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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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fängt ebenfalls nichts auf. Auch SatNav scheint zu gehen, und auch hier keine Verbindung.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist ziemlich merkwürdig. Der Satellit könnte eine Störung haben; so was habe ich schon erlebt, aber dann müssten wir wenigstens irgendwas empfangen. Es ist beinahe, als gäbe es da oben gar nichts mehr.«
    Und das war wirklich seltsam. Er musste Morse nicht erklären, wie GPS funktionierte. Dass es sich dabei um ein Satellitennavigationssystem handelte, das von einem Netzwerk aus 24 Satelliten auf verschiedenen Umlaufbahnen der Erde Daten empfing. Sicher, ein Satellit konnte ausfallen, vielleicht sogar zwei oder drei – aber alle 24?
    Morse dachte darüber nach. »Gut. Was ist mit Radar?«
    »Funktioniert. Komplett in Ordnung. Wir fangen nur nichts auf. Keine Landmassen, keine Schiffe. Nichts. Ab und zu ein paar Piepser, die aber gleich wieder verschwinden. Könnten Reflexionen sein oder gar nichts. Ich weiß es nicht. Tiefenmesser ist okay. Wir haben Grund bei 360 Metern. Scheint zu stimmen. Der Kompass bewegt sich immer noch gegen den Uhrzeigersinn.«
    »Ein mechanischer Fehler?«
    »Nein. Der Ersatzkompass tut das Gleiche. Sogar mein eigener in meiner Kajüte. Der Kreiselkompass bekommt ebenfalls keine Peilung. Und die Funknavigation schon gar nicht. Mit unseren Instrumenten ist alles in Ordnung, Captain. Es muss dieser Nebel oder diese See oder irgendwas sein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe sie vom Autopiloten genommen – Iverson steht jetzt am Ruder. Wahrscheinlich bin ich paranoid, aber im Moment will ich mich nicht mehr auf die Technik verlassen.«
    Morse starrte seine Hände an. Sie waren schwielig und rau von einem lebenslangen Kampf mit Wind und Wetter. Sie zitterten leicht. »Wir sollten lieber auf ein Viertel Fahrt gehen, bis ...«
    Gosling befeuchtete seine Lippen. »Bis was?«
    »Bis wir hier raus sind.«
    Gosling nickte nur. Es gab nichts, was sie sonst tun konnten. Er wusste, dass Morse das gleiche unsinnige Zeug dachte wie er. Unsinnigen Comicheft-Mist über das Bermudadreieck und die Sargassosee und all die dämlichen Geschichten, die man sich darüber erzählte. Aber keiner von ihnen erwähnte es.
    »Was war das für ein Gestank vorhin?«, fragte Morse.
    »Ich kann Ihnen nur sagen, dass er jetzt weg ist. Er ging nicht von uns aus, so viel weiß ich. Er kam mit dem Nebel. Was auch immer das bedeuten mag.« Er kaute nachdenklich auf der Unterlippe. »Es war mehr als nur der Gestank, Captain, das wissen wir beide. Fast so, als gäbe es plötzlich keine Luft mehr.«
    »Behalten Sie das für sich«, sagte Morse.
    Sie saßen eine Weile schweigend da. Dann räusperte Gosling sich. »Haben Sie jemals so was erlebt?«
    Morse schürzte die Lippen. »Was glauben Sie wohl?«
    »Ja, dachte ich mir. So was hat noch niemand erlebt. Haben Sie mal auf Ihre Uhr gesehen, Sir?«
    »Meine Uhr?«
    Morse hatte eine Digitaluhr. Sie schien normal zu funktionieren.
    Gosling trug eine Taucheruhr am Handgelenk. Ihre Zeiger liefen rückwärts. »Und das ist nicht nur bei meiner so.«
    Morse ließ langsam die Luft entweichen. »Ich glaube«, sagte er bedächtig, »wir stecken tief in der Scheiße.«
    17
    Etwa zehn Minuten später traf Morse sich mit Saks und seinen Männern. Das war nichts, worauf er sich besonders freute. Sie kamen in der Beobachtungslounge zusammen, wo er ihre Fragen beantworten wollte. Bei der Beobachtungslounge handelte es sich um einen Raum, der normalerweise für die Honoratioren der Schifffahrtsgesellschaft und andere VIPs reserviert war: Politiker, privilegierte Gäste und dergleichen. Es gab darin eine Bar, einen Marmorkamin, importierte Ledermöbel und glänzende Verkleidungen aus Walnussholz. Morse hoffte, dass er Saks mit dieser üppigen Ausstattung suggerieren konnte, dass Besatzung und Offiziere – und vor allem der Kapitän selbst – eine hohe Meinung von ihm hatten.
    Natürlich war es nur ein Trick. Morse war von Saks nicht mehr beeindruckt als sein Erster Offizier, aber er kannte Männer wie ihn zur Genüge. Wenn man ihn kontrollieren konnte, konnte man auch seine Leute kontrollieren.
    »Die See kann zu dieser Jahreszeit oft ein bisschen eigenwillig sein«, erklärte Morse gerade. »Ich habe schon erlebt, dass Schiffe zwei, drei Tage im Nebel feststecken. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.«
    Saks nickte. »Ganz meine Meinung. Habt ihr Idioten gehört, was der Captain sagt?«
    Fabrini zuckte die Schultern. »Jaja, wir haben es

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