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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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hab mir nichts dabei gedacht. Und dann hat er sein Messer gezogen und auf etwas im Wasser eingestochen ... ich weiß nicht, was ... und ich hab gesagt, er soll aufhören mit dem Quatsch und mir helfen. Wir haben das zweite Sieb ersetzt. Sie wissen ja, wie schnell die weggammeln. Jedenfalls hat sich Stokes mit seinem verdammten Messer geschnitten und ... na ja, kann nur ein paar Augenblicke später gewesen sein, dass er anfing, zu schreien und um sich zu schlagen. Er riss sich die Jacke runter und warf sie nach uns, dann fiel er ins Wasser und schlug weiter um sich. Bevor wir bei ihm waren, war er schon hoch und raus aus dem Tank. Das ist alles, was ich weiß.«
    Morse nickte. Er drehte sich zu Gosling und Marx um. »Also gut«, sagte er. »Sehen wir uns mal diesen Tank an.«
    Sie gingen zum Pumpendeck hinunter und blieben vor der Wartungsluke zum hinteren Steuerbord-Ballasttank stehen. Hier roch es nach abgestandenem, brackigem Salzwasser. Mehrere Dutzend Schrauben sicherten die Bodenluke. Marx kniete sich hin und setzte eine Knarre an. Seine Muskeln spannten sich, und zuerst ächzten die Schrauben, doch dann ließen sie sich leicht lösen. Als Hupp die Luke beim ersten Mal aufgeschraubt hatte, war es nicht so leicht gewesen. Die Schrauben hatten seit der letzten Wartung des Schiffs Rost angesetzt. Erst mit einem Druckluftschrauber bekamen sie die Biester los.
    Als Marx die letzten Schrauben löste, sagte Morse: »Ich hab über Hupps Bemerkung nachgedacht. Dass Stokes sich geschnitten hat. Vielleicht ist Blut ins Wasser getropft, und das hat etwas angelockt.«
    Eine gewagte Schlussfolgerung, aber angesichts dessen, was geschehen war und noch geschah, auch nicht allzu sehr. Gosling dachte darüber nach. Sein Gehirn beschwor hässliche Bilder von Kreaturen herauf, die Blut im Wasser riechen konnten: Haie, Piranhas und andere Lebewesen, an die er gar nicht denken wollte.
    Marx löste die letzten beiden Schrauben, und Gosling half ihm, die Luke zur Seite zu hieven. Der leicht süßliche Geruch nach abgestandenem Wasser verstärkte sich, als er aus der Tiefe des Ballasttanks heraufwallte. Er erinnerte Gosling an Wattenmeer und gestrandete Meeresbewohner. Morse und er zogen die Gummi-Wathosen an, die Marx bereitgelegt hatte, und setzten gelbe Schutzhelme auf, an die sie Halogen-Stirnlampen festschnallten.
    »Wenn Sie komische Geräusche von unten hören, Chief«, sagte Morse, »dann alarmieren Sie die Marines.«
    Marx antwortete mit einem schelmischen Grinsen und reichte jedem der beiden ein Gaff – so etwas wie einen Besenstiel mit einem Fleischerhaken am Ende. Das einzige Waffenähnliche, was man im Maschinenraum so kurzfristig hatte beschaffen können.
    Morse schaltete seine Stirnlampe an, ließ sich durch das Mannloch gleiten und tastete mit seinen Gummistiefeln nach einem unsicheren Halt auf den glitschigen Eisensprossen, die nach unten führten. Vorsichtig stieg er einen Schritt nach dem anderen in die Düsternis hinab. Gosling folgte dicht hinter ihm. Der Ballasttank war riesig, fast so groß wie ein Baseballplatz. Am Ende der Wartungsleiter platschten Morses Stiefel in das braune, stinkende Wasser, das ihm bis zu den Hüften reichte.
    Auch Gosling ließ sich in die feuchte Kälte hineingleiten.
    »Wie ist das Wasser da unten?«, rief Marx von oben.
    »Angenehm«, rief Morse zurück. »Ziehen Sie Ihre Unterhose aus und kommen Sie rein!«
    Marx lachte leise, und seine Stimme hallte mit einem gespenstischen Echo durch den Tank.
    Nein, in diesem Tank klang das Lachen wahrhaftig nicht lustig, und im Plätschern dieses braunen Wassers wurde es noch schlimmer. Gosling war schon seit Jahren nicht mehr in einen Ballasttank geklettert. Nicht mehr seit seiner Zeit als einfacher Matrose, als es zu seinen Aufgaben gehörte, sie sauber zu machen. Selbst in leer gepumptem Zustand war der Boden noch zwei Handbreit hoch mit schmierigem Satz bedeckt, der mit einem Schlauch herausgespritzt werden musste. Und auch jetzt konnte Gosling den Modder bei jedem Schritt spüren. Jedes Geräusch wurde von dem riesigen Tank verstärkt und mit doppelter Lautstärke auf sie zurückgeworfen. Die Dunkelheit schien hier unten greifbar zu sein, wie ein dichter Nebel, der aus dem verdreckten Wasser aufstieg. Ein paar tote Fische und etwas Seetang trieben auf der öligen Oberfläche.
    Sie leuchteten mit ihren Stirnlampen umher, aber es gab nichts zu sehen außer Wasser und Schlick, der sich an den Wänden abgelagert hatte.
    Der Gestank war jetzt

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