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de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tochter der Finsternis
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und wandte sich wortlos von Bliss ab.
    »Hallo, du«, sagte sie.
    »Oh, hi, Sky«, begrüßte er sie und legte ihr einen Arm um die schmalen Schultern.
    Sie gingen zum Atelier, wo sie Kunstunterricht hatten. Dylan war schon da und grinste sie an. Er saß hinter einer Töpferscheibe, trug eine Schürze und seine Arme waren bis zu den Ellbogen mit Ton bedeckt.
    »Wollt ihr euch nicht auch gern mal dreckig machen?«
    Sie kicherten und nahmen links und rechts von ihm Platz. Skyler stellte ihre Leinwand auf und Oliver packte seine Holzarbeit aus. Keiner von ihnen bemerkte, dass Bliss sie von der anderen Seite des Raumes aus beobachtete.
    Zwischen zwei Pinselstrichen gelang es Skyler, einen Blick auf Jack Force zu erhaschen, der sich über Kitty Mullions Tisch beugte, um ihre Skulptur einer Siamkatze zu bewunden. Dabei entging ihr auch nicht der Knutschfleck an Kittys Hals, der Bände sprach.
    Nicht nur Skyler fielen die beiden auf. Oliver hob die Augenbrauen, gab aber keinen Kommentar ab, wofür sie ihm dankbar war. Sie vermutete, dass Kitty Jacks neue Freundin war. Gern hätte sie gewusst, ob er Kitty ebenfalls hochbrisante Notizen während des Unterrichts schrieb. Die plötzliche Vertrautheit zwischen den beiden irritierte Skyler.
    Oliver hob die Hände und tat so, als würde er Jack eine unsichtbare Axt in den Rücken hauen. Skyler unterdrückte ein Lachen und verbannte Jack aus ihren Gedanken.

14
    B liss sah von ihrer Leinwand auf. Der Kunstlehrer lobte ihre Landschaftsmalerei überschwänglich, aber sie hörte gar nicht hin. Ihr Blick wanderte quer durch den Raum zu Dylan.
    Er hatte bislang nicht einmal signalisiert, dass er sie überhaupt bemerkt hatte. Er war absolut freundlich, wenn sie ihm begegnete. Aber genau das war das Problem: Er war nur freundlich. Hatten sie sich im Museum letzten Endes doch nicht richtig geküsst? Vielleicht hatte er das Interesse an ihr verloren, was sowohl ihr Ego als auch ihre Gefühle verletzt hätte.
    Der sexy Typ von Freitagabend, der für Calvin Klein modelte, hatte um ein Date gebettelt, aber alles, woran sie denken konnte, war die Art, wie Dylans schwarze Locken sich um seine Ohren kringelten und wie er sie mit seinen braunen Augen angeschaut hatte.
    Sie sah, wie er mit seinen Freunden herumalberte – mit diesem Grufti-Mädchen, dem die Modelagentin nachgerannt war, und dem niedlichen, dürren Jungen. Bliss spürte einen Anflug von Eifersucht. Dylan spielte den Clown und bewarf seine Freunde mit Tonklümpchen, aber es schien ihnen nichts auszumachen. Die drei lachten und hatten offenbar eine Menge Spaß miteinander.
    Als die Stunde um war und alle aus dem Atelier stürmten, wurde es eng an der Tür, denn die Treppe dahinter war so schmal, dass sie alle einzeln hinuntergehen mussten. Plötzlich fand sich Bliss neben Dylan wieder.
    »Hey«, sagte sie und lächelte ihm schüchtern zu.
    »Nach Ihnen, Mademoiselle«, erwiderte er galant.
    Sie nickte zum Dank und hoffte, dass er noch mehr sagen, sie vielleicht sogar um ein Date bitten würde. Doch er sagte kein Wort. Sie ging allein die Treppe hinunter, während er offensichtlich auf seine Freunde wartete.
    Bliss fühlte sich elend.
    Nach dem Mittagessen mit Mimi und ihrer Truppe ging Bliss ins Erdgeschoss, um sich die Bücher für die nächste Stunde aus dem Spind zu holen. Auf dem Gang stieß sie auf Skyler, die gerade in ihre Turnsachen schlüpfte. Sie stand halb angezogen vor ihrem Schrank, neben ihr waren noch weitere Schüler dabei, sich für den Sportunterricht fertig zu machen.
    Die Duchesne hatte einerseits ein eigenes Theater mit zweihundert Plätzen, andererseits gab es keine Umkleideräume, weil sie nicht zum Stil des Gebäudes passten. Die Schüler sollten sich in den Toiletten umziehen, doch weil es immer schnell gehen musste, ignorierten die meisten diese Anweisung und wechselten auf den Gängen ihre Kleidung. Die Mädchen hatten eine Das-Sportshirt-durch-den-Ärmel-eines-breiten-Oberteils-ziehen-Methode entwickelt. Die Jungen zuckten angesichts der sich umziehenden Mädchen nicht mal mit der Wimper. Das gehörte einfach zum Alltag an der Duchesne und störte höchstens die Lehrer.
    »Hey, kann ich mal kurz mit dir sprechen?«, fragte Bliss Skyler, deren Kopf gerade unter einem übergroßen Pullover verschwand.
    Als sie noch neu an der Schule war, hatte sich Bliss tatsächlich im Bad umzogen, weil sie nicht gleich so unbefangen sein konnte wie die anderen. Mimi beispielsweise stolzierte in ihrem Marken-BH herum, als

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