Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
es ging nur, wenn sie wusste, mit wem sie es zu tun hatte. Bedächtig langsam nickte er. Sie wich noch einen Schritt aus.
"Hey, Kleine. Wir sind nicht böse. Hat deine Schwester dir jemals etwas getan? Nein. Ich könnte es mir nicht vorstellen. Auch jetzt würde San dir nichts tun. Das verspreche ich, ich bin ihr Freund. Bitte vertraue uns und habe keine Angst."
Sie kam noch immer nicht näher.
"San hatte mich angefaucht. Mit gefletschten Zähnen. Spitze Dornen waren ihr von oben herunter gewachsen. Sie war so gruselig. Wie eine Katze, die zum Kampf bereit ist."
"Sie hat dich angefaucht?"
Zuerst war es still. Niemand sprach ein Wort. Die kleine Schwester schien genauer nachzudenken. Dann sprach sie.
"Nein. Sie fauchte die kalte Vampirin an, die mich festgehalten hatte. Danach war San auf sie gesprungen, so dass sie mich loslassen musste."
Maik nickte weise. Nightvamps. Was anderes konnte es nicht sein.
"Maik.", fauchte Rose in sein rechtes Ohr. Die Zeit drängte und bei diesem Gefühlswechsel, wurde ihm ganz schlecht.
"Okay, Kleine. Hör zu. Deine Schwester ist nicht böse. Sie hat nur mit den Bösen gekämpft. Also. Die Rothaarige hier. Sie heißt Rose. Sie bringt dich jetzt zu mir nach Zuhause. Dort bist du sicher und deine Schwester wird kommen und dir alles genau erklären. Hast du verstanden?"
Ein knappes Nicken.
"Rose?"
Auch sie nickte, aber Maik sah ihr an, dass ihr das überhaupt nicht passte.
"Komm steig auf meinen Rücken."
Die Kleine kletterte wirklich hinauf und kümmerte sich nicht mehr um die Hitze. Schon waren beide in der Dunkelheit verschwunden.
Rose hatte eine Gabe. Sie war schneller, als wir. Viel schneller. Sie konnte einen fahrenden Mercedes locker auf der Schnellstraße überholen. Rose würde demnach nicht lange brauchen, um wieder bei den anderen zu sein.
Sandy
Was war los? War ich tot? Nein, ich konnte noch immer denken wie jeder andere. Doch ich hörte und sah nichts. Ich wollte schreien, aber kein Laut kam über meine Lippen. Nichts.
Panik keimte in meiner Brust und Einsamkeit wallte in mir auf. Alle waren sie fort. Lil war weg. Mom war tot, selbst wenn ich tot war, sah ich sie nicht. Wo war ich?
Mein Genick war nicht gebrochen, ich konnte keinen Knochen brechen hören. Was geschah nur mit mir?
Ich musste zurück. Ich musste Lil beschützen und ihr helfen. Ich musste mich um sie kümmern. Die Sunnyvamps durfte ich nicht alleine lassen, im Kampf gegen die Nightvamps. Niemals.
Die lilahaarige Vampirin musste ich töten, ebenso das andere Monster. Oder zumindest, weit von meiner neuen Familie fortschaffen.
Tess durfte nicht mit ihren Gefühlen alleine sein. Es war schrecklich und ich kannte das. Also blieb mir nichts anderes übrig, als zurückzukehren.
ZURÜCK, ZURÜCK!
Heiße Mächte rollten durch meinen Körper und mir wurde klar, dass er noch da war. Ich erkannte ihn nur nicht. Ich spürte Licht. Licht das ganz nah war. Heiß und hell leuchtete es auf mich herab.
Energie pumpte in mein Gehirn. Der Schmerz, den ich vorher nur leicht oder gar nicht gespürt hatte, verschwand. Meine Kraft kehrte zurück und plötzlich konnte ich wieder hören.
Schreie und Befehle drangen in mich hinein. Sirenen und Hupen hörte ich von weitem. Auch hörte ich das Knistern und Krachen von Holz und Wasser, das mit hohem Druck aus der Leitung schoss.
Auf einmal öffnete ich die Augen.
Helles Gelb und Orange strahlte vor mir auf und ab. Flammen tanzten um mich herum.
Angst. Nein, Angst hatte ich keine. Niemals.
Schatten der wirbelnden Vampirin, ließen sich durch das Feuer erkennen. Doch sie war nicht alleine. Männer und Frauen in grünen Anzügen standen um die kämpfende Menge. Einige lagen am Boden. Hoffentlich nur bewusstlos. Manch Andere beförderten sie auf Tragen.
Schüsse fielen. Geschrei. Welch ein Chaos.
Ich lag hier und tat nichts. Verdammt San. Ich musste ihnen helfen. Drei Sunnyvamps gegen vier Nightvamps.
Nein.
Ich wuchtete mich hoch.
Feuerwehrmänner ließen auf der anderen Seite des Hauses, Wasserfontänen auf das Feuer schießen. Das Feuer würde nicht mehr lange standhalten. Vor allem, da es nichts mehr fand, das es noch fressen könnte. Mein Baum war nur noch ein verkohlter Rest. Nie mehr würde er lila saftige Früchte tragen. Er war tot.
Meine ersten Schritte waren eher wackelig, statt sicher. Ich beugte mich nach vorn und stütze mich auf meinen Knien ab, um einen besseren Halt zu bekommen.
Ich stand wieder auf und betastete meinen Rücken. Eine
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