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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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eine Nachricht an meine private E-Mail-Adresse. Wenn Du glaubst, dass ich ein schmutziger Pädophiler bin, lass es (aber behalt wenigstens das Geld).
     
    Mit freundlichen Grüßen,
    B
    Die Unterschrift war ein verschnörkeltes B, darunter stand:
     
    P.S. Hör Dir zuerst »Sympathy for the Devil« an. Das ist von den Rolling Stones. Ich glaube, du wirst es wiedererkennen.
     
    P.P.S. Übrigens: Ich bin kein schmutziger Pädophiler.
     
    Heilige Scheiße. Der Baron glaubte, dass er Talent hatte! Der Baron glaubte, dass er Talent hatte! Sein Vater hatte noch nie gesagt, dass Jonah Talent für etwas hatte, doch darüber wollte der Junge jetzt nicht nachdenken. Stattdessen steckte er die Nachricht und den Scheck in die Gesäßtasche seiner Hose und griff nach dem iPod. Jetzt war erst einmal der Song an der Reihe!
    Er steckte sich die Stöpsel des Kopfhörers in die Ohren und scrollte durch die Liste mit den Musiktiteln, bis er »Sympathy for the Devil« gefunden hatte. Wilde Trommelschläge dröhnten ihm in den Ohren und ließen ihn an den Bunker und die aufregende Zeit dort denken. Es war der gleiche Song, den der Baron an Jonahs letztem Vormittag bei Hellcat gespielt hatte. Der Junge stellte die maximale Lautstärke an dem iPod ein und schloss die Augen. Dann hob er die Arme und begann zu tanzen. Laut singend verlor er sich in der Musik und den Erinnerungen an einen ausgelassenen Moment.
    Dass sein Vater in die Küche gekommen war, bemerkte er daran, dass ihm der iPod aus der Hand gerissen wurde.

13
    »›Mein Wort gilt!‹ Das hat er dir gegeben, stimmt’s?«, sagte David mit gefährlich tonloser Stimme. »Das hat er dir gegeben und das Lied hat auch er darauf gespeichert.«
    »Dad, ähm, es ist nicht so, wie du denkst«, sagte Jonah. Er hatte seinen Vater schon öfter verärgert gesehen, doch so wütend war er noch nie gewesen.
    »Und was ist das?« David hatte das Buch entdeckt und nahm es vom Tisch. »Hast du das auch von ihm? Was hat er dir noch gegeben?« Er kam auf Jonah zu und tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Was noch, Jonah?«
    Jonah wich zurück, bis er gegen die Küchenschränke stieß. »Nichts, Dad. Nichts«, log er.
    »Lüg mich nicht an! Was hat er dir noch gegeben?« Sein Vater hatte sich über ihn gebeugt.
    Irgendwie schaffte Jonah es, die Tränen zurückzuhalten. »Nichts«, log er wieder. »Nichts. Ich schwöre.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du das Ganze vergessen sollst, oder?«, fragte David.
    »Ähm … ja, Dad«, murmelte Jonah.
    David trat einen Schritt zurück. »Je eher du wieder ins Internat gehst, desto besser. Der Mann ist gefährlich. Du solltest keinen Kontakt zu ihm haben. Und jetzt steh auf. Das hier schicke ich dorthin zurück, wo es hergekommen ist.«
    Während Jonah aufstand, fiel ihm wieder ein, was der Baron gesagt hatte: Weicheier durch und durch. Man braucht nur Buh zu sagen, dann rennen sie einen Kilometer weit. Er fragte sich, ob diese Beschreibung auch auf ihn zutraf.
    David wies auf einen Hocker. »Setz dich«, befahl er.
    Jonah nahm Platz, achtete aber darauf, seinem Vater nicht den Rücken zuzudrehen, für den Fall, dass der Scheck aus seiner Gesäßtasche herausragte. Als er sich setzte, legte David das Buch und den iPod auf den Tisch und redete weiter: »Jonah, hier geht es nicht um dich und mich. Es geht um den Baron. Er hat einen schlechten Einfluss auf dich. Verstehst du das?«
    »Nein, Dad, das verstehe ich nicht.« Die Erinnerung an seine Zeit im Bunker gab ihm den Mut, seinem Vater zu widersprechen. »Ich hatte so viel Spaß, bis du mich dort weggeholt hast.«
    Sein Vater starrte ihn an und wurde wieder wütend. »Lass dich doch davon nicht beeindrucken«, erwiderte er. »Er glaubt wirklich an diesen Mist mit dem Baron und das ist ihm zu Kopf gestiegen. Der Mann interessiert sich nur für sich selbst.«
    »Wer behauptet das, Dad? Er hat gesagt, ich hätte Talent. Er hat mich gelobt. Wann hast du mich eigentlich das letzte Mal gelobt?«
    »Ich … ähm …«
    »Du brauchst nicht zu überlegen. Ich weiß es noch ganz genau. Ich glaube, ich war etwa fünf Jahre alt. Du hattest Geburtstag und ich wollte dir eine Freude machen. Ich habe Frühstück für dich gemacht und wollte es dir ans Bett bringen, aber als ich in deinem Schlafzimmer war, habe ich das Tablett fallen gelassen. Und du hast ›Das hast du gut gemacht‹ gesagt. ›Danke, dass du den Teppich ruiniert hast.‹« Jonahs Stimme überschlug sich fast, und an dem Ausdruck im Gesicht

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