Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
machte ihrem Komplizen nicht einmal ein kleines Zeichen. Nein, sie ließ das Mädchen winden. Verdammtes Ungeheuer.
Doch langsam löste sie sich von dem Kerl und das restliche Blut, das ihr von den Zähnen tropfte, machte die Situation für Arianna noch schlimmer.
Kapitel 22
Die Gejagte
Arianna
Ihr wurde schlecht. So schlecht, dass sie sich beinahe übergeben musste.
Nur nicht die Nerven verlieren. Sonst ist mein Leben vorbei.
"Na wen haben wir denn da?"
Arianna schluckte die Galle, die ihr im Mund aufsteigen wollte, eilig hinunter. Die Nightvamp trat um die Tonnen herum und kam auf sie zu. Der Hunger, der ihr das Wasser im Mund zusammen hatte laufen lassen, versiegte. Hass nahm seine Stelle ein. Hass, der tief in ihrer Seele lauerte und erst in diesem Moment hervorbrach.
Die Nightvamps hatten Sandys Mom auf dem Gewissen und hatten sie zu Waisenkindern gemacht. Arianna konnte am besten verstehen, wie schrecklich so etwas war.
Sie kam noch ein paar Schritte näher und Arianna drückte sich mit ganzer Kraft gegen die Wand um das Zittern zu unterdrücken. Die Vampirin blieb stehen und musterte das Kind voller Neugier und Hohn. So als würde sie eine fette Wanze anblicken.
"Anne, wir müssen weiter. Ist der Rest für mich oder muss ich ihn mit Jace teilen."
Der zweite Vampir deutete auf den Mann der an der Mülltonne zusammengesackt war. Anne grinste schelmisch und machte eine wegwerfende Handbewegung. Ihre blonden buschigen Augenbrauen hoben sich dabei fragend.
"Nein. Du kannst ihn haben. Jace findet selbst schon noch etwas. Aber bevor du zu Trinken anfängst, komm bitte mal her. Ich habe etwas Interessantes gefunden."
Arianna fletschte die Zähne und fauchte. Nun, eher war es das Knurren eines zickigen Kätzchens. Die Angst machte sie noch verrückt. Wie sollte sie auch bedrohlich wirken?
Der Vampir kam neben die Vampirin und blickte das Mädchen mit entsetzten Augen an. Er war attraktiv und hätte Arianna gefallen, wenn sie älter gewesen und er kein Monster wäre. So fand sie ihn kein Stück besser als die Frau.
"Was tut der Sunnyvamp hier, vor allem in der Nacht?"
Er war wirklich schockiert und wusste nicht, ob das nun gut war oder nicht.
"Ach. Ist doch egal, was sie hier treibt. Vielleicht wird sie es dir ja noch sagen. Aber was tun wir mit ihr? Sollen wir sie töten oder zu ihm bringen?"
Die Frau kam noch einen kleinen Schritt näher, doch er packte ihren Arm.
"Mir würde die erste Möglichkeit auch besser gefallen, doch vielleicht würde er etwas viel besseres für sie finden."
Ein schrilles gruseliges Lachen wurde neben ihm abgeschossen und verklang schallend in der tiefen Nacht. Arianna wurde schlecht. Schon wieder.
"Du hast recht. Vielleicht können wir sie im Kampf als Geisel benutzten. Es wäre bestimmt ganz praktisch."
Nein. Bitte, nicht. Nein. Nein.
Sie schluckte die Angst hinunter und befahl ihrer Stimme einen scharfen Unterton anzunehmen.
"Niemals, werde ich euch helfen! Das könnt ihr glatt vergessen!"
Plötzlich sprang sie auf und hechtete über eine Mülltonne. Am Boden angekommen schlug sie einen Purzelbaum, kam auf die Füße und rannte geschwind los. Verdammt, wo hatte sie das denn gelernt. Als wäre sie Superman, der sich jedoch leider die Schultern zerkratzt und ein Loch in das T-Shirt gerissen hatte.
Wow. Ihr Adrenalinspiegel sauste nur so in die Höhe. Und ...
Verdammt. Hatten die Nightvamps nicht erzählt, dass es noch einen Dritten gab, der mit ihnen auf der Jagd war? Oh, doch. Sie musste von der Straße fort.
Eilig schlitterte sie in die Seitengasse, die sich vor ihr auftat. Hinter ihr hörte sie Schritte. Schnelle große Schritte. Die Nightvamps kamen immer näher und schrien wütend.
Schneller. Schneller!
Sie bog bei der nächsten Straße nach rechts ab und dann nach links und wieder rechts. Doch die Verfolger blieben ihr dicht auf den Versen und holten den kleinen Vorsprung immer weiter auf. Galle breitete sich in ihrem Mund aus. Warum wollte sie nur auf Spionage gehen? Warum sie, ein kleines zehnjähriges Mädchen?
Arianna dachte, den Atem der beiden Verfolger in ihrem Nacken zu spüren und sie machte ihren besten Sprint, den ihre kurzen Beine hergaben.
Noch eine Hausecke nach rechts. Sie machte sich bereit um abzubiegen und wollte schon springen, als sie plötzlich nach hinten gerissen wurde und auf dem Po landete. Eilig rollte sie sich wieder auf die Beine wurde jedoch am Oberarm von kalten Händen festgehalten.
"Jetzt haben wir dich du kleine
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