Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
Vom Netzwerk:
natürlich! – fliegende Alien-Piranhas aus dem Mondstein schlüpfen und in weniger als drei Tagen die ganze Menschheit auslöschen, aber IRGENDWIE würde der Astronaut überleben, nur um in der Schlussszene heulend in den Ruinen der Zivilisation zu knien und den Himmel anzujammern: Es war doch nur ein Hallooooooo!
    Huch. Jetzt ist es wieder ganz normal. Alien-Invasion verhindert. Lieber Astronaut, ich habe Dich gerade davor bewahrt, dass Du die Erde zerstörst.
    GERN GESCHEHEN.
    Lektion: Bringe niemals Geschenke von fremden Orten mit. (Außer für mich.)
    Außerdem: Schreibe zurück und gib mir ein Zeichen, dass Du noch lebst, oder ich werde Dir weh tun.

    Zuze

Das Gefäß
    Wie Akiva seinen Geschwistern erzählte, gab es außer Loramendi noch einen anderen Ort, von dem er gedacht hatte, dass Karou dorthin gegangen sein könnte. Er hatte jedoch nicht wirklich erwartet, sie dort zu finden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich bereits erfolgreich eingeredet, dass sie bestimmt durch das Portal in ihr altes Leben zurückgekehrt war – zu ihrer Kunst und ihren Freunden und den Cafés mit Särgen als Tischen – und seine zerstörte Welt hinter sich gelassen hatte. Na ja, jedenfalls war er fast davon überzeugt, aber irgendetwas zog ihn dennoch nach Norden.
    »Ich glaube, ich würde dich immer finden«, hatte er vor nur wenigen Tagen zu ihr gesagt, Minuten bevor sie den Wunschknochen zerbrochen hatten. »Ganz gleich, wie gut du dich versteckst.«
    Aber er hatte nicht gemeint …
    Nicht so.
    Im Adelphas-Gebirge, den eisüberzogenen Bergspitzen, die jahrhundertelang als Bastion zwischen dem Imperium und den freien Bezirken gedient hatten, lagen die Kirin-Höhlen.
    Dort hatte das Mädchen Madrigal gelebt, und dort hatte sie eines lange zurückliegenden Nachmittags, im gleißenden Licht der Sonne, erkennen müssen, dass ihre Familie, ihr ganzer Stamm, von Engeln abgeschlachtet und entführt worden war, während sie draußen gespielt hatte. Das Bündel mit Elementar-Häuten, das sie in ihrer kleinen Faust umklammert hatte, war auf die Schwelle gefallen und vom Wind ins Innere der Höhle getragen worden. Die Zeit hätte die seidige Haut der Elementarwesen in Papier, ihren durchsichtigen Schimmer in stumpfes Blau und am Ende alles in Staub verwandelt, aber als Akiva die Höhlen betrat, lagen mittlerweile neue Häute auf dem Boden. Jedoch nirgends eine Spur von den kleinen Kreaturen selbst oder von irgendeinem anderen Lebewesen.
    Er war schon einmal in den Höhlen gewesen, und obwohl das lange her war und seine Erinnerung von Kummer beherrscht wurde, erschienen sie ihm unverändert. Ein Netzwerk von Räumen und Gängen, die sich, glatt behauen und verwinkelt, tief in den Stein zogen, halb natürlich, halb künstlich, mit geschickt angelegten Zwischengängen, die als Windflöten dienten, so dass selbst die entlegensten Räume mit ätherischer Musik erfüllt waren. Einige wenige Relikte der Kirin waren geblieben: gewebte Teppiche, Mäntel an Haken, Stühle, die noch genau da lagen, wo sie im Chaos der letzten Momente des Stammes umgekippt waren.
    Auf einem Tisch direkt vor seinen Augen fand Akiva das Gefäß.
    Es sah aus wie eine Laterne aus dunklem Silber, und er wusste genau, was es war. Er hatte genug von ihnen im Krieg gesehen: Chimärensoldaten trugen sie an langen, gebogenen Stäben. Madrigal hatte solch einen Stab in der Hand gehalten, als er sie auf dem Schlachtfeld von Bullfinch das erste Mal gesehen hatte. Damals hatte er nicht verstanden, was das Gefäß war oder was sie damit machte.
    Und auch nicht, dass es das große Geheimnis des Feindes und der Schlüssel zum Untergang seines Volkes war.
    Es war ein Turibulum, ein Gefäß, mit dem die Seelen der Toten eingefangen wurden, um sie später wiederzuerwecken – und es sah nicht so aus, als würde es schon lange auf dem Tisch stehen. Darunter lag Staub, aber nicht darauf. Jemand hatte es erst kürzlich dort abgestellt, und Akiva hatte keine Ahnung, wer , geschweige denn, warum .
    Die Existenz des Gefäßes war ein unlösbares Rätsel in allen Aspekten, bis auf einen.
    An dem Turibulum war mit silbernem Draht ein kleines Stück Papier befestigt, auf dem ein einziges Wort stand. Es war ein Chimärenwort, und in ihm lag der grausamste Hohn, den Akiva sich vorstellen konnte. Das Wort bedeutete Hoffnung und war das Ende all seiner Hoffnung, denn es war gleichzeitig ein Name.
    Karou.

Bitte nicht
Von: Zuzana
Betreff: Bitte nicht
An: Karou

Weitere Kostenlose Bücher