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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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jetzt das Publikum? War das dieses Mal die große Neuerung? War das alles nur für uns inszeniert worden?
    Ein kuppelförmiges Oberlicht ließ viel Sonnenlicht herein, ich spürte, wie mir der Schweiß den Rücken hinunterlief.
    Die Treppe führte im schwungvollen Bogen nach oben auf
eine Galerie mit Blick auf das Erdgeschoss. Auf der linken Seite befanden sich eine geschlossene Tür und etwas dichter bei mir eine offene, die den Blick in ein leeres Badezimmer freigab. Zumindest machte es von meinem Standort aus einen leeren Eindruck.
    Aber immer noch keine Menschen, weder tot noch lebendig.
    Ich hörte, dass vor dem Haus noch mehr Polizei eintraf. Wir hatten schon jetzt eine ziemliche Menge beisammen. Nervöses Flüstern und quäkende Funkgeräte. Die Fistelstimme von Officer DiLallo - irgendjemand nannte ihn Richard, und es klang wie: Richard, beruhig dich doch .
    Da tauchte Bree im Flur im Erdgeschoss auf. Sie signalisierte Alles klar, und ich winkte sie zu mir nach oben.
    »Bist du allein?«, fragte sie.
    »Für dich... immer.«
    Als sie oben angekommen war, deutete ich auf die geschlossene Zimmertür. »Die einzige, die geschlossen ist.«
    Ich bereitete mich innerlich auf das vor, was wir vielleicht gleich entdecken würden, und brach dann durch die Tür. Ich richtete meine Glock auf die gegenüberliegende Ecke, schwenkte nach links, schwenkte nach rechts.
    Dann wusste ich nicht so recht, ob ich nun enttäuscht oder erleichtert sein sollte. In dem Zimmer war gar nichts. Nichts, das hier nicht hingehörte. In einer Ecke stand ein fein säuberlich gemachtes Bett. In einem offenen Schrank befanden sich Frauenkleider.
    Was hatten wir übersehen, verdammt noch mal? Wir waren doch in der Neunzehnten, Ecke Independence, oder etwa nicht?
    Genau in diesem Augenblick hörten wir das erste entfernte Dröhnen eines Hubschraubers, der schnell näher kam. Schon kurze Zeit später schwebte er direkt über dem Haus.

    Andere Geräusche drangen von der Straße her ins Haus. Ein lauter Schrei gelangte bis zu uns ans obere Ende der Treppe.
    »Es ist auf dem Dach!«
    Ich legte den Kopf in den Nacken und erkannte, dass das kuppelförmige Oberlicht gleichzeitig eine Dachluke war.

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    »Wir brauchen hier oben eine Leiter!«, schrie Bree zu den Polizisten hinunter. »Und zwar dalli!«
    Ich erkannte die schwarzen Kratzspuren an der Wand, dort, wo normalerweise eine Leiter oder etwas Ähnliches lehnte, mit dem man auf das Dach kommen konnte. Jetzt stand dort nichts mehr. Irgendjemand hatte sie weggenommen.
    Das Oberlicht war nicht in Reichweite, nicht einmal, wenn ich jemandem auf die Schultern geklettert wäre.
    Bree und ich hasteten nach draußen, die Situation ließ sich vor den Medien auf keinen Fall mehr verbergen. Zwei weitere Hubschrauber hatten sich zu dem ersten gesellt und kreisten wie die Aasgeier über dem Haus. Nachbarn, Passanten und zahllose Pressevertreter verstopften den Bürgersteig und die Straße vor dem Haus. Das Ganze wuchs sich zu einer unerträglichen Katastrophe aus, dabei war der Höhepunkt noch nicht einmal erreicht.
    »Lassen Sie das ganze Gebiet räumen«, sagte ich zu dem Streifenpolizisten, der mir am nächsten stand. »Ich meine es ernst. DCPK war hier!«
    Bree und ich teilten uns auf, ich schob mich durch die Menge zum nächsten Übertragungswagen mit Sendemast. Er gehörte zu Channel Four und stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Armory Building.
    Im Laufschritt näherte ich mich einer Reporterin, die bereits in Hochgeschwindigkeit irgendwelche Sätze in die Kamera ratterte. Mitten im Satz unterbrach ich sie.
    »Gehört einer dieser Hubschrauber da zu Ihnen?«, rief ich und deutete nach oben.

    Sie war attraktiv, aschblond, Mitte zwanzig und reagierte sofort verschnupft. »Und wer sind Sie?«, wollte sie wissen. Wer immer ich war, ihr Kameramann schwenkte jedenfalls herum, sodass er mich im Bild hatte.
    Ich wartete die Antwort der Reporterin nicht erst ab, sondern ging an ihr vorbei und schob die Seitentür des Übertragungswagens auf.
    »Metropolitan Police!« Ich zeigte dem Techniker am Schaltpult, der gerade an einem übergroßen Becher Starbucks-Kaffee nippte und mich mit großen Augen ansah, meine Dienstmarke. »Ich will das Bild aus eurem Heli sehen.«
    Ohne den Kaffeebecher abzusetzen und ohne ein Wort zu sagen deutete er auf einen der Bildschirme. Auf einem blauen Schriftband am unteren Rand war LIVE-ÜBERTRAGUNG zu lesen.
    Da durchzuckte mich eine Erkenntnis: Das ist das

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