Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
hatte.
"Ach, komm schon. Tut mir leid. Wir wollen einfach nur spazieren gehen. Mit Jace. Er braucht es, das verstehst du doch besser als alle anderen."
Sie lächelte und nickte eifrig.
"Ihr seid lieb. Niemand sonst kümmert sich um ihn. Wartet ich hole ihn."
Schon war sie verschwunden.
Tess drehte sich zu Luke und lächelte ihn an. Er wirkte besorgt. Sein Lächeln war eher gezwungen.
"Hey, was ist los?"
Verlegen wandte er den Kopf ab und murmelte ein schwaches "Nichts".
"Nein, stimmt nicht. Komm sag es mir. Wenn du absolut nicht gehen willst, dann bleiben wir. Sprich mit mir."
"Es ist nichts.", erwiderte er genervt. Theresas Magen zog sich beleidigt zusammen.
"Aber..."
"Wohin gehen wir?"
Die Vampirin blickte über die Schultern und sah Jace, der hinter ihr stand und auf eine Antwort wartete. Sein langes braunes Haar fiel ihm sanft und ein wenig gewellt auf die Schultern. Jace war groß und muskulös, wahnsinnig attraktiv und schlau. Wie ein Bär zum Kuscheln. Einfach süß. Er hatte ein niedliches Gesicht.
"Und? Gehen wir?"
An seinem Grinsen erkannte Tess sofort, dass er gutgelaunt und fröhlich war. Wie sie schon dachten, ihm würde es gut tun. Sie nickte und ging los. Beide Männer folgten ihr.
Die Nacht wurde immer dunkler und die Sterne greller. Hand in Hand ging sie mit Luke durch wenig beleuchtete Straßen. Jace hielt einen Meter Abstand. Tess konnte nicht verstehen, weshalb Jace noch nie eine Freundin hatte. Er war doch gutaussehend und außerdem sehr romantisch.
Luke bemerkte, dass sie einen langen Blick auf den Vampir warf und verstärkte seinen Händedruck.
"Au, was soll das?"
Er sagte nichts, sondern blickte starr gerade aus.
"Eifersüchtig, oder was?"
Sie blinzelte ihm zu und er schüttelte lächelnd den Kopf.
Natürlich nicht.
Lange Zeit wurde nichts gesprochen, bis Tess die Stille durchbrach.
"Hey, wie wäre es, wenn wir jetzt endlich shoppen gehen?"
Verwirrt sah Jace sie an.
"Shoppen?"
Sie schnaubte genervt. Wusste der Kerl tatsächlich nicht, was...
"Ja, shoppen. Einkaufen. Einfach Klamotten kaufen."
"Hey, ich weiß was shoppen bedeutet. Ich bin nur etwas verwirrt, damit habe ich nicht gerechnet."
"Ja, natürlich. Und, ist das ein Problem?"
Tess war so stark auf Jace konzentriert, dass sie überrascht war, als Luke ihr eine Antwort lieferte.
"Tess, was ist mit unseren Augen? Wir können so nicht unbemerkt in einen Laden marschieren. Die Menschen könnten auf das leuchtende Rot in unseren Augen panisch reagieren."
"Ach, quatsch."
Sie winkte ab und und schüttelte nebenbei den Kopf. Ein Auto brauste vorüber. Gemeinsam zuckten sie im Licht der Scheinwerfer zusammen.
"Ich kenne einen kleinen billigen Laden. Er ist fast immer leer und jetzt um die Zeit, wird kaum einer noch dort sein. Kommt bitte. Ein bisschen Spaß muss doch sein. Auch als Vampir."
Luke blickte mich mit hochgezogener Augenbraue an. Sie boxte ihm gegen die Schulter. Ein wenig zu fest.
"Au."
"Ja, dann lass das?"
"Was?"
Er reizte sie.
"Na diesen Blick."
Er lachte und zog abermals die Augenbraue hoch. Tess schnaubte genervt.
"Nochmal?"
Tess schlug wieder zu. Zumindest hätte sie getroffen, wenn Luke noch dort gestanden hätte.
"Schätzchen, du bist zu langsam!"
Sie drehte sich zu ihm um und schlug ihm heftig mit der geschlossenen Hand gegen die Brust. Er taumelte vor Überraschung nach hinten und hielt sich, bevor er hinfiel, an einer Mülltonne fest.
"Ha, dafür bin ich stärker. Du kleiner schwacher Mann."
Sie streckte ihm die Zunge aus und blickte ihm, in die rotglühenden Augen. Beide fingen an zu Lachen. Jace sah zu und lächelte traurig.
"Kommt gehen wir weiter, damit unser Tesschen zufrieden ist.", sagte Luke, nachdem er sich wieder aufgerafft hatte. Doch, als er wieder bei der kleinen Gruppe erschien, bekam er abermals einen Schlag gegen die Schulter. Sie funkelte ihn wütend an.
"Ich bin nicht Tesschen. Nur Tess oder auch Theresa, aber sonst nichts. Verstanden?"
"Verstanden, Theresa, aber sonst nichts," lachte er.
Das Mädchen knurrte, schlug ihn aber nicht nochmal. Sie wollte weiter.
"Komm."
Sie rannten los und holten Jace ein, der die Nase voll von ihnen hatte. Die Nacht war nun richtig finster geworden und Sterne strahlten von himmlischen Firmament.
Tess fühlte sich wohl. Beinahe konnte sie vergessen wer sie war. Bei diesem Spaziergang könnte sie meinen, ihr normales Leben wieder aufgenommen zu haben.
Sie kamen um eine Hausecke und wurden sofort von einem beleuchtetem
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