Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Hausnummern, während eine jamaikanische Plätzchenbäckerei, ein Nagelstudio, eine Tankstelle, ein Pfandleihhaus und dann eines von mehreren leer stehenden Ladengeschäften an uns vorbeizogen.
    »Nummer drei drei drei sieben «, sagte Bell. »Siehst du’s?« Ich sah es. Über dem ZU-VERMIETEN-Schild im Schaufenster klebte ein orangefarbenes VERMIETET-Transparent.
    »Biegt in die nächste Gasse ein und kommt von der Seite her ins Haus«, sagte Bell jetzt. »Und keine billigen Tricks. Was ich euch im Gegenzug leider nicht versprechen kann.«

116
    Ich fuhr eine schmale, einspurige Gasse entlang bis zu einer kleinen Parkfläche auf der Rückseite, auf der vielleicht drei Fahrzeuge Platz hatten. Beim Aussteigen sah ich, wie der schwarze Highlander die Einfahrt - oder die Ausfahrt, je nach Perspektive - blockierte.
    Die Fahrerin blieb hinter dem Lenkrad sitzen und beobachtete uns, geheimnisvoll und bedrohlich zugleich. Ich war mir fast sicher, dass es sich um eine Frau handelte, aber andererseits: Bis jetzt war bei dieser ganzen Sache selten alles so, wie es den Anschein hatte.
    Bree und ich gingen auf das Haus zu. Wir entdeckten eine verbeulte, grüne Stahltür, die durch einen halben Backstein einen Spalt weit offen stand. Dahinter verbarg sich ein Treppenhaus aus Beton. Es sah ein bisschen so aus wie die Kulisse für einen Horrorfilm.
    »Geht die Treppe runter«, sagte Tyler Bell. »Na los, macht schon. Diese Pille müsst ihr schlucken.«
    Unter einer Tür am unteren Ende der Treppe war ein seltsam greller Lichtstreifen zu erkennen.
    »Bell, was ist das da unten?«, fragte ich ihn. »Wo gehen wir hin?«
    Er erwiderte: »Macht die Tür hinter euch zu, wenn ihr reingekommen seid. Und kommt wirklich rein. Sonst geschieht augenblicklich ein furchtbarer Unfall - unter Beteiligung eures Freundes.«
    Bree und ich sahen uns an. Wenn es den geeigneten Zeitpunkt gab, um auf der Stelle kehrtzumachen, dann jetzt. Aber das kam überhaupt nicht in Frage, zumindest nicht für mich.

    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Bree. »Gehen wir rein. Wenn wir irgendeine Chance bekommen, dann packen wir sie beim Schopf.«
    Ich ging voraus.
    Die Wände bestanden aus rauen Betonschalsteinen, ein Geländer gab es nicht. Ein leicht schwefelartiges Aroma machte sich auf meiner Zungenspitze bemerkbar. Als wir vor der Tür am unteren Treppenende standen, wollte ich an dem rostigen Türgriff drehen, doch er war blockiert. Also drückte ich gegen die Tür - und sie schwang auf.
    Gleißendes Scheinwerferlicht blendete mich! Ich versuchte mich zu orientieren, so gut es ging, und stellte fest, dass eine ganze Scheinwerferbatterie auf dreibeinigen Stativen jede Ecke des feuchtkalten Kellers ausleuchtete.
    »Da ist er ja!«, sagte Bell.
    Sampson saß auf einem Stuhl, die Hände auf den Rücken gefesselt. Quer über seine Augen lief ein Streifen silberfarbenes Klebeband. Als er sich dem Geräusch der Tür zuwandte, sah ich die schreckliche, immer noch feuchte Schnittwunde auf seiner Wange. Und was noch schlimmer war … irgendjemand hatte mit seinem Blut die Buchstaben DCPK auf die Wand hinter seinem Rücken geschmiert. Sehr viel Blut.
    Rechts neben Sampson standen zwei leere Stühle, neben jedem lag ein zusammengerolltes Seil auf dem Boden.
    Ein Stück seitlich stand eine Gestalt, vermutlich Tyler Bell. Er hielt eine Videokamera in der einen und eine Pistole in der anderen Hand. Beide waren auf uns gerichtet. Sein Gesicht lag im Schatten, er spielte also immer noch den geheimnisvollen Unbekannten. Aber damit wäre jetzt endlich Schluss.
    Von der Kamera führte ein Kabel zu einer auf zwei Sägeböcken liegenden Holzplatte voller technischer Geräte. Eines dieser Geräte war ein Laptop, auf dessen Bildschirm Bells bereits
bekannte Homepage zu sehen war. Allerdings mit einem Unterschied. Dort, wo bisher das Bild eines flimmernden Fernsehers gewesen war, war nun ein Live-Bild zu sehen: Bree und ich, wie wir dastanden und uns selbst anschauten .
    Langsam hob Bell den Blick vom Kamerasucher und schaute uns ins Gesicht. Als er merkte, dass ich ihn beobachtete, sagte er: »Willkommen in meinem Studio.«

117
    »Sampson, alles in Ordnung?«, fragte ich. »John? John ?«
    Endlich nickte er schwach. »Könnte nicht besser sein.« Er sah aber nicht danach aus. Stark vornübergebeugt saß er da, sein graues T-Shirt und das Sweatshirt waren mit dunklen Flecken übersät.
    »Schön gesagt, Detective Sampson«, platzte Bell heraus. »Man könnte glauben, dass ich

Weitere Kostenlose Bücher