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Dead End: Thriller (German Edition)

Dead End: Thriller (German Edition)

Titel: Dead End: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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und als sie mich beim Wort nahm, ging ich in mein Zimmer, um zu lesen und zu warten.
    Als das Krachen und Scheppern des Unfalls in der Nacht verklungen war, tauchten zwei Kapuzengestalten unter den Bäumen auf. Einer der beiden hob das auf, was von der Nagelsperre noch übrig war, und zog es zum Straßenrand. Der andere kletterte über die geborstene Leitplanke und suchte sich einen Weg die Böschung hinunter. Als er den Wagen erreichte, stieß sein Kumpan zu ihm.
    Der Mann in dem Fahrzeug hing kopfüber in seinem Sicherheitsgurt. Sein Kopf war in einem Winkel verdreht, der unnatürlich aussah.
    »Ist er tot?«, fragte der erste der beiden Männer.
    »Weiß nicht«, antwortete der zweite. »Sieht so aus.«
    »Holen wir uns das Zeug.«
    Sie hatten ein Brecheisen dabei, um den Kofferraum aufzubrechen, doch sie brauchten es gar nicht. Bei dem Aufprall war das Schloss zerschmettert worden, und der Kofferraum stand offen. Joesburys Tasche lag drei Meter weiter unten auf der Böschung. Darin fanden sie den Laptop und das Handy, die er Lacey vor weniger als einer halben Stunde abgenommen hatte. Dann holten sie sein eigenes Handy aus dem Wagen. Außerdem fanden sie eine Jacke mit einer Brieftasche darin und nahmen auch diese an sich. Dann traten sie zurück, um die Szene zu betrachten.
    »Abfackeln?«, schlug der erste Mann vor.
    Der zweite schüttelte den Kopf. »Zu auffällig«, meinte er. »Die würden das Streichholz finden. Und für mich sieht der tot aus. Komm.«
    Sie machten kehrt und stiegen den Hang wieder hinauf. Beim Geräusch eines vorbeifahrenden Autos duckten sie sich. Der Wagen fuhr weiter, ohne dass der Fahrer etwas von der Verwüstung nur wenige Meter entfernt ahnte.
    »Die würden das Streichholz finden?«, wiederholte der erste ungläubig. »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen. Verbrennen die Dinger denn nicht?«
    »Nö. Streichholzköpfe enthalten Siliziumdioxid. Ist ’ne sehr hartnäckige Verbindung.«
    »Man lernt doch jeden Tag was Neues.«
    Die beiden Männer überquerten die Landstraße und gingen durch den Wald zu einem Feldweg, wo sie ihren eigenen Wagen abgestellt hatten. Sie stiegen ein und fuhren los. Seit sie den zerschmetterten BMW zurückgelassen hatten, hatte keiner der beiden zurückgeschaut.
    Es wurde neun Uhr, und Tox ging ihren Freund suchen. Halb zehn folgte, und ich hatte nichts von Joesbury gehört. Meine Herzfrequenz überschlug sich schier, als es um Viertel vor zehn an der Tür klopfte. Ich schoss quer durchs Zimmer, um zu öffnen. Nick Bell stand im Türrahmen. »Hi.«
    »Was ist denn los?«, fragte ich. So ernst hatte ich ihn noch nie gesehen.
    Er legte mir die Hand auf die Schulter. »Darf ich reinkommen?«
    Ich wollte Nick nicht in meiner Nähe haben, doch ich hatte das deutliche Gefühl, dass irgendetwas geschehen war. Also trat ich zurück und ließ ihn herein. Er trat ganz nahe an mich heran und schaute auf mich herab, als ob er mich gern küssen wollte, sich aber nicht recht traute.
    »Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten«, sagte er.
    Joesbury, war der erste Gedanke in meinem Kopf. Lächerlich. Nick kannte Joesbury doch gar nicht, er hatte keine Ahnung, dass ich angeblich einen Bruder hatte. Ich befahl mir innerlich, mich zusammenzureißen, und bedeutete Nick mit einem Nicken, dass er fortfahren solle.
    »Bryony ist vor zwei Stunden gestorben«, sagte er. »Sie hat sich das Leben genommen.«
    Oh Gott. Ich durfte nicht überreagieren. Laura wäre traurig, voller Mitgefühl, mehr nicht.
    »Das tut mir leid«, brachte ich hervor. »Ich weiß, sie war dir wichtig.«
    Nick streckte die Arme aus. Ich trat vor und drückte ihn; mir war klar, dass ich meine Rolle bis zum Ende spielen musste. »Was ist passiert?«, fragte ich.
    Er löste sich von mir und ging zu Talaiths Schreibtisch hinüber. »Sie hatten einen Notfall auf der Station«, antwortete er. »Alle hatten zu tun. Sie hat es aus dem Bett geschafft, hat sich alle Schläuche rausgerissen. Natürlich sind sämtliche Alarme losgegangen, aber da oben hat einfach Chaos geherrscht. Bis jemand bei ihr war, hatte sie schon das Fenster aufbekommen und war rausgesprungen.«
    Mir fiel nichts ein, was ich hätte sagen können, denn der einzige Gedanke, der in meinem Kopf kreiste, war, dass sie sie letzten Endes doch noch gekriegt hatten.
    »Ums Waschbecken rum war Blut«, berichtete Nick weiter. »Wir glauben, sie ist zum Spiegel gegangen, hat sich zum ersten Mal richtig gesehen und ist damit nicht fertiggeworden.«
    Sie

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