Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
Vom Netzwerk:
wären, versichert, dass er seinen Plan nächste Nacht vollbringen werde.
    Niemand hatte mehr etwas dagegen gesagt, sondern alle waren in ihre Container gegangen. Auch Tess war todmüde und hoffte, sich zumindest für heute, keine große Sorgen mehr zu machen.
    Am Morgen war die Lichtung wie leergefegt.
    Tess wälzte sich hin und her, doch es gelang ihr einfach nicht einzuschlafen. Neben ihr schnarchte Luke friedlich und träumte wahrscheinlich einen wundervollen Traum.
    Sie war in Lukes Container gezogen, aber ohne bestimmten Grund. Möglicherweise wollte Tess jemanden neben sich haben, dem sie vertrauen konnte, denn nicht alle konnten die neue Vampirin leiden.
    Luke sagte, umso älter man werde, desto schwerer würde es sein am Tage wach zu bleiben. Er versuchte es gar nicht. Warum auch? Die Sonne war sein Feind.
    Tess konnte ihn verstehen, doch sie selbst dachte nicht so. Sie mochte die Sonne, sogar noch jetzt.
    Ein oder zwei Minuten lang, war sie wirklich eingeschlafen oder zumindest kam es ihr so kurz vor, bis sie etwas weckte. Etwas Hartes, Kaltes und doch Angenehmes, spürte sie auf ihren Lippen. Eine sanfte Berührung. Etwas, das zögerte.
    Tess hielt ihre Augen noch geschlossen, erwiderte jedoch den Kuss. Sie drückte dagegen und auch das Zögern wich. Kräftige Arme umschlangen sie und hoben sie hoch.
    Genau in diesem Augenblick, öffnete sie die Augen und zwei leuchtende rote Punkte strahlten ihr entgegen. Sie lächelte geschmeichelt und er erwiderte die Geste.
    "Du hast bestimmt Hunger.", hauchte er an ihr linkes Ohr. Sie brauchte nicht zu antworten. Ihr Magen nahm ihr das ab.
    "Ich deute das als 'NATÜRLICH'."
    Mit der rechten Hand reichte er hinter sich, mit der linken zog er sie wieder an sich. Der Kuss schmeckte erfrischend und unwiderstehlich.
    Einfach Wahnsinn.
    Jemand schob ihr etwas in die Hand. Natürlich roch sie es sofort. Der metallische Geruch und sofort lief ihr das Wasser im Mund zusammen.
    Begierig löste sie sich von Luke und robbte von ihm herab. Der Deckel der Flasche war schon geöffnet und nur angelehnt worden.
    Tess riss ihn runter und setzte die Flasche an ihre Lippen. Mit kräftigen Schlücken, sog sie das dickflüssige Blut in ihren Magen. Der Geschmack explodierte und ihre Schlücke wurden noch gieriger. Es könnte noch besser sein als der Kuss.
    Als die Flasche leer war, warf Tess sie hinter sich und wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Luke verzog schelmisch die Mundwinkel.
    "Was?"
    Er deutete mit dem Zeigefinger auf meine Nasenspitze.
    "Da ist noch etwas.", sagte er und prustete los.
    "Komm, sei nicht so gemein. Kann doch mal passieren."
    Spielerisch beleidigt, wischte sie das Blut weg und lachte dann doch noch mit.
    "Hey, Luke machen wir einen Spaziergang. Wie wäre es mit ein bisschen shoppen?"
    Flehend blickte Tess in Lukes Gesicht und bemerkte, dass ihm diese Idee nicht besonders gefiel.
    "Was denn? Nur ganz kurz. Sieh, die Sonne ist erst gerade untergegangen. Nur so lange bis auch die Letzten wach sind. Bitte."
    "Ja, ich würde schon gerne, aber es ist kein passender Zeitpunkt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Kail damit einverstanden ist."
    "Ach, komm schon."
    Er wandte den Kopf ab und grinste.
    "Na schön. Aber Jace nehmen wir mit. Ihm könnte diese Abwechslung auch gut tun."
    Jaces Katze war vorgestern von einem Hund getötet worden. Er hatte sehr an ihr gehangen und ihn stark mitgenommen. Natürlich war es für Vampire eher ungewöhnlich, Haustiere zu halten, aber er tat es und es hieß, es wäre schon seine siebte gewesen.
    "Okay. Er ist ein guter Kerl. Er kann mitkommen."
    Tess gähnte und streckte ihre Glieder. Sie stand auf und trat hinaus in die frische Nacht. Luke folgte ihr.
    Der Mond leuchtete blass auf sie herab und als sie genauer hinsah, erkannte sie die Sterne, die sanft anfingen zu schimmern.
    "Ihr denkt immer nur an euch, oder? Andere wollen vielleicht noch eine Weile schlafen."
    Tess wirbelte herum und blickte direkt in Timeas müden Augen. Rote Strähnen hingen ihr locker ins Gesicht. Sie strich sie fort und funkelte sie neugierig an.
    "Wohin geht ihr?", fragte sie und kräuselte dabei die Lippen. Sie sah ultrakomisch aus. Timea war klein und feingliedrig, hatte aber eine Menge Kraft. Welch ein Zufall, sie bewohnte ihren Container mit Jace.
    "Eigentlich geht es dich nichts an.", sagte sie ein wenig zu aggressiv. Timea hatte eine große Klappe, aber ein gutes Herz. An ihren Augen erkannte man sofort, dass sie sie verletzt

Weitere Kostenlose Bücher