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de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tochter der Finsternis
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war, und die meisten Blue Bloods damit warteten, bis sie achtzehn und somit volljährig waren. Dennoch gab es immer wieder Fälle von frühreifem Blutsaugen. Dann waren die Vampire gerade einmal vierzehn oder fünfzehn, wenn sie ihren ersten Vertrauten hatten. Einen Red Blood ohne dessen Zustimmung zu nehmen, war auch gegen den Kodex.
    Aus einer Laune heraus beschloss sie, an diesem Freitagnachmittag ihre Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Oliver hatte keine Anstalten gemacht, sie zu sich einzuladen, damit sie sich wie sonst mit ihm die freie Zeit vertreiben konnte. Davon abgesehen hatte sie etwas vor und sie wollte nicht bis Sonntag damit warten. Statt ihr wie jede Woche aus der Zeitung vorzulesen, würde sie ihrer Mutter ein paar Fragen stellen. Vielleicht würde sie damit eine Reaktion bei Allegra hervorrufen. Zudem musste sie sich einfach mal alles von der Seele reden.
    Im Krankenhaus war es an einem Arbeitstag ruhiger als am Wochenende. Im Foyer gab es nicht viele Besucher und in dem ganzen Gebäude herrschte eine bedrückende Atmosphäre. Das Leben tobte woanders.
    Skyler spähte wieder durch das Glasfensterchen, bevor sie das Krankenzimmer ihrer Mutter betrat. Auch diesmal saß der grauhaarige Mann am Fuß des Bettes. Er sagte etwas zu ihrer Mutter. Skyler presste das Ohr an die Tür.
    »Vergib mir … wach auf, lass mich dir helfen …«
    Skyler wusste, wer das war. Er musste es sein. Sie spürte, wie ihr Herz einen Sprung machte.
    Der Mann sprach weiter. »Du hast mich lange genug bestraft und du hast dich selbst lange genug bestraft. Komm zu mir zurück. Ich flehe dich an.«
    Die Krankenschwester ihrer Mutter tauchte neben Skyler auf. »Hi, Skyler! Warum gehst du nicht rein?«, fragte sie.
    »Sehen Sie ihn?«, flüsterte Skyler und zeigte zum Fensterchen.
    »Wen denn?«, fragte die Schwester verwirrt.
    Skyler presste die Lippen aufeinander. Also konnte nur sie den Fremden wahrnehmen. Es war so, wie sie vermutet hatte, und sie überkam ein Anflug von Freude. »Sie sehen ihn also nicht?«
    Die Schwester schüttelte den Kopf und blickte Skyler an, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf.
    »Ach, das war bestimmt nur eine Lichtreflexion«, sagte Skyler, »ich hab mich wohl getäuscht …«
    Die Schwester nickte und ging fort.
    Skyler betrat den Raum. Der geheimnisvolle Besucher war verschwunden, aber sie bemerkte, dass sein Stuhl noch immer warm war. Sie sah sich im Zimmer um und begann leise zu rufen: »Dad? Bist du hier? Bist du das? Bist du da?«
    Es kam keine Antwort und der Mann tauchte auch nicht wieder auf. Skyler setzte sich auf den Stuhl, den er verlassen hatte.
    »Ich möchte etwas über meinen Vater wissen«, sagte Skyler zu der stillen Frau im Bett. »Stephen Chase. Wer war er? Was hat er dir angetan? Was ist passiert? Lebt er noch? Besucht er dich? War er eben bei dir?«
    Sie hob die Stimme, damit der Besucher, sollte er noch in der Nähe sein, sie hörte. Ihr Vater musste unbedingt erfahren, dass sie wusste, wer er war. Sie wünschte sich, dass er zurückkommen und mit ihr reden würde.
    Cordelia hatte sie immer in dem Glauben gelassen, dass Stephen Chase ihrer Mutter einen schrecklichen Schmerz zugefügt hatte. Dass er sie nie geliebt hatte. Doch das widersprach dem Anblick des schluchzenden Mannes am Bett ihrer Mutter.
    »Mom, ich brauche deine Hilfe«, sagte Skyler, der Verzweiflung nahe. »Cordelia meint, du könntest aufwachen, wann immer du willst. Wieso tust du es nicht einfach? Wach doch auf, Mom, tu es für mich! Bitte!«
    Doch die Frau auf dem Bett bewegte sich nicht. Alles blieb still.
    »Stephen Chase. Dein Ehemann. Er starb, als ich geboren wurde. Zumindest hat es mir Cordelia so erzählt. Ist das wahr? Ist mein Vater tot? Bitte, sag es mir! Ich muss es wissen.«
    Von Allegra kam kein Wackeln mit dem Zeh, nicht einmal ein Seufzer.
    Skyler gab ihre Fragerei auf und griff wieder nach einer Zeitung. Nachdem sie jede einzelne Hochzeitsanzeige vorgelesen hatte, stand sie auf und küsste ihre Mutter auf die Wange.
    Allegras Haut fühlte sich kalt an.
    Als berührte Skyler den Tod.
    Sie ging, entmutigter denn je.

24
    A ls Skyler an diesem Abend nach Hause kam, erhielt sie einen Anruf von Linda Farnsworth.
    Stitched for Civilization war momentan die schärfste Jeansmarke der Stadt – wenn nicht der ganzen Welt. Ihre Werbeplakate hingen überall in Manhattan und ihr erfolgreichstes Modell kostete an die dreihundert Dollar. Es war hauteng, stonewashed, an manchen Stellen zerrissen und

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