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Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Woon
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Biologielabor«, sagte Noah und blickte auf das Gebäude zu unserer Rechten. »Komm, weiter.«
    Doch es war nicht nur das Biologielabor. Es war ein vertrautes Gefühl, genau die Art von Kälte, in der die Luft dünner und abgestandener wirkte, als bildete sie einen Pfad.
    »Komm schon«, sagte Noah. »Wir sind gleich da.«
    Aber kaum lief ich weiter, sah ich etwas Weißes aufblitzen. Und dann noch einmal.
    »Da«, rief ich und deutete auf eine kleine Baumgruppe. »Dort hinten waren sie.«
    Anya und Noah schienen mich nicht zu hören.
    Ich bremste ab, ließ sie vorauslaufen und schlich mich zu einer nahen Statue. »Dante?«, flüsterte ich in der Hoffnung, dass er es war, den ich erspürt hatte. Doch die kalte, geruchslose Luft hatte mir eigentlich schon das Gegenteil gesagt. Ich blinzelte in die Nacht.
    Hinter mir lachte jemand auf, ein Kind. Ich schnellte herum, aber da war niemand.
    »Renée?«, rief Noah vom Weg her.
    Bevor ich antworten konnte, stießen zwei blasse, kleine Jungen mit runden, pausbäckigen Gesichtern zwischen den Bäumen hervor. Von beiden Seiten stürmten sie auf mich zu; sie waren so leicht, dass sie noch nicht mal Fußspurenim Schnee hinterließen. »Nein«, flüsterte ich, doch das Wort kam mir nicht über die Lippen. Denn schon hingen sie an mir, grapschten nach meinen Beinen, meinem Rock, meinem Mantel.
    Ich peitschte hin und her und schüttelte sie ab, als sich plötzlich die Dunkelheit teilte und eine hagere Gestalt herausstieg. Ihr Gesicht glich einem weißen Pinselstrich am Nachthimmel. Der Atem blieb mir in der Lunge hängen und ich kippte nach hinten.
    Ich versuchte, mich aufzurichten, aber schon hatten die Kinder meine Arme gepackt und drückten mich tiefer in den Schnee. Während ich mich abkämpfte und meine Finger fest ins Eis grub, konnte ich nur an Dante denken und wie sehr ich mir wünschte, ihn noch ein letztes Mal gesehen zu haben.
    Und dann hörte ich das Flüstern eines Mädchens. Sie sprach Lateinisch, so leise und zart, dass ich es kaum hören konnte. Doch die Untoten um mich herum schienen sich zu beruhigen, ihr Griff wurde lockerer, bis sie sich in die Finsternis davonstahlen.
    »Geh!«, befahl sie mir in einer sehr vertrauten Stimme.
    »Anya?«, flüsterte ich, als sie mich hochzog.
    »Geh!«
    Bevor ich es merkte, nahm ich bereits Reißaus, Noah neben mir.
    »Was ist mit Anya?« Ich blickte panisch hinter mich, aber Noah zerrte mich weiter.
    »Alles klar bei ihr«, sagte er. »Sie regelt das.« Er schnappte mein Handgelenk und führte mich vom Campus auf die Straße, wo er ein Taxi herbeiwinkte. Mit quietschenden Reifen hielt es am Gehsteig.
    »Wir können sie doch nicht einfach hierlassen«, protestierte ich, aber Noah nahm mich bei der Hand, zog mich hinein und knallte die Tür hinter uns zu.
    »Fahren Sie!«, befahl Noah in Richtung Vordersitz.
    »Was soll das?«, herrschte ich ihn an. »Anya ist noch da draußen, ganz alleine.«
    »Ihr geht’s gut.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte ich fassungslos. »Hast du sie nie im Unterricht erlebt? Die wird nie allein mit denen fertig.«
    »Das wird sie«, sagte Noah bestimmt. »Sie ist ein Flüsterer. Eine ganz seltene Art von Wächter. Einer, der mit den Untoten sprechen, sie überreden und beeinflussen kann.«
    »Wie bitte?«, fragte ich verwirrt.
    »Hast du sie eben nicht gehört? Sie hat mit ihnen gesprochen. Sie hat alles unter Kontrolle. Außerdem wollen sie dich und nicht sie. Wir können sie von ihr weglocken. Also konzentrier dich. Wo sollen wir hin?«
    Durch die Heckscheibe warf ich einen letzten Blick auf die blassen Kinder in der Ferne. »Île des Sœurs«, platzte ich heraus, ohne meinen Kopf einzuschalten. Das Taxi bremste ab und legte sich ruckartig in eine scharfe Rechtskurve.
    Während wir uns durch Montreals Straßen schlängelten, wischte ich mir den feuchten Schmutz vom Gesicht und versuchte, mich zu sammeln. Immer wieder lugte ich kurz in den Rückspiegel, ob uns die weißen Blitze nicht folgten, aber die Straßen waren leer. Mein Impuls, zur Île des Sœurs zu fahren, war wie aus dem Nichts gekommen. Vielleicht war das Inselkloster der Grund, der einzige Ort, den alleUntoten fürchteten. Aber das begriff ich erst später. Nein, ich hatte ein Gefühl; ein Gefühl, dem ich hoffentlich trauen konnte.
    Wir fuhren zu einer langen Brücke, die über den Sankt-Lorenz-Strom führte. Auf der anderen Seite befand sich ein winziges Eiland, auf dem Bäume wie Stecknadeln aufragten.
    »Können Sie uns beim

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