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Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Flur.
    Dankbar für die Abwechslung, riss ich die Tür auf. Der Polizist mit dem flachsblonden Haar war zurück.
    «Wo ist Frau Sperling?», wollte er wissen.
    Ich erklärte es ihm.
    «In der Nachbarschaft hat jemand einen dunklen Wagen gesehen, der viel zu schnell die Straße hinuntergefahren ist», sagte der Polizist. «Der Mann kann sich nicht an die Zeit erinnern, aber es war wohl, kurz bevor wir eingetroffen sind.»
    Gustav Musiol stand in der Küchentür. «Lutz hat kein Auto, der hat nicht mal einen Führerschein.»
    «Was war das für ein Auto?», fragte ich.
    Der Polizist zuckte mit den Schultern. «Kann der Mann nicht sagen. Groß und dunkel, wahrscheinlich schwarz.»
    Ich dachte nach. Ich hatte nie in Erfahrung gebracht, was für einen Wagen Franz Altmaier fuhr. Viola und Theresa hatten mir berichtet, dass Kathi sich von einem dunklen Wagen verfolgt gefühlt hatte. Auf dem Foto, das Astrid Pfeifenberger mir geschickt hatte, war im Hintergrund genau so ein Wagen zu sehen. Offenbar spielte dieser Wagen eine Rolle, ich hatte ihm bisher nur nicht genug Beachtung geschenkt. Mario Böhm besaß einen solchen Wagen, aber der Master of Dark Tattoo war ja unwiederbringlich aus dem Spiel.
    Plötzlich wollte ich unbedingt noch einmal das Foto anschauen, das die Lehrerin mir geschickt hatte.
    «Warten Sie bitte kurz», sagte ich und ging hinaus. Mein Laptop lag noch in Manuelas Wagen.
    Doch der war fort. Mein Laptop war unterwegs zu Lutz Kaiser.
    Ich lief zurück ins Haus. Der Polizist und Gustav Musiol sahen mich neugierig an.
    «Es gibt ein Foto von diesem dunklen Wagen», sagte ich. «Ich hab’s gleich!»
    Ich hockte mich wieder vor Ann-Christins Computer, klickte das Deathbook weg und öffnete meinen Mail-Provider und meinen E-Mail-Account. Dort lag die Mail von Astrid Pfeifenberger. Ich rief sie auf und öffnete das Foto.
    «Hier.»
    Der Polizist und Musiol standen bereits hinter mir und sahen mir neugierig über die Schulter. Mir war völlig egal, dass Musiol ein Zivilist war, der mit der Ermittlung nichts zu tun hatte. Im Grunde war es bei mir ja dasselbe.
    «Da rechts, hinter dem Mädchen», sagte ich und zeigte mit dem Finger auf den gerade noch zu erkennenden Wagen.
    «Man sieht kaum etwas», sagte der Polizist. «Können Sie das vergrößern?»
    Ich öffnete das Bild mit dem Fotobearbeitungsprogramm, legte einen Rahmen um den Wagen, schnitt den markierten Bereich aus und vergrößerte ihn. Da es sich um ein Handyfoto mit niedriger Auflösung handelte, wurde der Ausschnitt sofort pixelig. Wir erkannten kaum noch etwas. Ich fuhr die Vergrößerung zurück.
    «Hm», machte der Polizist. «Kein Kennzeichen.»
    Der Wagen stand seitlich zur Kamera, deshalb waren die Kennzeichen nicht zu sehen. Was wir sehen konnten, war ein Ausschnitt von der vorderen rechten Stoßstange bis einschließlich der Fahrertür. Wir konnten auch erkennen, dass jemand hinterm Steuer saß, aber das Gesicht war nicht mehr als ein heller Schemen. Selbst mit dem besten Bildbearbeitungsprogramm würde man das nicht verbessern können.
    Es schien sich um einen Kombi zu handeln, die Marke konnte ich nicht erkennen. Seine Form war irgendwie merkwürdig.
    «Steht da was auf der Tür?», fragte Musiol.
    Der Mann hatte recht. Ich hatte mich so auf das Gesicht der Person hinterm Steuer konzentriert, dass mir die Schrift nicht aufgefallen war.
    Ich markierte den Bereich und vergrößerte ihn. Wie zuvor wurde dadurch alles nur noch unschärfer.
    «Könnte eine Null sein oder auch ein Smiley», sagte der Polizist.
    Und tatsächlich erinnerte es auch mich an einen Smiley.
    «Ich weiß nicht», sagte Gustav Musiol und hauchte mir dabei seinen Alkoholatem ins Gesicht. «Sieht irgendwie aus wie ein … Leichenwagen.»
     
     
    D er größte Liebesbeweis, den ein Mensch einem anderen Menschen erbringen kann, ist, für ihn zu sterben. Bist du dazu bereit, Ann-Christin? Willst du für mich sterben?»
    Ann-Christin wollte die Augen öffnen, doch es gelang ihr nicht. Ihre Lider waren verklebt. Sie erinnerte sich, dass der Mann vor ihrer Haustür ihr eine Flüssigkeit in die Augen gespritzt hatte. Es war so schnell gegangen, sie hatte sein Gesicht nicht erkannt.
    «Oh, entschuldige bitte, warte, ich helfe dir.»
    Sie spürte, wie jemand ihr mit einem feuchtwarmen Tuch vorsichtig die Augen abtupfte.
    «Ist gleich weg. Das ist meine eigene Kreation, musst du wissen, ein sehr starkes Betäubungsmittel. Es wird beim Zerstäuben freigesetzt und eingeatmet. Leider

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