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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Cissy an, und dieser Blick ließ ihren Atem stocken. Düster. Hitzig. Wütend. Und verteufelt sexy. Die Temperatur im Haus schien augenblicklich um ein paar Grad in die Höhe zu schnellen. Aber so war es zwischen ihnen immer gewesen, jede Emotion intensiv.
    »Du hast gewonnen, Ciss. Mein Beileid wegen Gran.« Im Vorbeigehen hauchte er einen züchtigen Kuss auf ihre Wange, und um ein Haar hätte sie es sich anders überlegt. Ihr Puls raste, das Blut stieg ihr heiß in die Wangen. Tu’s nicht, Cissy. Lass nicht zu, dass er dir unter die Haut geht. Du würdest es bereuen.
    Sie sah ihn kaum an. Sollte er sie doch für eine herzlose Zicke halten, es war nicht mehr wichtig.
    Als Jack nach draußen trat und ein Schwall feuchter Luft ins Haus wehte, hörte sie die Heizung ächzen und rumpeln, es war wohl der Versuch, anzuspringen, dann war wieder alles still.
    Beejay in ihren Armen zappelte und wand sich. »Daddy!«, rief er plötzlich, als hätte er erst jetzt begriffen, dass der Mensch, den er auf der Welt am liebsten hatte, gehen wollte. »Daddy!«
    Ja, dachte Cissy, stieß mit dem Fuß die Tür zu und fühlte sich elend, alles in allem war es ein verdammt harter Tag gewesen.

5

    Jack hätte sich selbst in den Hintern treten mögen, als er zu seinem Jeep ging. Mit Cissy hatte er es sich völlig verdorben, kein Zweifel, und sie machte ihm das Leben zur Hölle. Er hatte es wohl nicht anders verdient. Nicht, dass er mit Larissa geschlafen hätte. Aber es war verdammt knapp gewesen. Zu knapp. »Dummkopf«, knurrte er, schloss den Jeep auf und setzte sich hinters Steuer. Er fuhr rückwärts aus der Zufahrt und schlug den Weg zu seiner Wohnung ein, doch er litt unter dem Gefühl, Cissy im Stich gelassen zu haben.
    Jack fuhr einmal um den Block und suchte sich einen Parkplatz an der Straße, damit sie keinen Anfall bekam, wenn sie seinen Wagen in ihrer Zufahrt sah. Dann kippte er den Sitz so weit zurück wie eben möglich. Wenn die Bullen das Haus überwachen konnten, so dachte er, dann konnte er es auch. Er bewahrte immer einen Schlafsack im Kofferraum auf, und unter der Konsole lagen ein paar Flaschen Wasser, das würde für Stunden reichen.
    Natürlich besaß er eine Wohnung, die er erst diesen Monat gemietet hatte, nachdem Cissy ihm den Laufpass gegeben hatte, aber er hielt sich dort nur sehr ungern auf. Kalt. Leblos. Steril. Trotz der im Mietpreis inbegriffenen Einrichtung, der künstlichen Kübelpflanze und des breiten Plasma-Fernsehers an der Wand war die Wohnung kein Zuhause. Im Grunde war es eine Ironie des Schicksals, nachdem er sich doch immer als lebenslänglichen Junggesellen betrachtet hatte. Dann hatte er Cissy kennengelernt, und alles wurde anders. Seine ganze verdammte Einstellung der Institution Ehe gegenüber. Er hatte in seinem Leben genug schlechte Ehen gesehen, am Beispiel seiner Eltern mit eigenen Augen bezeugt, was für ein Schlachtfeld das »Eheglück« sein konnte, und dann zugesehen, wie einige seiner idealistischeren Freunde sich ins kalte Wasser der Ehe stürzten, um dann beinahe zu ertrinken.
    Dennoch hatte seine Beziehung mit Cissy, so rasant und heiß sie auch war, doch seine Einstellung zum Sesshaftwerden verändert. Als er sie heiratete, hatte er die Grundausstattung eines Junggesellen, nämlich Fernsehsessel, Fernbedienung, Mikrowelle und Minikühlschrank, frohen Herzens aufgegeben. Und er hatte sie nie vermisst.
    Doch er war Realist.
    Cissy war immer noch sauer.
    Stinksauer.
    Bis sie ihm wieder vertraute, würde er noch viel Süßholz raspeln, viele Kröten schlucken, massenweise Entschuldigungen abgeben und Dutzende von guten Taten vollbringen müssen. Er war sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt möglich sein würde. Es könnte auch nicht schaden, wenn sie die Wahrheit aus Larissas verlogenem Schmollmund hören würde, doch bislang hatte Larissa sich geweigert, Cissy zu erklären, was wirklich vorgefallen war. In gewisser Weise weidete Larissa sich an seiner misslichen Lage und behauptete, Cissy würde, wenn sie eine wirklich vertrauensvolle Ehefrau wäre, niemals an ihm zweifeln. Larissa war nicht einmal bereit, den Grund für die Auseinandersetzung als solche anzuerkennen oder zu würdigen. Cissy war auch ihre Freundin gewesen, denn sie hatten alle zusammen bei der Zeitschrift gearbeitet, und Larissa verkündete laut und unbeeindruckt, es wäre an Cissy, ihnen beiden zu vertrauen.
    Was Quatsch war, und das wussten sie alle. Verletzte Gefühle funktionierten nicht so, erfüllten

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