Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Schild geblendet.
"Max, der Kleidermann. Wahnsinnig toller Name, Tess."
"Hör auf mit den Vorurteilen. Er ist gut und günstig. Ihr werdet sehen."
Jace ging durch die Tür und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Tess lief in ihn hinein.
"Hey, warum bleibst du ...?"
Das Licht. Verdammt. An das hatte sie nicht gedacht. Natürlich war der Laden beleuchtet. Sie wurde nervös wollte jedoch keine Schwäche zeigen. Zwischen Jace und der Holzwand zwängte sie sich durch.
"Oh Mann, musst du dich so breit machen?"
Verängstigt blickte sie hin und her. Sie fühlte sich sehr unsicher in diesem Licht. Obwohl es nur matt schimmerte. Tess versuchte ihre Stimme normal klingen zu lassen.
"Jungs, kommt herein. Es ist nur eine einzige Kundin hier. Eine Frau die zwei dutzend Kleider anprobiert. Sie wird uns nicht bemerken. Kommt schon. Das Licht ist nicht die Sonne."
Ihre Haut im Gesicht fing an zu jucken. Sie blickte weg um ihnen nicht ihre Nervosität zu zeigen. Auf einmal legte jemand ihr eine Hand auf die Schulter. Luke.
Daraufhin kam auch Jace herein. Sofort waren ihre Blicke auf die Frau gerichtet. Was für Idioten.
"Hat jemand Geld dabei? Hallo, ich hatte nicht daran gedacht."
Sie reagierten nicht. Vor allem gefiel ihr nicht, wie Luke den Menschen anstarrte. Ein hungriger Blick.
Ja, auch Tess machte das Pumpen ihres Herzens nervös. Sie versuchte es jedoch zu ignorieren.
"Hallo, HAT JEMAND VON EUCH GELD DABEI!", schrie sie direkt in Lukes Gesicht. Es funktionierte. Er wandte ihr seinen Blick zu und auch Jace war erwacht.
"Was?"
Die Vampirin fing an zu kochen.
"Geld. Wir brauchen Geld."
"Ach hier hab ich doch meinen Geldbeutel. Warte."
Jace fischte eine lederne Geldbörse aus seiner Jeans und klappte sie auf.
"Hier hab ich fünfzig. Reicht das?"
Tess lächelte ihn an.
"Oh Mann, woher hast du das Geld."
"Gefunden. Im Müll."
Jace zuckte die Schultern und grinste schelmisch. Er zog sie auf, aber ihr war das jetzt egal.
"Hey, wie gefällt euch das Teil? Steht es mir? Oder nein. Hier, das ist doch noch schöner, oder?"
Sie führte Luke mal hierhin und mal dorthin. Er hatte nur selten Zeit für sich. Die Zeit verging wie im Flug und die letzte Kundin war schon lange gegangen. Die Frau an der Kasse drängelte. Der Laden musste schon lange schließen und sie waren noch immer nicht gegangen.
Aber nachdem Tess alle Kleider anprobiert hatte, zahlten sie. Dabei sahen sie der Frau nicht in die Augen. Leicht konnte man das nicht nennen, aber es funktionierte.
Jace hatte seine Jeansjacke über die Schultern gezogen und Tess trug drei Tüten. Naja, in der Einen waren auch Lukes Hosen.
Die Luft war feucht geworden und doch freute sich Tess endlich wieder im Dunkeln zu sein. Sie hatte es richtig vermisst. Sie lachten zusammen die gesamte Strecke und auch Jace hatte seine Scheu abgelegt.
Eine schwarze Katze fauchte sie an und huschte davon. Die Strecke hätte länger sein können, viel länger.
Als die Container in Sicht waren, roch sie schon die Anspannung in der Luft. Dick kroch sie auf ihr stilles Herz. Ihr Lachen verblasste und verschwand wie ein Echo im dunklen Himmel.
"... gewusst. Hättet ihr allen Ernstes gedacht, sie würde euch den Gefallen tun und warten? Pah. Nein, ich hatte geahnt, dass sie schnell zuschlagen wird. Sie ist nicht mehr allein. Drei? Es sind vier. Wie sollen wir sie beseitigen, ohne ein Chaos zu veranstalten?"
"Ja, mir war klar, dass es schnell gehen wird. Denkst du etwa, dass die anderen eine Chance gegen uns haben, wenn wir ihre Anführerin töten. Ich denke nicht."
Ehrfurchtsvoll drang die zweite Stimme über die grünen Stahlkästen hinweg.
Was war da los? Von wem redeten sie?
Tess beschleunigte ihren Schritt. Auch die zwei Männer kamen ihr hinterher.
"Doch wenn sie wissen, dass ihnen Gefahr droht, vermehren sie sich wie Kakerlaken. Versteht ihr? Die Verwandlung bereitet ihnen keine Schmerzen. Nichts würde sie daran hindern Rache an uns zu nehmen."
Lange Zeit wurde es still. Tess und die Jungs traten auf die Lichtung. Sie spürte sofort diesen bösen Blick von allen Seiten. Ihr wurde schlecht.
"Was sollen wir tun?", rief Shain, der einzige farbige in der Menge. Seine Haut war bleiches Braun und die schwarzen Haare ringelten sich um seine Schultern.
"Wir können nichts tun. Wir können nur hoffen, dass sie uns tagsüber nicht überfallen."
"Warum sollten sie das machen?"
"Pah.", er lachte und schien wirklich Spaß daran zu haben. "Warum? Sie sind nicht viel anders,
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