Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead End: Thriller (German Edition)

Dead End: Thriller (German Edition)

Titel: Dead End: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
Vom Netzwerk:
wichtige Mensch auf der ganzen Welt war. Schnuffel folgte ihr in die Küche, und Evi öffnete die Hintertür, um sie hinauszulassen. Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass es ziemlich schwer werden würde, den Hund seinen Besitzern zurückzugeben, wenn sie irgendwann auftauchten.
    Sie schaltete den Wasserkessel und den Computer ein. Gerade als das Wasser kochte, verriet ihr eine Serie von Piepgeräuschen, dass sie mehrere E-Mails erhalten hatte. Die meisten waren beruflicher Natur, eine war eine witzige Rundmail von ihrer Cousine. Die Mail, die Evi sofort auffiel, war von einer Frau in Lancashire, deren kleinen Sohn Evi letztes Jahr in Behandlung gehabt hatte. Die Mail hatte einen Anhang. Alice schickte ihr nie E-Mails. Gelegentlich Briefe, von Zeit zu Zeit rief sie an, aber dies war die erste E-Mail, die Evi jemals von ihr bekommen hatte. Evi öffnete die Mail. Der Anhang war ein Zeitungsartikel aus dem Lancashire Telegraph.
    Liebe Evi,
    bestimmt haben Sie die schrecklichen Neuigkeiten schon gehört. Ich zweifle nicht daran, dass Sie genauso schockiert und traurig waren wie wir. Wir können uns ja einreden, dass Gott diejenigen zu sich nimmt, die er am liebsten hat, aber letzten Endes weiß ich nicht, ob in solchen Ereignissen ein Sinn zu finden ist.
    Jedenfalls, ich dachte, Sie würden den Artikel sehen wollen, der diese Woche im Telegraph erschienen ist. Wird ihm natürlich nicht gerecht, aber was könnte ihm auch gerecht werden? In der Kirche wird von einem Gedenkgottesdienst geredet. Ich halte Sie auf dem Laufenden.
    Alles Liebe, wir vermissen Sie immer noch.
    Alice
    Eine Minute später hatte eine kalte Hand in Evis Brustkorb gelangt und ihr Herz gepackt. Gleich würde sie den Mund öffnen und vor Schmerz aufheulen, aber wie sollte das gehen, wenn kein Atem mehr in ihrem Körper war?
    Der Zeitungsartikel sprach von einem wunderbaren Mann, einem Mann Gottes, der von allen, die ihn gekannt hatten, innig geliebt und respektiert worden war. Ein Mann, der zu früh abberufen worden war, in der Blüte seiner Jahre, durch einen bizarren Kletterunfall. Details seiner beruflichen Laufbahn wurden angeführt, die verschiedenen kirchlichen und wissenschaftlichen Posten, die er innegehabt hatte. Sogar ein Foto war dabei. Evi nahm nichts davon wahr. Gleichzeitig verstand sie alles.
    Harry war tot.

69
    Ich verließ das St. John’s College, ging die Bridge Street entlang und bog in die Thompson’s Lane ein, wo ich, wie ich wusste, das Varsity Hotel finden würde. Zwei junge Nachtportiers standen an der Rezeption.
    »Hi«, sagte ich. »Ich heiße Laura Farrow. Hat jemand eine Nachricht für mich hinterlassen?«
    Einer der beiden sah mich verständnislos an, der andere ließ den Blick über den Tresen wandern. »Ich sehe hier nichts«, meinte er. »Wie heißt denn der Gast?«
    Sehr gute Frage. Ich hatte keine Ahnung, was für einen Undercover-Namen Joesbury verwendete.
    »Mr. Johnson?«, sagte ich versuchsweise, weil ich wusste, dass die Initialen meist gleich blieben. Der junge Mann schaute auf den Bildschirm, der vor ihm stand. »Wir haben einen Mr. Jackson«, meinte er.
    »Ist er da?« Ich klammerte mich an jeden Strohhalm. Der Portier drehte sich zu den Schlüsselhaken an der Wand hinter ihm um. »Nein«, verkündete er und drehte sich wieder zu mir um. »Sein Schlüssel ist hier.«
    Ich bedankte mich bei den beiden und ging wieder hinaus. Joesbury hatte angedeutet, dass es noch mehr Undercover-Polizisten in der Stadt gab, aber ich hatte keine Möglichkeit, sie ausfindig zu machen. Wenn ich bei Scotland Yard anrief und denen sagte, wer ich war, würden sie mich wahrscheinlich zum SO 10 durchstellen. Aber das wäre genau das Falsche. Vertrauen Sie der Polizei nicht, hatte Joesbury gesagt.
    Okay, ich würde nicht in Panik geraten. Joesbury war durchaus imstande, selbst auf sich aufzupassen. Schnuffel passte auf Evi auf. Jessica lag sicher und wohlbehalten in der Psychiatrie. Bryony konnten wir nicht mehr helfen. Es sah so aus, als wäre ich die Nächste auf der Liste, und ich hatte ganz bestimmt nicht vor, mir das Leben zu nehmen. Ich brauchte also nur abzuwarten.
    Zurück im College schien warmer Tee sehr verlockend, doch in Anbetracht von Evis Theorie, dass mir Drogen verabreicht worden seien, wollte ich kein Risiko eingehen. Also putzte ich mir die Zähne, trank ein wenig Leitungswasser und machte mich bettfertig. Ich machte das Licht aus und fragte mich, ob ich wohl je einschlafen würde. Dann kam mir ein Gedanke.
    Laut

Weitere Kostenlose Bücher