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Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Woon
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liebsten zurückgenommen hätte. »Genug jetzt«, wiederholte er und erhob zum ersten Mal die Stimme. »Latein. Zurück zu Latein.«
    Und damit griff er sich seine Unterlagen und fuhr fort mit seinem Vortrag über Wortstämme und Verben und Deklinationen, die Untoten und was uns ihre Art zu sprechen über ihr Verhalten verriet.
     
    Den Rest des Nachmittags verbrachte ich damit, in meinen jeweiligen Unterrichtsstunden aus dem Fenster zu starren und darauf zu hoffen, dass ich Dante spüren würde.
    »Wenn Sie einen Untoten sichern wollen, muss Ihr erster Schritt der Schutz Ihres eigenen Mundes sein«, erklärte Rektor LaGuerre in »Strategie und Prognose« während seines Vortrags über die Kunst des Begrabens. Auf der Tafel hatte er eine Reihe von Skizzen angefertigt: ein Wächter, der einen Untoten von hinten angriff, ihn zu Boden drückte, dabei seine Arme und Beine festhielt und schließlich seinen Kopf mit Mull umwickelte, um einen Kuss zu verhindern. In meiner Vorstellung trugen sie alle Dantes Kopf und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Wie konnten sich alle in diesem Zimmer so etwas einfach ins Heft zeichnen? War ihnen nicht klar, dass wir hier lernten, wie man Menschen umbrachte?
    »Renée?«, fragte Rektor LaGuerre. »Wissen Sie, was unter Wächtern die häufigste Todesursache ist?«
    Ich drückte den Rücken durch und spürte, wie ich rot anlief. »Ich   – äh   – nein.«
    »Der Versuch, während des Begrabens noch mit dem Untoten zu sprechen«, sagte Clementine und grinste mich selbstgefällig an.
    Ich gehöre hier einfach nicht her, dachte ich. Ich gehöre hier nicht her.
    Als die Glocke zum letzten Mal klingelte, eilte ich die Treppe hinab und zum Schultor hinaus. Ich hatte noch einen Berg Hausaufgaben zu erledigen, aber das scherte mich nicht. Wohin ich genau wollte, wusste ich nicht, aber das St. Clément war sicher der letzte Ort, wo ich Dante antreffen würde. Wenn ich ihn also sehen wollte, hatte ich irgendwo draußen in der Stadt bessere Chancen.
    Ich war erst ein paar Straßen weit gekommen, als ich einen Blick auf einen grauen Peugeot erhaschte; einen von der Art, in dem ich neulich Nacht Miss LaBarge gesehen hatte. Oder jemanden, den ich für Miss LaBarge gehalten hatte.
    »Warten Sie«, rief ich, als das Auto vor mir links abbog. Ich schob mich an den Leuten auf dem Gehweg vorbei.
    Es passierte, ehe ich zur Seite springen konnte. Ich trat auf die Kreuzung, ohne zu bemerken, dass die Ampel noch rot war. Vom Straßenrand aus brüllte mir eine alte Frau zu, ich solle stehen bleiben. Die Autobremsen quietschten und übertönten ihre Stimme und ich fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um etwas Metallenes auf mich zufliegen zu sehen. Das war’s, dachte ich. Genau wie Zinya es vorhergesagt hat. Ich werde sterben, noch bevor ich mich auch nur von Dante verabschiedet habe.
    Ein scharfer Schmerz durchschoss meine rechte Körperhälfte; ein Fahrrad und ein Blumenstrauß wirbelten durch die Luft. Ich hielt die Hände über das Gesicht, stürzte nach vorn und landete auf etwas Weichem.
    Einen sehr langen Augenblick später setzte ich mich auf. Zu meiner Überraschung stieß der Boden unter mir ein Stöhnen aus.
    Ich lag auf einem Jungen. Einem großen, schlanken Jungen. Ich sah genauer hin. Einem süßen Jungen. Um uns herum lagen zerdrückte gelbe Narzissen verstreut. Er stöhnte noch einmal und ich sprang von ihm herunter.
    »Bist du okay?«, fragte er und verzog das Gesicht, als er auf seine vom Asphalt aufgeschürften Handflächen sah. Sein Fahrrad lag ganz in der Nähe. Das Vorderrad drehte sich noch immer.
    Ich nickte. Abgesehen von dem riesigen Bluterguss, der sich gerade auf meiner rechten Hüfte bildete, ging es mir gut.
    Der Blick des Jungen traf meinen. Er war glatt rasiert, mit olivfarbener Haut und Haaren, die mich an die schöneren Seiten des Herbsts denken ließen. Mit seiner eckigen Brille wirkte er wie ein Student. »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte er mit leichtem französischem Akzent.
    »Es tut mir so leid.«
    »Dass du mir das Leben gerettet hast?« Er lächelte. Er hatte drei kunstvoll platzierte Sommersprossen. Eine unter seinem Auge, eine auf dem Kinn, eine auf dem Hals.
    »Ach   – ach, nein«, stammelte ich. »Wart mal, was meinst du?«
    »Ich hab die rote Ampel da nicht gesehen. Wenn du dichnicht in den Weg gestellt hättest, wäre ich einfach drübergefahren und von dem Auto erwischt worden.«
    »Oh.« Ich wurde rot. »Das war ein Unfall.«
    Er lachte und half

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