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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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bestenfalls an den Haaren herbeigezogen.
    Paterno hatte Karten von der Umgebung studiert, die Orte, an denen die Opfer gefunden wurden, mit Kopfnadeln markiert und versucht, ein Muster zu entdecken, einen Hinweis auf der Karte, dem man den Wohnort des Mörders entnehmen könnte. Bislang war alles reine Zeitverschwendung gewesen, sinnlose Übungen. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass Marla Cahill hinter den Morden steckte. Die Tatorte gaben jedoch keinen Aufschluss über ihr Versteck. Sie verrieten ihm lediglich, dass sie systematisch ein Mitglied ihrer Familie nach dem anderen aus dem Weg räumte. Offenbar hatte sie ihren Ausbruch aus dem Gefängnis geplant, um irgendwie Rache zu nehmen. Ein Statement abzugeben.
    Inzwischen hatte die Polizei eine Kopie der Telefonprotokolle von Faviers Festnetz und Cherise’ Handy angefertigt. Die meisten Personen, die auf dem Handy angerufen hatten, waren Freunde und Gemeindemitglieder, sie alle hatten hieb- und stichfeste Alibis. Es gab nur eine Abweichung. Die letzte Person, die Cherise angerufen hatte, war Cissy Cahill Holt. Sie hatte von ihrem Handy aus angerufen – von dem Gerät, das »verschwunden« war – und ein paar Minuten mit Cherise geredet. Nach Aussage der Mobilfunkgesellschaft war der Anruf in der Nähe eines Funkmasts nicht weit von Cissys Haus getätigt worden … Hatte Cissy, was das gestohlene Handy betraf, gelogen und persönlich Cherise angerufen? Oder hatte jemand das Gespräch von einem Ort in der Nähe von Cissys Wohnung geführt, um die Ermittlungen in eine falsche Richtung zu treiben und Cissy die Schuld zuzuschieben?
    Wie groß war die Chance, dass dies zutraf?
    Cissys Telefonprotokoll ergab zudem, dass sie nach dem Anruf bei Cherise ihren Mann angewählt, aber gleich wieder aufgelegt hatte. An diesem Abend waren keine weiteren Gespräche hinausgegangen, und die eingehenden waren sämtlich kurz, weniger als zwanzig Sekunden lang, wahrscheinlich Kurzmitteilungen. Wahrscheinlich hatten zahlreiche Personen angerufen, um ihr Beileid oder ihre Anteilnahme auszudrücken, und ein Anruf kam aus dem Haus der Holts, vermutlich, weil Cissy auf der Suche nach ihrem Handy ihre eigene Nummer angewählt hatte.
    Paterno klappte den Sonnenschutz gegen das unglaublich grelle Licht herunter. Sein Instinkt riet ihm, Cissy zu glauben, insbesondere, da Marlas Bild von der Überwachungskamera der medizinischen Fakultät neben dem Haus der Cahills aufgetaucht war, nachdem Cissy angegeben hatte, Marla auf Eugenias Grundstück gesehen zu haben. Die Polizei hatte die Videoaufnahme sowie das Phantombild des Polizeizeichners an die Presse weitergeleitet. Lokale Fernsehsender und die Zeitungen hatten die Aufzeichnungen der Kamera eifrig veröffentlicht und ausführlich besprochen. Die Zeitungen hatten die Phantombilder von Mary Smith und ein Foto von »Marla« aus dem Filmmaterial veröffentlicht.
    Daraufhin meldeten sich ständig Personen im Präsidium, die glaubten, Marla gesehen zu haben. Bisher hatte keine dieser »Marla-Sichtungen« ein Ergebnis gebracht.
    Und auch, was das Fahrzeug betraf, gingen sie leer aus. Der Besitzer des silbernen Taurus, der auf der Überwachungskamera der medizinischen Fakultät zu sehen war, hatte sich augenscheinlich gar nicht dort aufgehalten; auch war sein Wagen nicht gestohlen worden. Hector Alvarez war mit seiner Frau zu Hause gewesen; sein Wagen stand zu dem Zeitpunkt, als der Strafzettel an der Fakultät ausgestellt wurde, in seiner Zufahrt. Zwei Nachbarn konnten bezeugen, dass er nicht bewegt worden war. Und sein hinteres Kennzeichen stimmte nicht mit dem vorderen überein. Jemand hatte es ausgetauscht.
    Und dieser Jemand war wahrscheinlich der Fahrer des Wagens – und dieser war Marla Cahill oder eine Person, die ihr ähnlich sah. Die Kennzeichen und Alvarez’ Fahrzeug waren von den Kriminaltechnikern untersucht worden.
    Bisher ohne Ergebnis.
    Doch sie kamen der Sache näher. Paternos Finger spannten sich fester um das Lenkrad. Er konnte nur hoffen, dass sie Marla schnappten, bevor ein weiteres Familienmitglied vor seinen Schöpfer treten musste.
    Ein Überwachungsteam war außerdem vor Cissy Holts Haus abgestellt worden. Die Person, die die Angehörigen der Familie Cahill umbrachte, hatte bestimmt auch Cissy auf ihrer Liste.
    Es sei denn, sie war die Mörderin.
    Wie auch immer, sie wurde beschattet.
    Am Ende der langgestreckten Hängebrücke wechselte Paterno die Spur. »Hast du in den Tagebüchern der alten Dame irgendetwas Interessantes

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