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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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leuchtend rote Augen und wusste sofort, dass sie nicht Tess gehörten.
    Ein Ruck ging durch meinen Körper. Ich überließ mich komplett meinen Instinkten. Sonst herrschte nur noch Angst und Wut in mir. Ein kleiner Schmerz im Zahnfleisch und ich wusste, jetzt konnte es losgehen. In meiner Kehle stieg ein dunkles Knurren auf. Mit einem Fauchen, stieß ich mich mit voller Wucht vom Fenster ab.
    Elegant und gekonnt landete ich im harten, trockenen Gras und sofort nahm ich eine geduckte Haltung ein. Eigentlich war es eher ein Katzenbuckel, doch in diesem Augenblick fühlte ich mich irgendwie wohl dabei.
    Noch mal ein lauteres Fauchen.
    Der weibliche Nightvamp wirbelte meine Schwester herum. Nur einen kurzen Moment, sah ich eine Unaufmerksamkeit in ihren Augen. Das wurde ihr zum Verhängnis. Ich stieß mich vom Boden ab und sprang auf sie zu. Mein Faustschlag ging direkt ins Gesicht und ihr Kopf knallte nach hinten.
    Ein normaler Mensch hätte diesen Schlag nicht überlebt, doch sie war ja keiner. Die Vampirin taumelte vor lauter Überraschung nach hinten und ließ Lil dabei los. Sofort wirbelte ich mich um meine Schwester herum.
    "Lauf!", zischte ich ihr zwischen meinen Reißzähnen hinzu. Liliane rappelte sich auf die Knie und warf mir einen entsetzten Blick zu.
    "S... San?"
    Schwach und ängstlich drangen ihre Worte zu mir. Ein trauriger Stich durchfuhr mein stilles Herz. So hätte ich es ihr nicht beibringen wollen, was aus mir geworden war . Jetzt ließ es sich nicht mehr ändern.
    "Lauf!", ich wiederholte das Wort mit einer kreischenden Stimme.
    Plötzlich wurde ich von der Seite gerammt. Der Nightvamp hatte sich gefasst und meinen nackten Körper erblickt.
    Ich knallte gegen unseren Pflaumenbaum und krallte mich daran fest. Ich durfte nicht zu Boden gehen. Lil verlor ich dabei aus den Augen. Sie musste entkommen, unbedingt.
    Die Feindin hatte nun auch ihre Kampfstellung eingenommen. Dabei fiel ihr das violette Haar ins Gesicht.
    Ich knurrte ihr in die Augen. Mein Instinkt führte mich, so, wie es bei wilden Tieren vorkam. Noch reichte die Energie des Feuers bis zu mir und für diesen Augenblick fand ich das heiße Ungeheuer sehr hilfreich.
    Erneut sprang ich los und abermals zielte ich auf ihr Gesicht. Ich hatte nicht erwartet, dass mein Schlag noch einmal sein Ziel fand. Aber er saß. Und zwar richtig.
    Unter meinen Knöcheln spürte ich das Knacken eines brechenden Knochens. Matschiges Blut floss ihr aus der Nase. Die roten Augen entfernten sich etwa einen Meter von mir und funkelten vor Boshaftigkeit und Hass.
    Ich bekam einen heftigen Fußtritt in meinen nackten Bauch. Ich taumelte nach hinten und stürzte. So schnell hatte ich diesen Angriff gar nicht kommen sehen und das ärgerte mich. Ich sollte mich besser konzentrieren. Obwohl der dunkelrote Fleck auf meiner Haut schmerzte, kam ich wieder auf die Beine.
    "Wassss wollte ihrrr von mirrr?", zischte ich und mit meinen Reißzähnen, die ich der Nightvamp gerne in den Hals schlagen würde, fand ich das normale Sprechen richtig schwer.
    Doch ich bekam nur gefletschte Zähne als Antwort. Sofort erkannte ich den Unterschied, auch ihre Zähne waren flach, breit und scharf. So wie bei dem ersten Nightvamp, den ich zu Gesicht bekommen hatte. Meine waren, wie schon gesagt, zwei Dolche und ich liebte sie.
    Ich fixierte sie misstrauisch. Falls sie einen Angriff startete, würde ich bereit sein. Aber, auf einmal stieß sie ein richtig lautes Knurren aus. Was sollte das denn? Wollte sie die ganze Nachbarschaft wecken?
    Es rührte sich nichts. Glück gehabt. Mittlerweile flackerten die Flammen auch schon aus meinem Zimmerfenster. Bald würden wohl Einsatzkräfte kommen, da das Feuer schon deutlich von außen sichtbar war. Die Energie durchströmte mich und ich fühlte eine unbeschreibliche Stärke.
    Abermals sprang ich auf sie zu. Doch diesmal täuschte ich einen Angriff von oben vor, der aber nicht kam. Die Nightvamp riss ihre Arme nach oben, um mich abzuwehren. Ich nutzte die Gelegenheit, tauchte hinweg und stürzte mich mit meinem gesamten Gewicht auf ihre Beine. Dabei hielt ich sie fest und zog sie zurück.
    Die Lilahaarige ging zu Boden aber schlug mir mit dem Ellenbogen ins Genick. Ich knurrte. Die Stelle pochte fürchterlich. Doch jetzt hatte ich keine Zeit zu jammern. Als sie auf dem Gras aufkam, fauchte und knurrte sie mich entsetzt und wütend an. Sofort wollte ich mich auf sie hechten, als mich jemand am Haarschopf packte und hoch riss.
    Oh, das schmerzte. Auf

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