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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gewalt.

    »Scheiße«, sagte Paterno, klappte sein Handy zu und nahm sein Schulterhalfter von der Stuhllehne. »Verdammte Scheiße noch mal.« Er riss seine Jacke vom Haken und stürmte zu Quinns Schreibtisch.
    »Warum fluchst du so?«, fragte sie und griff ebenfalls nach ihrer Jacke. »Der Fall Cahill?«
    »Das Kindermädchen ist ermordet worden, der Kleine verschwunden.«
    »Welcher Kleine?«
    »Cissy Holts Sohn.« Er stapfte aus dem Büro in Richtung Ausgang, Quinn folgte ihm auf den Fersen. »Moment mal! Was ist passiert?«
    »Ich kenne die ganze Geschichte noch nicht. O’Riley hat gerade angerufen. Er und Perez hatten Dienst bei den Holts, und irgendwie haben sie das Kindermädchen und den Jungen aus den Augen verloren. Verdammt, mit so etwas habe ich nicht gerechnet«, sagte er wütend und stieß die Tür nach draußen auf, wo der Tag sich seinem Ende entgegenneigte. Die Sonne sank bereits, Dämmerlicht legte sich über die Stadt, am Horizont zogen Wolken auf.
    »Ich fahre«, sagte Quinn, und er widersprach ihr nicht. Ihr Wagen war im dichten Verkehr der Rushhour sehr viel wendiger als seiner. Sie befestigte das Lichtsignal auf dem Dach und setzte sich hinters Steuer. Paterno stieg an der Beifahrerseite des Jetta ein und hatte sich kaum angeschnallt, als der Wagen mit einem Satz vom Parkplatz und auf die Straße hinausschoss. »In südliche Richtung«, wies er Quinn an. »Es ist in der Wohnung des Kindermädchens Tanya Watson passiert, jenseits vom Flughafen. Moment, ich habe mir die Adresse aufgeschrieben.« Er warf einen Blick auf den Zettel, den er von dem Block auf seinem Schreibtisch abgerissen hatte, und nannte Quinn die Anschrift. »Das ist bei Burlingame.«
    »Weiß Bescheid«, sagte sie. »Ich habe früher dort gewohnt.«
    »Wann?«
    Sie sah ihn von der Seite an. »In einem anderen Leben. Frag mich nicht.«
    Er fragte nicht. So zurückhaltend, wie sie war, hätte es ihm auch nichts eingebracht. Und ihre Lebensgeschichte interessierte ihn auch nicht so sehr, zumindest im Augenblick nicht. Er griff in seine Tasche, fand einen Streifen Kaugummi und bot ihn Quinn an. Sie schüttelte den Kopf und überholte mit Tempo 160 einen Tanklaster. Paterno wickelte den Kaugummi aus und versuchte sich zu konzentrieren, während links und rechts Fahrzeuge an ihm vorüberflogen. Warum wurde das Kindermädchen ermordet? Das passte nicht in seine Theorie über die verdammte Marla Cahill.
    »Hast du irgendwelche Angestellten oder ehrenamtliche Mitarbeiter gefunden, die zu der Zeit, als Marla Amhurst ihr Kind bekam, in Cahill House gearbeitet haben?«
    »Ich habe mit fünf oder sechs Personen geredet, die nie etwas gegen irgendjemanden in Cahill House äußern würden. Sie schieben streng vertrauliche Akten und Patientenrechte vor, aber noch habe ich drei Namen, die mir etwas einbringen könnten, sofern sie noch leben. Eine Krankenschwester ist umgezogen und lebt jetzt in Boise, glaube ich. Eine weitere Hilfskraft wohnt in Oakland, und die dritte, eine Sekretärin, habe ich noch nicht lokalisiert.« Sie näherten sich der Ausfahrt, und Quinn verließ die Autobahn. »Weißt du, dass Marla noch ein Kind hatte, muss nicht unbedingt etwas bedeuten.«
    »Vielleicht nicht. Aber es ist eine offene Frage, die mich stört.«
    Quinn nahm eine Kurve und umfuhr eine Tankstelle. »Nur noch ein paar Straßen weiter«, sagte sie. »Warum also sollte jemand das Kindermädchen umbringen? Ergibt das einen Sinn?«
    Paterno furchte die Stirn. »Vielleicht war sie nur Mittel zum Zweck.«
    »Und das Kind wäre der Zweck?«
    »Der Kleine ist Marla Cahills Enkel.« Paterno gefiel die Richtung nicht, die seine Gedanken nahmen. Ein Motorrad überholte sie mit lautem Getöse.
    »Scheiße. Du denkst, sie hatten es auf den Jungen abgesehen.« Sie schüttelte den Kopf, ihre Nasenflügel blähten sich. »Warum haben sie ihn dann nicht auch gleich umgebracht?«
    »Weiß nicht.«
    »Ich kann nur hoffen, dass wir seine Leiche nicht in irgendeinem Müllcontainer finden.«
    »Mir geht’s genauso«, pflichtete Paterno ihr bei. Quinn bog ein letztes Mal ab, und schon sahen sie die rotierenden Lichter zweier Streifenwagen und einer Ambulanz. Eine Menschenmenge hatte sich angesammelt, weiter hinten stand ein Übertragungswagen. Paterno sah Jack und Cissy Holt auf der Veranda stehen; sie wirkten verzweifelt.
    »Die Kriminaltechniker sind schon da«, bemerkte Quinn.
    »Ich schau mich mal um, dann schaffe ich die Holts fort. Ich vernehme sie, falls Perez und

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