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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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antwortete Zuzana, nicht ganz bei der Sache. Sie suchte nach ihren falschen Wimpern. »Für Brimstone.«
    »Was für Zähne?«
    »Alle möglichen. Warum?«
    »Hmm.«
    Hmm? Zuzana wurde plötzlich sehr aufmerksam, und Mik wandte sich wieder dem Fernseher zu. »Warum?«, fragte sie erneut und stand auf.
    Mik drehte mit der Fernbedienung die Lautstärke auf. »Das musst du sehen.«

Bienenstöcke
    »Sie wussten, dass wir kommen.«
    Acht Seraphimsoldaten standen in einem verlassenen Chimärendorf, umgeben von lauter Zeichen einer plötzlichen Flucht: Türen standen offen, Schornsteine rauchten, ein Getreidesack lag aufgeplatzt auf dem Boden, wo er wahrscheinlich von einem wegfahrenden Wagen gefallen war. Eine von ihnen, Bethena, wandte sich wieder der Wiege zu, die zurückgelassen an einem Zaun lag. Sie war geschnitzt und poliert, völlig glatt, und an den Seiten konnte sie sogar die Spuren erkennen, wo Generationen mütterlicher Hände ihre Kinder geschaukelt hatten. Und gesungen, dachte Bethena, als könnte sie auch das sehen, und für einen kurzen Moment fühlte sie das qualvolle Zögern der Bestienmutter, die sich genau hier hatte eingestehen müssen, dass die Wiege zu schwer war, um sie mitzuschleppen.
    »Natürlich wussten sie es«, sagte Hallam, ein anderer Soldat, leidenschaftlich. »Früher oder später kriegen wir sie alle.« Er sprach es aus, als wäre das absolute Gerechtigkeit – als könnten seine Worte das Sonnenlicht einfangen und glitzern.
    Bethena warf ihm einen Blick zu, müde, so müde. Wie konnte er solche Leidenschaft aufbringen? Krieg war eine Sache, aber das  … Diese Chimären waren harmlose Kreaturen, die Getreide anbauten und davon lebten, die ihre Kinder in polierten Wiegen schaukelten und wahrscheinlich nie auch nur einen Tropfen Blut vergossen hatten. Sie hatten nichts gemeinsam mit den Wiedergänger-Soldaten, die die Engel ihr ganzes Leben lang – ihre ganze Geschichte lang – bekämpft hatten, mit den brutalen, erbarmungslosen Monstern, die ihnen mit ihren eintätowierten Teufelsaugen unendliche Qualen bereiteten und sie mit ihren gewaltigen Klauen in Stücke rissen. Das hier war anders. Der Krieg war nie hierhergekommen. Die meisten dieser kleinen Dörfer hatten nicht einmal eine Miliz, und wenn es doch eine gab, war ihr Widerstand erbärmlich.
    Die Chimären waren besiegt – der Fall von Loramendi war das Ende gewesen. Der Kriegsherr der Chimären war tot, genau wie der Wiedererwecker. Die Wiedergänger waren Vergangenheit.
    »Warum lassen wir sie nicht einfach laufen?«, fragte Bethena und ließ ihren Blick über die grünen Wiesen vor ihnen schweifen, die Hügel so sanft wie Pinselstriche. Mehrere ihrer Kameraden lachten, als hätte sie einen Witz gemacht. Sie ließ sie in dem Glauben, auch wenn ihr Versuch zu lächeln missglückte. Ihr Gesicht fühlte sich hölzern an, das Blut träge in ihren Adern. Natürlich konnten sie sie nicht einfach laufenlassen. Der Imperator hatte befohlen, dass die Bestien im ganzen Land vernichtet wurden. Bienenstöcke nannte er ihre Dörfer, und für ihn waren sie Plagen .
    Armselige Bienenstöcke, dachte Bethena. So viele Dörfer und Farmen, und kein einziges Mal waren die Eroberer schmerzhaft gestochen worden. So einfach war ihre Arbeit. So entsetzlich einfach.
    »Dann lasst es uns hinter uns bringen«, sagte sie. Hölzernes Gesicht, hölzernes Herz. »Sie können noch nicht fern sein.«
    Die Spur der Dorfbewohner war leicht zu verfolgen, denn ihr Vieh hatte frischen Kot auf der Straße nach Süden hinterlassen. Natürlich flohen sie in Richtung des Fernmassivs, aber wie Bethena vermutet hatte, waren sie nicht weit gekommen. Nicht einmal drei Meilen vom Dorf entfernt lief der Pfad unter dem Bogengewölbe eines Aquädukts hindurch. Es war eine dreistufige, monumentale Struktur, die teilweise eingestürzt war, so dass gefallene Steine die Sicht auf den Tunnel darunter versperrten. Hinter dem Aquädukt schlängelte sich der Weg in ein schmales Tal hinab, das aussah wie ein Scheitel in grünen Haaren, so dicht war der Wald auf beiden Seiten. Die Spur der Chimären – Kot und Staub und Fußabdrücke – endete dort.
    »Sie verstecken sich unter dem Aquädukt«, meinte Hallam und zog sein Schwert.
    »Warte«, Bethena fühlte das Wort über ihre Lippen kommen, und dann war es ausgesprochen. Ihre Kameraden sahen sie an. Sie waren zu acht. Die Sklavenkarawane der Seraphim bewegte sich im selben schleppenden Tempo wie ihre jüngste Beute und war einen

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