Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
schon sehen, wie es weiter ging.
Eine Amsel, flog knapp über meinen Kopf hinweg zu Boden. Neugierig drehte ich meinen Kopf. Der Schnabel des Vogels sauste immer wieder zu Boden, bis sie einen Regenwurm aus einem kleinen Loch zog. Dieser zappelte und wand sich, kam jedoch nicht wieder frei. Triumphierend stürzte sich die Amsel wieder ins Blättergeäst der Bäume.
Seufzend machte ich es mir wieder bequem. Ich mochte den Park. In Ruhe konnte man seinen Gedanken folgen und ab und zu kamen einem auch komische Ideen in den Sinn.
Ich nutzte diesen Ort auch, wenn ich traurig war und schrie die Gefühle von dannen. Er war zu meinem Lieblingsplatz geworden. Außer man wurde von Pennern gestört oder von einer alten Frau heimgesucht, dann konnte man ihn ziemlich verfluchen.
Die Erinnerung an die alte Frau verblasste viel zu schnell. Wenn ich einen Satz von ihr in Gedanken behalten wollte, entglitt er mir wieder. Ich hatte keinen blassen Schimmer, vor wem oder was sie mich warnte.
Das Einzige, das mir blieb, waren ihre Augen, die vor Weisheit gestrahlt hatten. Diese Frau wusste schon zuvor, was ich werden würde. Da war ich mir ganz sicher.
Ein leises Miau ließ mich aufhorchen.
Kapitel 10
Verbündete
Sandy
Ich setzte mich auf und blickte verwundert um mich. Ein kleines weiß-schwarzes Kätzchen, mit zwei verschiedenen Augenfarben, blickte mir neugierig ins Gesicht. Das eine strahlte in sanften Bernstein und das andere in einem eiskalten Blau. Man könnte sagen, sie wäre das genaue Gegenteil unseres fetten Katers. Sie ließ mein stilles Herz erwärmen.
"Na meine Kleine?"
Ich streckte langsam und ruhig meine Hand nach ihr aus. Sie sollte zuerst daran schnuppern, dachte ich mir. Doch das tat sie nicht. Die Katze lehnte ihren Kopf sofort an meine Hand und schnurrte. Sie war nicht einmal schüchtern.
Zwischen meinen Fingern glitt ihr Kopffell hindurch. Auf den ersten Blick, erkannte ich ihren Glanz und ihre Weisheit. Ihr Schnurren war wie eine sanfte Melodie am Frühlingsmorgen. Mit einem eleganten Sprung glitt sie in meinen Schoß.
Königlich streckte sie ihre schwarzen Pfoten aus und streckte mir ihren weißen Bauch entgegen. Ich kraulte ihn und ihr Schnurren steigerte sich.
Mit meiner linken Hand, reichte ich vorsichtig über die Bank und riss ein Grasbüschel aus. Danach ließ ich es über die sanfte rosa Nase der Katze gleiten. Sie nieste und riss ihre Augen weit auf. Spielerisch knurrte sie das Gras an und schlug mit ihren Vorderpfoten darauf ein. Ich ließ es nicht los.
Es machte Spaß, sie damit zu ärgern. Vor allem, weil sie immer wieder das blaue Auge zusammenkniff, so dass nur noch ein schwarzer Kreis zu erkennen war. Ich lachte und auch sie wollte schnurren und knurren gleichzeitig, verschluckte sich aber dabei.
Plötzlich überkam mich eine Gedankenüberflutung. Viele Ideen sausten auf einmal durch mich hindurch. Ich konnte sie nicht so schnell ordnen.
Was ist wenn... Aber...! Es könnte tatsächlich...!
Mein Kopf brummte. Kein einziger Satz erreichte sein Ziel vollständig. Es dauerte eine Weile, bis ich einen Zusammenhang gefunden hatte.
Die Katze. Sie könnte ein Zeichen für mich und für die Nightvamps sein. Alles würde zusammenpassen. Das Schwarz ihres Felles, steht für die Nacht und das Weiß für den Tag. Auch das bernsteinfarbene Auge könnte das unsere sein und das kalte Blaue könnte für die Nachtwesen stehen.
Es würde haargenau passen. Natürlich konnte alles ein bloßer Zufall sein, aber wer wusste es schon. Die beiden Farben zusammen gründeten eins. Vielleicht sollten wir uns gegenseitig nicht hassen. Womöglich sollten wir uns viel lieber zusammen schließen und eine große Gruppe Vampire gründen.
Etwas stupste mir in den Bauch. Dann hörte ich das eindringliche Miauen. Ich hatte total vergessen sie zu streicheln. Eilig fuhr ich ihr ein paarmal über den Rücken. Sie beruhigte sich wieder, aber nur für einen kurzen Moment. Dann riss sie ihren Mund auf und gähnte. Spitze scharfe Zähne kamen zum Vorschein.
Genauso stellte ich mir meine Reißzähne vor. Sie hatten sich auf jeden Fall nicht flach und scharf angefühlt. Sie waren eher lang und dünn gewesen. Vor allem spitz. Genau, dies war auch noch ein Unterschied zwischen mir und den Nachtwesen.
Wieder stupste ich ihr das Grasbüschel gegen die Nase. Sie schlug zu und stieß ein ärgerliches Miauen aus, als sie nicht traf.
"Was würde eine Katze tun, wenn sie wüsste, dass das Leben kein Spiel ist?"
Ich zuckte
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