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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht die Vorstellungen von einer perfekten Welt.
    Und jetzt war es ohnehin zu spät, selbst wenn Larissa sich noch würde überreden lassen. Cissy hatte sich entschieden, und sie betrachtete Larissas Schweigen als Beweis dafür, dass Larissa und Jack miteinander geschlafen hatten. Selbst wenn Larissa die Wahrheit sagen würde – und es war ein sehr großes Wenn –, würde Cissy ihr nicht glauben, sondern zweifellos zu dem Schluss kommen, dass Jack Larissa zu einer solchen Aussage angestiftet hatte.
    Also steckten sie in einer Sackgasse.
    Verdammt, was für ein Chaos.
    Eigene Schuld, Holt. Du hast es vermasselt.
    Jack blickte hinaus auf die Straße. Regenwolken hingen über den Hügeln, den Dächern der viktorianischen Häuser und der Stadt weiter unten. Tausende von Lichtern blinkten in der Nacht, warmer Lichtschein fiel aus den Fenstern der Apartmenthochhäuser, Hotels und Bürogebäude im Finanzdistrikt.
    In seinem und Cissys Haus ging im Kinderzimmer das Licht an, und Jack sah Cissy vor sich, wie sie dem abendlichen Ritual folgend das Baby badete, ihm den Pyjama anzog und sich dann in den prall gepolsterten Sessel setzte, um dem Kleinen eine Geschichte vorzulesen, bevor sie ihn ins Kinderbettchen legte. Als er zu diesem Fenster hinaufsah, empfand Jack eine Einsamkeit wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er öffnete eine Flasche Wasser und wünschte sich, es wäre Bier. Dann sah er, wie ein Auto in eine Parkbucht vor dem Haus fuhr.
    Toll.
    Er hatte Gesellschaft.
    Die Bullen waren wieder da.
    Er erinnerte sich, den Cadillac-Oldtimer vor Eugenias Haus gesehen zu haben. Paternos Wagen. Er sah, wie Paterno auf der Fahrerseite ausstieg und dann die hintere Tür des Wagens öffnete. Der Detective holte eine Art Tragekorb aus Plastik vom Rücksitz und ging zum Haus.
    Ein Haustierkäfig?
    Jack hörte das Dröhnen eines weiteren Motors. Als Paterno zur Tür ging, bog ein Übertragungswagen um die Ecke und hielt an der anderen Straßenseite, so dass der Kühler Cissys Zufahrt blockierte.
    Toll.
    Jack schraubte den Verschluss wieder auf die Wasserflasche und legte sie auf den Beifahrersitz.
    Eine Asiatin mit glänzendem, stufig geschnittenen Haar, in orangefarbenem Parka, auf dessen Tasche das Kürzel des Senders KTAM geprägt war, flog praktisch aus dem Lieferwagen und spannte einen großen Schirm auf. Die Reporterin entdeckte Paterno und lief ihm über den Rasen nach, als hoffte sie, die Haustür noch vor ihm erreichen zu können.
    Das sah nicht gut aus.
    Jack streckte die Hand nach dem Türgriff des Jeeps aus.
    »Detective!«, rief die Reporterin, die ihn fast eingeholt hatte. »Detective Paterno! Kann ich kurz mit Ihnen reden?« Ein Kameramann folgte ihr auf den Fersen; die gigantische Kamera auf der Schulter, lief er hinter ihr her. »Wir kennen uns bereits. Ich bin Lani Saito von KTAM.«
    Paterno drehte sich um. Zur gleichen Zeit stieg Jack aus dem Jeep.
    »Können Sie etwas zu Marla Cahills Flucht sagen?«
    Paterno blieb abrupt stehen, als sie sich ihm in den Weg stellte. Gepresst antwortete er: »Die Gefängnisleitung und die staatliche Polizei haben doch bestimmt schon ein Statement abgegeben.«
    Sie ließ nicht locker. »Aber Sie sind der Detective, der sie verhaftet hatte, und jetzt, erst vor ein paar Stunden, ist ihre Schwiegermutter durch einen Sturz ums Leben gekommen. Ist bei Eugenia Cahills Tod etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen?«
    »Das wissen wir nicht.«
    Da Jack sich dem Detective von hinten näherte, konnte er Paternos Mimik nicht beobachten, doch seine Stimme klang unüberhörbar gereizt. »Die Ermittlungen laufen noch.« Er wandte sich dem Haus zu, und in dem Tragekäfig begann ein Hund zu kläffen.
    »Detective, was befindet sich in dem Käfig?« Doch das Heulen, das aus dem Plastikbehälter ertönte, sprach für sich selbst. »Sie liefern einen Hund ab?«
    »Er wurde vermisst.« Er ging weiter auf das Haus zu.
    »Wessen Hund ist das?«
    Paterno würdigte die Reporterin nicht einmal eines Blickes, doch Lani, die inzwischen Jack entdeckt hatte, wandte ihre Aufmerksamkeit jetzt ohnehin ihm zu. Er nahm an, dass sie wusste, wer er war; er hatte viel Promotion gemacht, als er die Zeitschrift auf den Markt brachte, und war auf zahlreichen Gemeinde- und Benefizveranstaltungen unterwegs gewesen.
    »Jack Holt?«, sagte sie, und er bemerkte das interessierte Aufblitzen in ihren Augen. Es arbeitete hinter ihrer Stirn. Er wartete nicht ab, bis sie zwei und zwei zusammengezählt hatte, sondern lief um sie

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