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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Tagesmarsch hinter ihnen zurückgeblieben. Acht Soldaten waren mehr als genug, um so ein kleines Dorf niederzumähen. Bethena schüttelte den Kopf. »Es ist nichts«, sagte sie und bedeutete ihren Kameraden hinunterzugehen.
    Es fühlt sich an wie eine Falle. Das war ihr Gedanke gewesen, aber es war nur eine Erinnerung an den Krieg, und der Krieg war vorbei.
    Die Seraphim betraten den Tunnel von beiden Seiten, so dass die Bestien zwischen ihnen gefangen waren. Um der Gefahr eines Pfeilhagels zu entgehen – im Krieg gab es keinen wirkungsvolleren Chancenausgleich als Bogenschützen –, hielten sie sich nahe am Rand, außer Reichweite. Der Tag war hell, die Schatten pechschwarz. Die Augen der Chimären sind an die Finsternis gewöhnt, vermutete Bethena. Licht würde sie blenden. Bring es hinter dich , dachte sie und gab das Signal. Dann stürzten sie los, mit feurigen Schwingen und gezückten Schwertern. Sie erwartete eine Viehherde, verängstigte Dorfbewohner, das Geräusch, das ihr so vertraut geworden war: das Klagen in die Enge getriebener Tiere.
    Sie sah eine Viehherde, verängstigte Dorfbewohner. Der Feuerschein ihrer Schwingen tauchte sie in ein geisterhaftes Licht. Ihre Augen leuchteten quecksilberhell, wie Wesen, die für die Nacht leben.
    Sie klagten nicht.
    Ein Lachen, das klang wie ein Streichholzstrich: trocken, düster. Falsch. Und als Bethena sah, was sie noch unter dem Aquädukt erwartete, wusste sie, dass sie unrecht gehabt hatte. Der Krieg war nicht zu Ende.
    Auch wenn er für sie und ihre Kameraden urplötzlich vorbei war.

Das abgrundtiefe Warum
    Ein Phantom, sagte der Nachrichtensprecher.
    Anfangs gab es so wenige Hinweise auf Einbrüche, dass sie kaum ernst genommen wurden, zumal solche Einbrüche absolut unmöglich waren. Niemand konnte die Hightech-Sicherheitssysteme der renommiertesten Museen der Welt überwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Die Museumsleiter hatten nur eine leichte Beunruhigung gespürt, das schaurige, unanfechtbare Gefühl, dass jemand da gewesen war .
    Aber nichts war gestohlen. Nie fehlte irgendetwas.
    Das konnten sie mit Sicherheit sagen.
    Es war das Chicago Field Museum, das schließlich den Beweis erbrachte. Erst war es bloß ein Schimmer auf ihrem Überwachungsfilm; ein lockender Schatten am Rand des Sichtfelds, und dann für einen kurzen Augenblick – nur ein einziger Fehltritt, der sie direkt ins Bild beförderte – ein Mädchen.
    Das Phantom war ein Mädchen.
    Ihr Gesicht war abgewandt, aber bei genauem Hinsehen erkannte man ihre hohen Wangenknochen, ihren langen Hals und dass ihre Haare unter einer Mütze verborgen waren. Ein Schritt, und sie war wieder verschwunden, aber es reichte. Sie war real. Sie war dort gewesen – im afrikanischen Flügel, um genau zu sein – und so suchten sie dort Zentimeter für Zentimeter ab und fanden schließlich heraus, dass doch etwas fehlte.
    Und zwar nicht bloß im Field Museum. Jetzt, wo sie wussten, wonach sie suchen mussten, überprüften auch anderen Museen ihre Ausstellungen, und viele mussten die gleichen Verluste feststellen. Das Mädchen war vorsichtig gewesen. Keiner der Diebstähle war leicht zu entdecken – man musste genau wissen, wonach man suchte.
    Sie war in mindestens ein Dutzend Museen auf drei verschiedenen Kontinenten eingebrochen. Auch wenn es unmöglich schien, hatte sie nirgends auch nur einen Fingerabdruck hinterlassen oder einen Alarm ausgelöst. Und was ihre Beute anbetraf … Da wurde die Frage nach dem Wie schon bald von einem abgrundtiefen Warum übertönt.
    Wozu in Gottes Namen?
    Aus Chicago und New York, London und Beijing, aus den gefrorenen, aufgerissenen Mäulern von Löwen und wilden Hunden, aus den Kiefern von Komodowaranen, Königspythons und ausgestopften Polarwölfen stahl das Mädchen, das Phantom … Zähne .

Es geht mir ausgezeichnet
Von: Karou
Betreff: Noch nicht tot
An: Zuzana

    Noch nicht tot. (Ich will aber noch nicht auf die Karre!)
    Wo ich bin und was ich mache?
    Das ist eine gute Frage.
    Irres Huhn nennst Du mich?
    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie irre.
    Ich bin die Priesterin einer Sandburg
    in einem Land von Staub und Sternenlicht.
    Versuch Dir keine Sorgen zu machen.
    Ich vermisse Dich mehr, als ich in Worte fassen kann.

    Bitte grüße Mik von mir.

    PS: (Es geht mir ausgezeichnet. Es geht mir ausgezeichnet.«)

Asymmetrie
    Licht durch ihre Wimpern.
    Karou tut nur so, als würde sie schlafen.

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