Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
etwas kleineren Kerl und als sie ihm gegenüberstand, erblickte er die roten Augen, die vor Hohn in einem wahnsinnigem dunklen Rot flackerten.
Ein kalter Schauer jagte Arianna über den Rücken. Sie selbst roch ihre eigene Angst und hoffte dass die Vampirin sie nicht bemerkte. Wie konnte sie sich auch nur vorstellen, in das Lager der Nightvamps zu dringen um sie auszuspionieren?
Verdammt, nun bereute sie es noch mehr, niemandem von ihrem Vorhaben erzählt zu haben. Man hätte ihr jetzt aus der Klemme helfen können. Nun konnte sie es nicht mehr ändern. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu beobachten und zu hoffen, dass sie nicht entdeckt werden würde.
"Du wirst ihr Schmerzen bereiten können, so viel du willst. Aber nur wenn du dich bei uns anschließt."
Der Mann trat zwei Schritte nach hinten und fuhr sich nervös durch sein schwarzes Haar.
"Lieb ... Lieber nicht."
Er kam den Mülltonnen gefährlich nahe und Arianna stoppte ihre Atemzüge.
Nur nicht auffallen. Nur keine Geräusche machen.
"Ich habe dich nicht gefragt. Natürlich wäre es nützlicher gewesen, wenn du freiwillig „ja“ gesagt hättest. Jetzt müssen wir dich leider zwingen."
Er fing an zu keuchen und zu hecheln und sprang noch ein paar Schritte zurück, als die Frau ihm näher kam. Jetzt hatte der Kerl eine Mülltonne im Rücken. Arianna wurde sichtlich nervös.
"Nein ... Nein lasst mich g... gehen, bitte."
Ein zweiter Vampir ging gelangweilt in der tiefen Nacht, außerhalb der Reichweite des Licht auf und ab. Die Hände in die Hosentasche gesteckt. Viel mehr konnte Arianna nicht erkennen, da der Mensch ihr die Sicht versperrte.
"Lasst mich gehen. Ich habe nichts getan.", flüsterte er entsetzt nach Atem ringend.
Mitleid drückte Arianna die Brust zusammen. Sie konnte ihm nicht helfen. Er tat ihr leid, sehr sogar, aber er musste auf ihre Hilfe verzichten und er starb nicht. Er wurde doch nur zu einem Vampir. Einem Nightvamp.
Ihr schoss ein seltsamer Gedanke durch den Kopf.
Sie könnte doch seine Hand packen und ihn beißen. Er würde zu einem Sunnyvamp werden und er könnte so ziemlich sein Leben weiterleben, wie er es wollte. Doch Sandy würde damit nicht einverstanden sein und die Nightvamps wären nicht so blöd und würden das nicht merken.
Die Vampirin überwand die letzten Schritte, die sie von dem frischen Blut trennten und streckte den Zeigefinger aus. Der Nagel war lang und spitz und sehr elegant gefeilt. Sie drückte ihn gegen seine Lippen und fuhr ihm langsam den Hals hinab. Der Mann wimmerte vor Angst und der Gestank von Urin kroch Arianna in die Nase.
Anschließend kraulte sie ihn mit der anderen Hand hinter dem Ohr und murmelte schmeichelnde Worte mit einem höhnischen Unterton in der Stimme. Abermals lief dem Mädchen ein Schauer über den Rücken und der Urin brachte sie in den Wahnsinn.
"Hör auf zu spielen und fang endlich an. Wir müssen weiter, aber lass mir etwas übrig."
Der zweite Vampir trat in das Licht und zuckte kaum merklich zusammen. Seine Augen waren nicht ganz so dunkel, wie die der Frau, doch auch sie funkelten wild. Schwarze Haare umrahmte seine schmale Stirn.
"Aber natürlich doch."
Schmeichelte die Vampirin, ohne den Blick von ihrem Opfer zu wenden. Ihre Augen leuchteten vor Gier und Spaß. Auf einmal fuhren ihre Reißzähne heraus. Breit und scharf waren sie. Wie richtige Reißzähne nur sein konnten. Und so benutzte die Frau sie auch.
Sie riss den Kopf des Mannes in den Nacken und begutachtete gierig die Hauptschlagader, die sich dick und rot von der restlichen schneeweißen Haut abhob.
"Bitte, nicht."
Es klang wie der letzte Atemzug des Mannes. Dann schlug die Vampirin die Zähne in das Fleisch. Er schrie auf und Arianna quiekte vor Schreck. Verdammt. Eilig schlug sie sich die Hand wieder vor den Mund und kratzte sich dabei die Haut auf. Erst jetzt bemerkte sie, dass sich auch ihre Reißzähne ausgefahren hatten. Eilig drückte sie sich tiefer in den Schatten, doch es war zu spät. Die Augen der Vampirin nagelten sie vor Hass an die Wand hinter ihrem Rücken. Dabei dachte sie nicht daran, das Opfer loszulassen. Es war schrecklich. Noch nie hatte das Mädchen solche Angst gehabt. Ihr gesamter Körper schien zu schwitzten und sich vor schrecklichen Erwartungen zu winden.
Das Leben hatte doch erst einen Neustart begonnen. Sie durfte noch nicht sterben, sie war noch viel zu jung dafür. Ihr Leben war perfekt und musste beschützt werden. Die Vampirin ließ sich noch ein wenig Zeit und
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