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Deadline 24

Deadline 24

Titel: Deadline 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A John
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einen Kuss auf die kahle Stelle an seinem Hinterkopf und tastete sich zu ihrem Stuhl zurück.
    »Ausbeutung«, nahm Großvater mit matter Stimme den Faden seiner Erzählung wieder auf.
    »Sollten Sie sich nicht lieber etwas ausruhen, Herr Hayden?«, fragte Josie.
    Er winkte ab. »Es geht mir gut. Meine Geschichte ist gleich zu Ende. Nur noch so viel: Meine Vorfahren blieben vorerst in Esperanza, weil sie nicht wussten, wohin sie sich sonst wenden sollten. Die Welt war dort zu Ende. Aber dann erfuhr mein Großvater von den Kuppeln im Ödland, und zusammen mit seiner jungen Frau, meiner Großmutter, schloss er sich einer Karawane an. Seitdem leben die Haydens hier auf der Farm.«
    »Wer, glauben Sie, hat die Kuppeln erbaut?«, fragte Josie.
    »Die Alten natürlich«, antwortete er. »Wer sonst könnte solch riesige, geniale Konstruktionen errichtet haben? Sie haben sie für sich selbst gebaut, aber dann kam ihnen das ›Was-auch-immer‹ dazwischen und sie konnten die Kuppeln nicht mehr beziehen. Doch genug von den Haydens, erzählt von eurem Helikopter! Wie habt ihr ihn zurückerobert?«

Kapitel 5
    Caleb ergriff das Wort. Sie waren Seeleute, erzählte er, Schatzsucher, wie die meisten ihres Berufsstandes. Sie ließen sich von den Mermaiden zu den Schiffswracks geleiten und bargen diese dann, oder wenn das zu schwierig war, zumindest die Ladung. Alles, was irgendwie als Brennstoff zur Energiegewinnung taugte, erzielte Höchstpreise in Esperanza.
    Aber dann hatten sie ihr Schiff, ihre geliebte Santa Smeralda, verloren. Nicht etwa, beeilte er sich hinzuzufügen, weil sie sich wie die Explorer aus Großvaters Erzählung an die Mermaiden ausgeliefert hatten, o nein. Die Wirklichkeit war viel gemeiner. Einmal, ein einziges Mal, hatten sie Pech gehabt, Verluste eingefahren und die fällige Rate bei Seelord Lady Mariposa nicht bezahlen können. Daraufhin hatte die Lady ihre Schlägertrupps zum Hafen geschickt, diese hatten die Santa Smeralda geentert und die Crew über Bord geworfen. Aus war der Traum von der selbstständigen Seefahrt.
    »Verstehe ich recht?«, fragte Großvater. »Der Seelord ist eine Frau?«
    »Yeah, Sir!« Düsteren Blicks nickte die Crew.
    »Seelord Lady Mariposa«, bestätigte Caleb, »Fürstin der Dunkelheit, Blutsaugerin erster Klasse!«
    »Du übertreibst«, widersprach Josie. »So schrecklich ist sie nun auch wieder nicht.«
    »Ach, Josie!« Caleb schüttelte den Kopf. »Selbst eine harmlose Sumpfblüte wie du sollte fähig sein, aus ihren Erfahrungen zu lernen. Die Lords haben dir deinen Helikopter weggenommen, das ist Raub, nichts sonst!«
    Josie senkte den Blick und schwieg.
    Caleb erzählte weiter: »Am Abend nach dem Verlust unseres Schiffes saßen wir in einer Hafenspelunke und ertränkten unseren Frust in reichlich Schnaps. Da kam Josie an unseren Tisch und machte uns einen unglaublichen Vorschlag.«
    »Es war wie ein Wunder!«, unterbrach ihn Sausalito begeistert. »Sie sagte, wenn die Lords uns unser Schiff weggenommen hätten, sollten wir ihnen den Helikopter wegnehmen. Ausgleichende Gerechtigkeit! Nicht mal wirklicher Diebstahl wäre es, das Teil gehörte ja eigentlich Josie. Sie hatte herausgefunden, wo die Lords den Helikopter versteckt hielten, in einem Hangar auf dem Gelände des Regierungspalastes. Er war mit Proviant, Wasser und Karten ausgerüstet worden. Offensichtlich wollten die Lords damit losfliegen. Da wusste Josie, dass sie keine Zeit mehr zu verlieren hatte, wenn sie sich ihr Eigentum zurückholen wollte. Aber sie ist keine besonders gute Pilotin, und sich mit Org zu verbinden kann ganz schön knifflig sein, das hatte sie ja schon herausgefunden. Da stieß sie auf uns, rein zufällig!«
    »Wir waren schon ziemlich beduselt«, grinste Jessup oder Jarvis. »Sonst hätten wir uns nie auf dieses verrückte Unternehmen eingelassen.«
    »Und es hat geklappt?«, fragte Sally ungläubig. »Ihr konntet einfach auf das Gelände des Regierungspalastes spazieren, den Hangar öffnen und davonfliegen?«
    »Im Prinzip schon«, nickte Caleb. »Josie hat uns geführt. Sie hatte längst alles heimlich ausspioniert. Sogar die Wachen hat sie abgelenkt, während wir in einem Versteck hockten.«
    »Spitze«, sagte Paul ehrfürchtig. »Du bist echt spitze, Josie!«
    »Danke.« Sie lächelte geschmeichelt.
    »Wie hast du es geschafft, die Wachen abzulenken?«, fragte Sally gespannt.
    »Mit den Waffen einer hübschen Frau«, gab Josie zurück und blinzelte Sally zu.
    »Und vorher?«, fragte

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