "Er bewegt sich. Aber wir waren doch zu spät. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen und unsere Wiederbelebungsversuche waren gescheitert. Aber sehen Sie. Er bewegt sich und sein Herz schlägt immer noch nicht."
    "Haltet ihn fest. Er will aufstehen. Nein Mister, Sie können nicht aufstehen. Sie müssen ins Krankenhaus."
    Ein Schrei.
    "Mister bleiben Sie liegen. Sheriff, halten Sie ihn fest."
    Ein Poltern und dann Schritte, die sich beeilten, zur Tür zu kommen.
    "Bleiben Sie stehen!"
    Ein oder Zwei Polizisten rannten ihm hinterher.
    "Herr Doktor, auch die Frau ist auf und davon. Was sollen wir jetzt tun?"
    "Suchen Sie das Zimmer weiter ab. Ruft mich, wenn Ihr noch jemanden gefunden habt."
    "Sheriff, können Sie mir das erklären?"
    Es kam keine Antwort. Da meldete sich eine junge Frauenstimme.
    "Doktor, hatten Sie diese Augen gesehen. Bernstein waren sie, wenn nicht schon fast gelblich. Die verletzte Frau hatte dieselben bevor sie davonlief."
    Mehr wollte ich nicht hören. Ich wusste genug und das, was ich zu Ohren bekommen hatte, machte mich glücklich. Eigentlich, sollte ich wütend auf mich sein, doch ich war es nicht. Ich hatte den

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